- bestätigt durch Community
- Ausgezeichnete Bewertung
Wir fanden einen kleinen apathischen Igel im Garten, der auch noch kleine Maden an seinem Körper hatte. Über eine Internet-Suchmaschine fand ich die „Private Igelhilfe Regensburg“, mit einer Telefonnummer. Trotz mehrfacher Anruf-Versuche ging da aber nie jemand ans Telefon. In dem Internet-Auftritt war noch eine zweite Nummer angegeben, die von der „Privaten Igelhilfe Schwandorf“. Da ging sofort Frau Lisa Ruder ans Telefon, der wir den gefundenen Igel beschrieben und ihre Fragen beantworteten,... weiterlesen unter anderem zur Größe der Maden. Sie sagte uns, da die Maden noch ganz klein seien, könne sie die absammeln. Wir sollen ihr den Igel gleich bringen; sie nannte uns die genaue Adresse.
Also fuhren wir los, ca. 40 km und gut 40 Minuten Fahrzeit für die einfache Strecke.
Die Adresse wäre ohne Navi nicht einfach zu finden gewesen, denn von der Straße von Bodenwöhr nach Neunburg vorm Wald gibt es im Bodenwöhrer Ortsteil Erzhäuser viele kleine Abzweigungen, alle mit dem Straßenschild „Neue Straße“ und darunter ganz kleinen, im Vorbeifahren schlecht zu lesenden Schildern mit Hausnummern. Da gilt es, die richtige Abzweigung zu erwischen; an der liegen dann aber nur zwei Häuser, und das erste, das vordere war es.
Bei Frau Ruder angekommen, mussten wir feststellen, dass der Igel leider während der Fahrt gestorben war.
Frau Ruder nahm sich aber viel Zeit für ein freundliches, empathisches Gespräch mit uns.
Zu dem gebrachten, nun aber toten Igel meinte sie: Die Maden seien wirklich noch so klein, dass sie sie hätte absammeln können. Bei größeren Maden hingegen, die schon mit Fraß am Wirtstier begonnen hätten, hätte nur Einschläfern geholfen, um einen sehr qualvollen Tod zu vermeiden.
Sie untersuchte den Igel weiter und stellte fest: Es zeige keine sichtbaren Verletzungen; er sei mager, aber nicht tödlich unterernährt. Die Todesursache wäre Frau Ruder so nicht feststellbar. Der Igel sei so klein, dass er nicht ohne Mutter überlebensfähig gewesen wäre. Frau Ruder sagte, Igelmütter seien Rabenmütter; wahrscheinlich hat sie das Jungtier verstoßen, da sie erkannt hatte, dass es sowieso nicht überlebensfähig gewesen wäre. Was uns aber auch nicht weiterhilft bei der Suche nach der konkreten Todesursache.
Zum Entsorgen des toten Igels meinte Frau Ruder, wir sollten es nicht vergraben, sondern einfach in den Wald legen, um ihn so wieder dem Kreislauf zuzuführen.
Das Gespräch ging weiter, weg vom konkret gebrachten Igel, und hin zu allgemeiner Igelhilfe:
Es gelte als Richtlinie im Spätherbst ein Gewicht eines Igels von 600 Gramm oder mehr, um einordnen zu können, ob er den Winter ohne Hilfe überlebt. Frau Ruder sagte und dazu aber, das gelte nur für in dem Jahr geborene Igel; hingegen für in Vorjahren geborene Igel gelten andere, schärfere Gewichtskriterien. Ein Laie könne das aber kaum einordnen, und die Hilfe von Experten ist gefragt.
Wir ließen ihr als Spende einen größeren Geldschein da. Sie ist nicht nur wegen Futter- und Tierarztkosten auf Spenden angewiesen, entweder in bar oder auf ihr paypal-Konto, das über die in den Location-Infos angegebene Mail-Adresse zu erreichen sei. Leider könne sie keine bei der Steuer geltend zu machenden Steuerbescheinigungen ausstellen, da sie eine Privatperson sei und kein Verein, und somit keine Gemeinnützigkeit beantragen könne.
Beim Thema Tierarztkosten meinte ich, die Behandlung von gefundenen Wildtieren sei doch Kostenlos, wie ich vor vielen Jahren selbst einmal erlebt hatte. Frau Ruder antwortete, das sei schon lange vorbei; jetzt müssten Tierärzte sogar so etwas abrechnen; sie nannte dazu auch konkret eine Verordnung, deren Bezeichnung ich mir aber nicht gemerkt habe.
Das Gespräch ging noch weiter, aber ich kann und möchte hier nicht alles wiedergeben.
Speziell bei dieser Bewertung bin ich mal gespannt auf die Kommentare, und ob es da (ggf. andere) Meinungen von Fachleuten gibt u.a. zum Ablegen des toten Tieres, zu den Tierarztkosten und ob es nicht doch eine Möglichkeit Gemeinnützigkeit zu erlangen ....[verkleinern]