27.05.2015
Was wäre eine Ortschaft ohne Kirche? Auf unserem Gang durch den Ort Trutzhain mit seiner besonderen Vergangenheit entdeckten wir am Ende einer von ehemaligen Baracken gesäumten Straße diesen modern anmutenden Kirchenbau, der mich magisch anzog.
Als ich von der Hitze in das kühle innere eintauchte, umfing mich ein rötliches Licht, welches dadurch entstand, dass die Sonnenstrahlen durch die gefärbten Glasbausteine der Dreieckigen Front fielen.Dies gibt dem Ort etwas... weiterlesen
mystisches.
Im vorderen Kirchenschiff war eine Frau beschäftigt - die Küsterin? Wir grüßten einander freundlich. Ich wollte nicht stören und begab mich, nachdem ich die geheimnisvolle, spirituale Atmosphäre kurz auf mich hatte wirken lassen, wieder nach draußen.
Die Wallfahrtskirche wurde im Jahre 1963/64 erbaut. Sie erhielt ihren Namen in Anlehnung an die gleichnamige Wallfahrtskirche bei Zuckmantel im nordmährischen Altvatergebirge. Sie ist Wallfahrtskirche und Treffpunkt der Quinauer Wallfahrer aus dem Kreis Komotau im tschechischen Erzgebirge.
Sie ist eine der wenigen Wallfahrtskirchen in der Diaspora.
Die Form des Gebäudes symbolisiert sowohl die Dreifaltigkeit, wie auch das Zelt des pilgernden Volkes. In Trutzhain fanden Heimatvertriebene im Jahre 1948 eine neue Heimat und in dem Kirchenbau eine neue geistliche Heimat der verschiedenen kulturellen Strömungen der aus unterschiedlichen Gegenden stammenden, tief religösen Flüchtlinge des zweiten Weltkrieges.
Mich persönlich hat diese Kirche mit ihrer Atmosphäre sehr beeindruckt. Wer nach Trutzhain kommt, sollte an diesem Ort der Stille kurz inne halten und Opfern von Krieg und Vertreibung gedenken.
Mir ist nicht bekannt, ob diese Kirche täglich geöffnet ist. Sie kann jedoch auf jeden Fall nach den Gottesdiensten an Sonntagen und kirchlichen Feiertagen besichtigt werden oder im Rahmen der durch das Museum organisierten Ortsführungen.[verkleinern]