31.07.2017
Das sog. Reichenbach -Grab ist eines der sehenswerten historischen Gräber.
Leider ist die Inschrift so verwittert im laufe der letzten beiden Jahrhunderte, dass man nur noch die Jahreszahlen 1815 und 1822 erkennen kann.
Aus der Lage der Ruhestätte und den Jahreszahlen schloss ich, dass damals ein Kind aus dem Umkreis der kurfürstlichen Familie verstorben sein muss.
Ein Kind der Familie selbst hätte man sicherlich auf der Umzäunten kurfürstlichen Ruhestätte... weiterlesen
bestattet.
Meine Recherchen führten dann zu einem nicht ehelichen Kind des Kurfürsten Wilhelm II., welches er mit einer seiner Mätressen - der Emilie von Ortlöpp, der Tochter eines Berliner Uhrmachers - und späteren Gräfin von Reichenbach - Lessonitz gezeugt hatte.
Es handelt sich um die Grabstätte des Wilhelm Graf von Reichenbach - Lessonitz, der bereits im Kindesalter verstarb.
8 Kinder hatte der Kurfürst zusammen mit seiner Mätresse, die er nach Ende der Franzosenzeit nach Kassel holte.
Da die Kindersterblichkeit zu jener Zeit noch recht hoch war, war es nicht außergewöhnlich, dass Abkömmlinge das Erwachsenenalter nicht erreichten.
Wenn man historische Gemälde von Adelsfamilien betrachtet, sind auch die verstorbenen Kinder stets mit abgebildet. Sie sind durch ein christliches Kreuz auf der Brust gekennzeichnet.
Als ich neulich an dem Grab vorüber ging verspürte ich einen Hauch des Duftes weißer Lilien ....[verkleinern]