Dennewitz ist ein Dorf ca. 55 km südlich von Berlin und 6 km südwestlich von Jüterbog, daß heute zur Großgemeinde Niedergörsdorf gehört. Die Kirche, umgeben vom alten Kirchhof, steht im Ortskern von Dennewitz. Der heute parkähnliche alte Kirchhof wird seit Jahrzehnten nicht mehr als Begräbnisstätte genutzt. Nur wenige Grabmale bzw. erhaltene Gräber erinnern noch an die frühere Nutzung. Die Kirche selbst gehört leider in die Kategorie der „nichtoffenen Kirchen“ in Brandenburg.
1171 wurde ein... weiterlesen
Geistlicher Friedrich v. Danewiz erwähnt und es wird angenommen, daß in dieser Zeit bereits eine Holzkirche oder –kapelle existierte. Die heutige Feldsteinkirche wurde um 1300 zunächst als turmloses gotisches Gebäude errichtet. Etwa um 1400 wurde ein niedriger Turm angebaut, der im Spätmittelalter auf die heutige Höhe erweitert wurde. Spuren dieser Turmerhöhung sind am Mauerwerk bis heute zu erkennen. Im Turm befinden sich auch zahlreiche Kindergräber aus spätmittelalterlicher und späterer Zeit.
Durch die Reformation wurde die Kirche 1552 evangelisch. Im 30jährigen Krieg bot die mächtige Feldsteinkirche den Dorfbewohnern einen gewissen Schutz vor den marodierenden Söldnerhaufen der damaligen Kriegsparteien. 1686 brannte die Kirche teilweise aus. Erst ab 1714 konnte der Turmaufbau aus Fachwerk wiederhergestellt werden. Bereits 1724 brannte der Turm nach einem Blitzschlag erneut ab und mußte neu aufgebaut werden. Nach den Napoleonischen Kriegen kam Dennewitz von Sachsen zu Preußen. Im 19. Jahrhundert fanden mehrfach Renovierungs-, Instandsetzungs- und Erweiterungsarbeiten statt. 1861 erhielt der Turmaufsatz sein heutiges Aussehen mit einer Verkleidung aus Schieferplatten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche mit ornamentaler Wand- und Deckenbemalung im Stil der damaligen Zeit ausgeschmückt. Von 1961 bis 1966 erfolgte eine dann eine schmucklose Umgestaltung des Innenraumes.
Zur Innenausstattung gehören ua. ein Kanzelaltar (1730), eine spätgotische Sakramentsnische, ein Taufstein (17. Jahrhundert) und ein Pfarrerstuhl (18. Jahrhundert). An der südlichen Kirchenaußenwand ist außerdem eine Sonnenuhr angebracht.
In unmittelbarer Nähe der Kirche erinnern 3 Denkmäler (Bülow-Denkmal, Tauentzien-Stein und Württemberger Stein) an die Schlacht bei Dennewitz vom 6.9.1813, in der preußische Truppen einen erneuten Vormarschversuch Napoleons auf die preußische Hauptstadt Berlin abwehrten. An der östlichen Kirchhofsmauer erinnert außerdem die Gedenktafel eines sächsischen Traditionsvereins an die in der Schlacht auf französischer Seite gefallenen Sachsen. An der südlichen Kirchhofsmauer befindet sich außerdem das Denkmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Dennewitzer.
Fazit: Beeindruckende gotische Feldsteindorfkirche am 2012 eröffneten Luther-Tetzel-Weg, deren Inneres man leider nicht besichtigen kann. Daher 3 Sterne. Vielleicht ergibt sich mal zu einem „Tag des offenen Denkmals“ die Möglichkeit, auch einen Blick in den Innenraum zu werfen.[verkleinern]