Ich habe in den letzten zwei Jahren als Angehörige insgesamt fünf Krankenhäuser besucht.
Keines dieser Krankenhäuser ist mir bislang so übel aufgestoßen wie das Evangelische Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr.
Angefangen hat es damit, dass mein Vater eine Einweisung ins Krankenhaus bekam, weil er einen Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall hatte. Um das Prozedere eines stationären Aufenthaltes abzuklären, rief ich also im Krankenhaus an. Man sagte mir, wir möchten bitte in der Ambulanz... weiterlesen
vorstellig werden. Dort angekommen mussten wir feststellen, weil eine Ärztin uns dafür belächelte, dass eine Aufnahme vorbereitet werden muss und wir nicht einfach so dort aufkreuzen dürfen. So bekam mein Vater eine Spritze gegen seine Schmerzen und wurde Heim geschickt.
Am nächsten Morgen hieß es, die Aufnahme erfolge zwei Tage später, er solle doch bitte für die Vorbereitung erneut in die Ambulanz kommen. Nach drei Stunden auf dem Stuhl wartend (Obacht! Mit einem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall!) wurde er doch schon überraschenderweise an dem Tag stationär aufgenommen.
Am nächsten Tag, als ich meinen Vater auf der Station besuchte, lief seine Infusion nicht mehr in die Vene, das Medikament tropfte also ihn und das gesamte Bett voll. Ich ging also los, gab einem der Pfleger Bescheid. Es kam lange Zeit niemand um ihm Abhilfe zu leisten. Mein Vater stand also auf, ging mit Schmerzen erneut zu ihm, um Bescheid zu geben, dass doch bitte endlich mal jemand die Infusion ab machen solle. Daraufhin stand der Pfleger auf und holte eine Schwester. Diese erklärte uns, als sie endlich kam (ca. 20 Minuten nach dem wir das gemeldet hatten) und den Zugang entfernte, dass der Kollege, den wir angesprochen hatten, noch nicht im Dienst sei und deshalb nicht gehandelt hätte. Woraufhin ich mich fragte, ob er mir das nicht hätte sagen können, damit ich mich anderweitig um Hilfe kümmern konnte.
Mein Vater hatte eine schwere Lungenoperation, bei der sie ihm den rechten Lungenflügel entfernten. Jedem Diensthabenden berichteten wir hiervon. Schließlich nimmt er auch seitdem Medikamente, die einen zumindest darauf aufmerksam machen sollten. Interessanterweise wusste nach einer Woche Aufenthalt im Krankenhaus der Arzt, der ihn behandelte nichts von seiner Anamnese und war sehr erstaunt über diese Information.
Zwischendurch kam es auch mal vor, dass der Arzt wieder kommen wollte und dann Feierabend gemacht hat, während mein Vater noch auf seinen Besuch wartete…
Inzwischen hat er nach der Bestätigung des Verdachtes auf einen Bandscheibenvorfall auch noch eine Lungenentzündung bekommen. Der Arzt erklärte uns, dass sie das Antibiotikum intravenös zuführen, damit dieses schnell wirkt und die Leukozyten wieder sinken. Geplant sei es, dass er nach dem Wochenende entlassen wird. Solange sollte er das Antibiotikum auch weiterhin über einen Tropf bekommen. Nun erfuhr ich, keine 24 Stunden später, dass sie das umgestellt haben und er dafür Tabletten bekommt.
Eine Information, wieso dies so ist, bekam ich von der Schwester nicht. Sie wollte sich erkundigen, während ich an der anderen Ende der Leitung wartete. Sie fand KEINEN, der erklären konnte, wieso er nicht wie angeordnet das Medikament über die Infusion bekommt, geschweige denn, welcher Arzt die Tabletten angeordnet hat.
Egal welche Fragen ich bislang stellte, ich bekam von den diensthabenden Stationsschwestern nur die Antwort, sie könnten mir leider nicht weiter helfen, da sie keine Antwort auf meine Fragen hätten.
Zusammengefasst ist der gesamte Aufenthalt meines Vaters im Evangelischen Krankenhaus Mülheim eine Farce. Die Krankenschwestern und Pfleger sind überwiegend desinteressiert, haben keine Ahnung von ihren Patienten, sind meist angenervt, wenn man ihnen eine Frage stellt und die Antwort "Keine Ahnung" nicht zufriedenstellend ist, es ist alles sehr durcheinander und keiner weiß so richtig, was der andere tut. Die Station gibt den Patienten und ihren Angehörigen leider das Gefühl, eine Last zu sein.
Es ist alles sehr erschreckend.[verkleinern]