Von den vielen deutschen Orten mit Namen „Heinersdorf“ ist hier das 1244 erstmals urkundlich erwähnte Dorf im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree, 40 km östlich von Berlin und 25 km nordwestlich von Frankfurt/O in der brandenburgischen Gemeinde Steinhöfel, gemeint.
Gegründet wurde Heinersorf vermutlich noch ein paar Jahre früher als Siedlung der ca. 13 km nordöstlich gelegenen Komturei Lietzen des Tempelritterordens.
Die Templer waren es auch, die um 1250 die Kirche als einschiffigen... weiterlesen
turmlosen Feldsteinbau errichten ließen.
Um 1400 wurde der Westturm, ebenfalls aus Feldsteinen, angefügt. Mit der Reformation im Kurfürstentum Brandenburg wurde aus der katholischen im 16. Jahrhundert eine evangelische Dorfkirche.
Im 30jährigen Krieg (1618-1648) wurde Heinersdorf von marodierenden Soldaten verwüstet und die Kirche schwer beschädigt. 1680 erwarb der kurbrandenburgischer Minister und Diplomat Franz v. Meinders (1630-1695) Gut und Kirchenpatronat Heinersdorf und ließ die Kirche wiederaufbauen.
1752 wurde die Kirche durch einen Brand erneut schwer beschädigt. Kirchenpatron Martin Horn, damals Herr auf Heinersdorf, ließ ab 1754 die Kirche wiederaufbauen, erweiterte sie bei der Gelegenheit und ließ sie barock umgestalten. Seither ist das Kirchenschiff grau verputzt. Der teilverputzte Turm erhielt eine Turmhaube mit Laterne und Turmuhr.
Die Bauarbeiten zogen sich über 10 Jahre hin, da der Siebenjährige Krieg in Europa (1756-1763) die Arbeiten unterbrach. Der erste Gottesdienst konnte im Oktober 1764 im alten neuen Gotteshaus gefeiert werden.
Im 19. Jahrhundert wurden vor allem im Innern weitere Ergänzungs- und Umbauten vorgenommen.
1911 musste eine Grundsanierung durchgeführt werden. Bei dieser Gelegenheit erhielt die Kirche eine neue Ausmalung.
Wieder war es ein Krieg, der der Kirche Schaden zufügte. Im 2. Weltkrieg (1939-1945) mussten Orgelpfeifen als wichtiger Rohstoff an die Rüstungsindustrie abgeliefert werden. Beim Einmarsch der Roten Armee im April 1945 und in der Nachkriegszeit kam es zu weiteren Plünderungen in der Kirche.
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten fehlten der Gemeinde, der evangelischen Kirche und der DDR die finanziellen und materiellen Mittel für eine umfassende Sanierung der Kirche.
Erst nach 1990 konnte eine Generalsanierung und Restaurierung der im Kern 750 Jahre alten Dorfkirche Heinersdorf erfolgen. Die Arbeiten wurden 2011 erfolgreich abgeschlossen.
Heute präsentiert sich die Kirche mit ihrem von einer Feldsteinmauer umgebenen und bis heute als Friedhof genutzten Kirchhof in alter Schönheit mit dem Aussehen des 18. Jahrhunderts.
Da es keine „Offene Kirche“ ist, kann ich zur Innenausstattung nichts sagen.
Auf dem Kirchhof steht eine Infotafel zur Geschichte der Dorfkirche Heinersdorf.[verkleinern]