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16.05.2015
Vor Kurzem nahmen wir an einem Event für Geocacher teil, welches auf dem Gelände des Angelsportvereins Ronshausen statt fand.
Ganz in der Nähe findet sich auch ein sehr lehrreicher Rundwanderweg für Geocacher, bei dem man viel über die heimischen Fischarten lernen kann.
Dank Navigation nach Koordinaten fanden wir das Gelände am Ortsende von Ronshausen in Richtung Hönebach auf Anhieb.
Es besteht aus einer Teichanlage von mehreren tausend Quadratmetern, einem Vereinsheim sowie... weiterlesen einer Fischzuchtanlage.
Die Mitglieder des Angelvereins gaben sich sehr große Mühe mit der Bewirtung der Gäste. Es wurden Würstchen gegrillt, es gab Fischbrötchen und frisch geräucherte Forellen sowie Getränke, Kaffee und selbstgebackene Kuchen.
Auch fand eine Führung mit Besichtigung der Fischzuchtanlage statt. Der Verein hat sich der Zucht der hier nicht heimischen, sondern aus Nordamerika stammenden Regenbogenforelle verschrieben.
Dieser Fisch ist wesentlich widerstandsfähiger und pflegeleichter als unsere heimische Bachforelle.
Nun mag mancher denken, dass es wohl nicht so schwer sein dürfte ein paar Fischlein zu vermehren.
In der Realität handelt es sich dabei aber um eine mühevolle Arbeit. Abgesehen von den baulichen Erfordernissen an die Teiche und die Qualität des Wassers, bedürfen auch die Zuchtfische besonderer Zuwendung.
Weil die Regenbogenforellenmännchen in unseren Gewässern komischer Weise keinen Bock auf die Weibchen haben, muss da nachgeholfen werden. So werden die Frühjahrsleicher jedes Jahr aus ihrem Teich herausgefischt und dann erst mal nach Männlein und Weiblein getrennt. Anschließend wird per Hand durch streichen über den Bauch der Weibchen in Richtung Laichtrichter das Abgelaichen herbeigeführt und die Eier in einer Schüssel gesammelt. Das muss natürlich recht schnell geschehen, um die Fische zu schonen und so schnell wie möglich wieder in ihr Gewässer zurück zusetzen.
Das gleiche Spielchen erfolgt bei den männlichen Tieren, die dann ihre "Milch" - so heißt es in der Fachsprache abgeben.
Die Fischspermien werden anschließend zum Laich gegeben und mit - damit dieser nicht kaputt geht - mit einer Gänsefeder verrührt.
Auf diese Weise werden die Fischeier befruchtet.Wer will schon mit den Händen im Laich und Sperma rumrühren? ;-)
Das klingt ganz schön unromantisch, sorgt aber dafür, dass auf diese Art und Weise etwa 80.000 Fischeier pro Jahr in der Fischzuchtanlage des Vereins befruchtet werden.
Der befruchtete Laich wird in der Fischzuchtanlage in einem geschlossenen Raum bei genehmer Temperatur in ein Becken gegeben und nach ca. 30 Tagen schlüpfen die kleinen Fischchen, die dann binnen eines Jahres so groß gezogen werden, dass sie schon in einen Teich umziehen können. In den ersten Tagen leben die kleinen Fischchen von einem Dottersack, den sie mit sich tragen. später werden sie dann gefüttert.
Der natürliche Schwund ist im Laufe der Entwicklung enorm, so dass von 80.000 befruchteten Eiern etwa 15.000 Fische übrig bleiben.
Die Fütterung der Fische erfolgt mit Pellets, die in die Teiche geworfen werden. Das Wasser schien zu brodeln, als die Forellen vom Futter angelockt wurden.
Nach 2 - 3 Jahren sind sie dann reif zum Verzehr.
Eine Forelle kann auf natürlichem Wege durchaus 15 Jahre alt und 10 kg schwer werden. Allerdings ist sie dann zum Verzehr nicht mehr so gut geeignet.
Wir hatten zwei frisch geräucherte Forellen vorbestellt und konnten uns von dem hervorragenden Geschmack überzeugen. Die Filets waren zart und saftig mit dezentem Rauchgeschmack. Die Regenbogenforelle steht der heimischen Bachforelle geschmacklich in nichts nach.
Den preis zu 4,50 € /Stück für den Endverbraucher fanden wir sehr moderat.
Selbstverständlich werden hier auch andere heimische Fische geangelt und gefangen. Eine Tafel zeigt, die Fangbeschränkungen für die einzelnen Art auf, damit es nicht zu einer Überfischung kommt. Teilweise dürfen von den Anglern nur wenige Exemplare pro Jahr und Fischart gefangen werden.
Die vorbildlich geführte Teichanlage und Fischzucht sowie die Gastfreundlichkeit der Angler hat meines Erachtens fünf Sternchen verdient![verkleinern]
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