Vor drei Wochen stand ich bereits vor dieser Kirche, konnte sie leider nicht besichtigen, weil sie verschlossen war.
An der Kirche hängt ein Schild, dass man sich den Schlüssel im Dithmarscher Hof abholen kann. Letztens ging ich zum falschen Gasthof, den Dithmarscher Hof konnte ich nicht finden, deswegen war die Besichtigung hinfällig.
Bevor ich am Sonntag nach Neuenkirchen fuhr, klärte ich vorher ab wo die Örtlichkeit ist, in der Schlüssel geholt werden kann. Diesmal klappte es.
Mit dem... weiterlesen
Schlüssel in der Hand ging ich zu der Kirche. Durch eine verschnörkelte, leicht angerostete Eisenpforte kam ich in den Kirchgarten, der als Friedhof genutzt wird. Die Toten liegen hier auf einem sehr idyllischen Fleckchen das sehr gepflegt ist - Ruhe und Frieden ausstrahlt.
Die St. Jacobi Kirche ist älteste Kirche von Dithmarschen, auf jeden Fall was die Aussenmauern anbetrifft, denn sie stammen von 1323. Diese Kirche zählt zu den ältesten Kulturdenkmälern von Dithmarschen.
Anfang des 14. Jhdrt. löste sich Neuenkirchen von Wesselburen und wurde ein selbständiges Kirchspiel. (Kirchenbezirk) Die St. Jacobi Kirche, erstmals 1323 urkundlich erwähnt, entstand vermutlich als gotischer Backsteinbau. Die Jahreszahl ist an der Stirnseite der Kirche zu sehen.
Von den friesischen Geschlechtern Tödienmannen und Hödienmannen wurde sie zu Ehren des Pilger-Apostels Jacobus des Älteren gegründet. Der Bau wurde aus Schenkungen und Stiftungen der Kirchengemeinde, in der sich die beiden friesischen Geschlechter besondere Verdienste erwarben, finanziert.
Die Kirche brannte zweimal 1705 und 1730, doch immer blieben die Aussenmauern und auch im Inneren Reste der Kirche übrig; sodass sie erneuert werden konnte.
Im Vorraum der Kirche befindet sich ein uralter Opferstock, in einer Form, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Der hölzerne Opferstock war mit dicken, eisernen Beschlägen und zwei Schlössern versehen.
Gespannt betrat ich die Kirche. Die Kirchenbänke sind im Gegensatz zu den anderen Kirchen, die ich in Dithmarschen besichtigt habe, sehr schlicht und ohne aufwendige Schnitzereien. Vielleicht soll es so sein, denn dadurch kommt der Altar, das Taufbecken und die Kanzel mehr zur Geltung.
Beeindruckend ist das geschnitzte, achtseitige Taufbecken mit den Kinderfiguren. Neben dem Taufbecken steht der silberne Krug für das geweihte Taufwasser.
Den Altar schnitze der Wesselburener Schnitzer A. H. Burmeister 1730. In der Mitte des Altares ist ein geschnitztes Relief, das das Abendmahl darstellt. Weitere geschnitzte Figuren, stellen Jesus am Kreuz, die Evangelisten und Adam mit der Schlange dar.
Die Orgel (1738) stammt von dem Orgelbauer Johann Hinrich Klapmeyer.
Ein Glasvitrine, die neben der schön geschnitzten Kanzel steht, erregte meine Aufmerksamkeit. In diesem Glaskasten befindet sich eine Glockenmechanik aus dem Jahre 1878 von Oertling aus Neumünster.
Wer in dieser Nähe Urlaub macht, sollte es auf keinen Fall versäumen sich diese Kirch anzusehen.[verkleinern]