Die alte Dorfkirche Opherdicke, eine Kleinbasilika aus dem frühen 12. Jh., ist ein wunderbares Beispiel für den architektonischen Irrweg, alte Baustile nachzumauern, ohne dass hierfür zwingende Gründe vorliegen.
So wurde ein schlichte, romanische Dorfkirche aus dem 12. Jh. durch protzige Basilika- artige Chor- und Querhausanbauten in den Jahren 1868 bis 1870 neoromanisch verkitscht.
Von außen sieht es schon fragwürdig aus, aber von innen steht man als Baumeister fassungslos vor der... weiterlesen
Erfindungsgabe des Berufskollegen Hartmann, der in der Tradition der lichtdurchfluteten Gotik einfach romanische Rundbogen in mehreren Etagen übereinander gesetzt hat.
Der Gegensatz zu den echten, kleinen romanischen Fenstern im nordwestlichen Gebäudeteil ist überdeutlich! Hier ist auch der Platz, wo sich eine Besichtigung dieser Kirche unbedingt lohnt, denn erlesene Kapitelle mit Drachen, Sagenfiguren und herrlicher Ornamentik sind noch aus 1120 erhalten geblieben.
Die Alten waren eben konsequent und stilistisch besser, auch wenn die damaligen technischen Möglichkeiten alles sicher etwas schwieriger gemacht hatten. Der Kirchenhügel war bis 1861 der Begräbnisplatz der gesamten Umgebung, wohl auch schon zu Zeiten vor der Kirchengründung.
Die alte Dorfkirche ist als offene Kirche gekennzeichnet, was aber keineswegs heißt, dass sie tagsüber immer geöffnet ist.
Man muss halt ggf. mehrfach anreisen, denn die Betreuung wird von freiwilligen Helfern durchgeführt, die eben nicht immer Zeit haben.[verkleinern]