18.05.2016
Media Silva ( Mitten im Wald) findet sich erstmals im Jahr 1080 erwähnt.
Der Ort muss jedoch schon viel älter sein, denn durch das heute etwa 8000 Einwohner zählende Städtchen an der deutsch - österreichischen Grenze führte bereits in der Römerzeit die Via Raetia als wichtige Nord - Süd - Verbindung zwischen Venedig und Augsburg.
Seit 1294 gehörte der Ort zum Besitz des Hochstifts Freising
Zum Markt erhoben wurde Mittenwald durch Kaiser Karl IV im Jahre 1401 und 6 Jahre später... weiterlesen
verlieh der Bischof von Freising dem Ort ein Wappen - drei Tannen mit Gebirge und einen Mohrenkopf.
Von der Verleihung der Marktrechte leitet Mittenwald noch heute seine Bezeichnung als " Markt" her.
Seine Blütezeit erlebte der wichtige Handelsplatz, nachdem Venezianische Kaufleute nach einem Streit mit der Stadt Bozen kurzerhand im Jahre 1487 ihren Markt nach Mittenwald verlegten, wo er fast 200 Jahre lang bis in das 17. Jahrhundert abgehalten wurde.
Es waren wohl die verheerenden Folgen des Dreißigjährigen Krieges mit Inflation und Seuchen, die die Venezianer im Jahre 1679 veranlassten, ihren Markt wieder nach Bozen zurück zu verlegen.
Da die Augsburger Kaufleute die Straße über Garmisch - Partenkirchen und von dort direkt nach Süden über den Fernpass bevorzugten, steuerte Mittenwald bald darauf auf seinen wirtschaftlichen Niedergang zu.
Nur durch die seit Beginn des 15. Jahrhunderts ausgeübte Isarflösserei ( sog. Wasserrott) wurden noch geringe Einnahmen erzielt.
Die wirtschaftliche Rettung erfolgte durch den bis zum heutigen Tag berühmten Mittenwalder Geigenbau, dessen Stammvater der einheimische Geigenbauer Matthias Klotz ( 1653 - 1743) ist.
Das Denkmal vor der Pfarrkirche Peter & Paul erinnert an ihn.
Leider haben wir uns das Geigenbaumuseum nicht angeschaut, sondern sind vor allem über den Obermarkt mit seinem gefassten Bachlauf und den kleinen Läden flaniert.
So haben wir einen Grund, nochmal hierher zurück zu kehren.
Im Rahmen der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel die Grafschaft Werdenfels an das Kurfürstentum Bayern.
Schwer gebeutelt wurde Mittenwald in den Folgejahren zur Zeit des Tiroler Befreiungskampfes durch plündernde napoleonische Truppen.
Als 1912 die Eisenbahnlinie Garmisch - Innsbruck gebaut wurde nahm der bis heute anhaltende Tourismus seinen Lauf.
Mittenwald ist eine beschauliche und mit seinen durch Lüftelmalereien dekorierten Gebäuden wundervoll anzuschauende Stadt vor der atemberaubenden, malerischen Kulisse des Karwendelgebirges .
Aufgrund der entspannten Atmosphäre ist ein Aufenthalt hier absolut empfehlenswert.
Einige Impressionen lege ich euch in das Fotoalbum.[verkleinern]