Bei Schmuddelwetter suchten wir am vergangenen Wochenende Unterschlupf im "Notre Dame". Ausschlaggebend für unsere Entscheidung war vor allem der Raucherbereich (jaja, ich weiß: Schande! ;) ). Früher war ich hier öfter mal zu Gast, nun allerdings seit sicherlich zwei Jahren nicht mehr. Zu Recht, wie ich finde, denn verbessert hat sich der Laden nicht. So sind allenfalls drei Sternchen und ein müdes "ist okay" drin. Muss ich nicht unbedingt haben, aber für einen Kaffee zwischendurch geht's... weiterlesen
mal.
***Lage und Erreichbarkeit***
Das "Notre Dame" liegt in Linden-Nord direkt an der Limmerstraße Ecke Kötnerholzweg. Hier hält die Stadtbahnlinie U10 sowie die Buslinie 700 (Haltestelle "Leinaustraße"). Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Erreichbarkeit aufgrund der recht hohen Frequenz eingesetzter Bahnen/Busse auf diesen Linien ganz gut. Autofahrer müssen sich mit der desaströsen Lindener Parkplatzsituation herumschlagen, für Radfahrer und Fußgänger bietet sich - je nach Wohnort - eine nette Tour entlang der nahe gelegenen Ihme/Leine an.
***Ausstattung, Atmosphäre, Sauberkeit***
Das "Notre Dame" ist von zwei Eingängen aus begehbar, durch den Haupteingang betritt man den Nichtraucherbereich mit Bar, von dem auch die Toilettenräume abgehen. Durch den anderen Eingang gelangt man in den Raucherbereich, beide Bereiche sind durch eine gläserne Wand mit Schwingtür getrennt. Bei gutem Wetter lässt es sich an dem Eckgebäude entlang gut draußen sitzen und das Treiben beobachten. Mich persönlich stören die vorbeifahrenden Stadtbahnen und Autos (ab hier darf wieder nach Lust und Laune gefahren werden) nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass der ein oder andere das nicht mag.
Die vorherrschenden Farbtöne sind "Sonnenfarben" (rot, orange, gelb), dazu ein paar Grünpflanzen, insgesamt freundliche Innenraumgestaltung. Die Tische und Stühle sind aus schwarz lackiertem Holz und arg in die Jahre gekommen, was mir gleich zu Beginn auffiel: Aufgeplatzte Sitzpolster, abgenutzte Oberflächen.. Hier wären mal ein paar Reparaturarbeiten fällig. Es scheint auch eine gewisse Betriebsblindheit zu herrschen, so war ein auf einem Barhocker in der Ecke platzierter Pflanzenkübel mit großer Grünpflanze (wohl zum Zwecke festeren Stands) mit einem Werbeprospekt unterfüttert, das - der Optik nach zu urteilen - schon seit längerer Zeit seinen Dienst tat. So etwas kann man mal zur Notfall-Überbrückung machen, sollte sich dann aber doch eine bessere (ansehnlichere) Lösung einfallen lassen. Insgesamt wirkte alles etwas nachlässig.
Tische, Stühle, Böden sowie Geschirr wirkten sauber. Die Toiletten sind ebenfalls schon älteren Semesters und wirkten darüber hinaus "schmuddelig" - kein Ort zum Wohlfühlen, aber er erfüllte seinen Zweck.
***Angebot, Preise***
Hier gibt es die üblichen Heiß- und Kaltgetränke, natürlich auch Alkoholisches. Ich habe mir die Karte nicht so genau angeschaut, weil ich einfach nur einen Kaffee trinken wollte. Das Speisenangebot würde ich als "Bistroküche" bezeichnen: Einfache Pastagerichte, Salate & Co. Wir haben an diesem Tag nichts gegessen, allerdings erinnere ich mich von früheren Besuchen, dass mich das Essen nicht vom Hocker gehauen hat, aber in Ordnung war.
Das Frühstück soll gut sein, das kenne ich aber nur vom Hörensagen.
Für zwei Becher Kaffee und zwei Tassen Cappuccino zahlten wir sieben Euro und ein paar Zerquetschte - durchaus günstig, wie ich finde.
***Service***
Wir betraten den Laden von der Raucherbereich-Seite, liefen also beim Betreten nicht am Tresen vorbei. Dadurch hatte uns die Servicekraft wohl nicht bemerkt. Dennoch hätte sie sich in der geschlagenen Viertelstunde, die wartend am Tisch verbrachten auch der anderen Gäste wegen mal im Raucherbereich sehen lassen können - tat sie aber nicht. Meine Begleitung begab sich schließlich zum Tresen, um die Bestellung aufzugeben. Sie sei allein im Service, sagte sie, klar: Verstehen wir. Aber irgendwie ist das auch nicht so wirklich unser Problem, wenn ein Bistrobetreiber mit Frühstücksangebot an einem Samstagvormittag nur eine Kraft einsetzt - man kann sich doch denken (und müsste aus Erfahrung wissen), dass zu solchen Zeiten erhöhtes Kundenaufkommen zu bewältigen ist.
Nach nicht unerheblicher Wartezeit kamen unsere Getränke. Einen Pluspunkt gibt es für die Karaffe mit Milch, die ich zum Kaffee bekam (weil ich keine Kaffeesahne mag). Der wird aber auch direkt wieder abgezogen dafür, dass eine recht ansehnliche Menge meines Kaffees beim Transport übergeschwappt war (ein See auf meiner Untertasse) und die Servicekraft dies mit keinem Wort kommentierte, geschweige denn mir eine Serviette o.ä. anbot. Ich möchte nicht falsch verstanden werden - das kann passieren, keine Frage. Aber mir gefällt es einfach nicht, wenn nichts dazu gesagt wird und ich meine eigenen Taschentücher rauskramen muss, um mich nicht beim Trinken mit dem an der Außenseite der Tasse befindlichen Kaffee vollzuplürren.
Für die zweite Bestellung mussten wir uns abermals zum Tresen begeben - denn von der Servicekraft fehlte in unserem Sitzbereich jede Spur. Keine Nachfragen, ob alles okay sei und/oder wir noch einen Wunsch hätten - logischerweise auch bei den anderen Gästen nicht. Beim Zahlen das gleiche Spiel - wir zahlten am Tresen.
Von "Service" kann insgesamt nicht wirklich die Rede sein.
***Fazit***
Für einen Kaffee zwischendurch zu günstigen Preisen durchaus okay, mehr aber auch nicht. Service, Sauberkeit und Einrichtung sind verbesserungswürdig. Matte drei Sternchen mit Tendenz zu zwei Sternen gibt's von mir.[verkleinern]