Mehr durch Zufall habe ich von dem Denkmal im Sassnitzer Hafen gehört. Dann war meine Neugier natürlich geweckt und ich wollte es mir beim nächsten Heimaturlaub unbedingt ansehen. Gesagt - getan.
..."Auf Grund seiner idealen Lage, direkt an der Ostsee, ist die Stadt Sassnitz wie geschaffen für den Fischfang und die Seefahrt. Dies hat in Sassnitz lange Tradition. Leider kommt es auch zu Schiffsunglücken und seit Beginn der Fischerei und Seefahrt haben viele Menschen bei der Ausübung ihrer... weiterlesen
Arbeit ihr Leben gelassen."...
Beeindruckt vom Gesehenen, machte ich mich auf der Suche im www, um noch mehr von diesem Verein zu erfahren. Sie selbst haben eine Homepage, die ins Leben gerufen wurde, genau wie eben dieser Verein, um die Trauer, den Verlust und den Schmerz zu verarbeiten.
Der Gedenkstein am Ende der Sassnitzer Promenade ist jährlich Anlaufpunkt, um den auf See gebliebenen zu ehren. Eine Gedenkplatte, erinnert mit Namen an die noch immer schmerzlich Vermissten. Blumen und Kränze werden niedergelegt und den Fischern und Seeleuten gedacht.
Ich las davon, das einmal im Jahr, meistens im September eine Ausfahrt, zur Seebestattungsstelle gemacht wird, um auch dort Blumen "nieder zu legen" und den Fischern und Seeleuten zu gedenken. Eine sehr schöne Sache finde ich, auch das es diesen Verein gibt und die Angehörigen, so mit ihrem Schmerz nicht alleine sind.
Ganz bewußt bekam ich damals die Geschichte um den "Untergang der Beluga" mit. Hiervon gibt es auch ein Buch. Ein faktisch sehr gut recherchierter Tatsachenreport über ein Schiffsunglück, welches unweigerlich auch eine menschlich private Tragödie wurde. Egal wo man damals war, jeder unterhielt sich darüber und war emotional ergriffen, denn in Sellin war nicht nur der Kapitän sehr bekannt.
Man sagt ja immer, das jeder sein Päckchen zu tragen hat und wenn man von solchen Unglücken liest, ist man erst erschrocken und nach kurzer Zeit, ist es wieder vergessen. Wenn aber jemand Bekanntes unter einer solchen Katastrophe ist, beschäftigt es einen länger. Man bekommt den Schmerz mit und spürt ihn so, als würde einem jemand ans Herz fassen. Man sieht die Familien wie sie leiden und weinen und man hat das Gefühl, sie würden nie mehr damit aufhören können. Daher denke ich auch, das der Verein eine wirklich gute umgesetzte Idee und daher auch so wertvoll ist.[verkleinern]