Oft stehen die Kriegerdenkmäler für die Gefallenen des 1. Weltkriegs an zentralen Plätzen in den Orten: Marktplatz, Kirchhof, neben der Kirche ….
Im sächsischen Dorf Kleinschkorlopp (ca. 10 km südlich von Leipzig / heute ein Ortsteil von Kitzen der Stadt Pegau) ist das anders. Dort hat man als Standort ein Grundstück am nordwestlichen Ortsrand gewählt. Auf diesem Grundstück steht bereits seit 1864 ein Denkmal für das Gefecht bei Kitzen vom 17.6.1813 von französischen und württembergischen... weiterlesen
Truppen gegen das preußische Freikorps v. Lützow.
Errichtet wurde das Deutsche Kriegerdenkmal vermutlich in den 1920er Jahren an der Straßenkreuzung nach Kitzen, Leipzig und Großschkorlopp fast auf der Ortsgrenze und in gebührendem Abstand zum Lützow-Denkmal.
Ob das Denkmal nur den Gefallenen aus Kleinschkorlopp gewidmet ist oder auch den Toten aus Großschkorlopp und/oder Kitzen, kann man vor Ort nicht feststellen, da sämtliche Inschriften fehlen.
Das Denkmal in Form eines über 3 m hohen Steinquaders steht auf einem zweistufigem Sockel. Alle 4 Seiten des Denkmals sind mit hohen rötlichen Steinplatten verkleidet. Vermutlich trugen diese Steinplatten ursprünglich Reliefs und/oder Inschriftentafeln, von denen aber nur die südliche erhalten ist. Dieses Relief zeigt einen deutschen Soldaten in Felddienstuniform mit Stahlhelm, Patronentaschen und geschultertem Karabiner.
Vermutlich wurden die Inschriftentafeln/Reliefs nach 1945 oder spätestens in der DDR demontiert. Vermutlich wurde das Soldatenrelief versteckt und erst nach der deutschen Wiedervereinigung wieder am Denkmal angebracht, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass ausgerechnet die DDR-Verantwortlichen ein Relief eines Weltkriegssoldaten an seinem Platz belassen hätten.
Über den roten Steinplatten sind stark verwitterte Inschriften kaum mehr zu erahnen.
Nur über dem Soldatenrelief kann man mit Mühe den Schriftzug „1914 – 1918“ erkennen.
Natürlich gibt es wichtigeres als Kriegerdenkmäler. Aber man hätte die Namen der Gefallenen vermutlich in alten Unterlagen finden und die Toten so dem Vergessen entreißen können. Vielleicht passiert das ja in Zukunft auch noch.[verkleinern]