Die Dorfkirche von Groß Schauen (ca. 25 km südöstlich von Berlin / 2 km südwestlich von Storkow/Mark) wird nicht jeder wahrnehmen, steht sie doch abseits der Hauptstraße (B246) im alten Ortskern des einstigen Sackgassendorfes, eingerahmt von hohen Bäumen, und auch ein weithin sichtbarer Kirchturm fehlt.
Dabei verdient die kleine Kirche schon ein bisschen Aufmerksamkeit.
Es ist nämlich eine Fachwerkkirche, die sich somit aus dem Einerlei der brandenburgisch-märkischen Back- und... weiterlesen
Feldsteinkirchen abhebt.
Erbaut wurde die Kirche im 1376 erstmals urkundlich erwähnten Groß Schauen zwischen 1700 und 1750 auf dem Dorfanger.
Als turmloser Fachwerkbau ausgeführt, erinnert sie ein bisschen an ein Wohnhaus oder eine Scheune.
Einen Turm hatte die Kirche nie. Aber 1822 errichtete die Kirchengemeinde am Westgiebel ein hölzernes Glockenhaus für 2 Glocken, das den Eindruck eines Wirtschaftsgebäudes noch verstärkt. Eine der Glocken überlebte den 1. Weltkrieg nicht und wurde eingeschmolzen.
Die Kämpfe zwischen deutschen und sowjetischen Truppen am Ende des 2. Weltkriegs 1945 überstand die Kirche unbeschadet.
Aber die nachfolgenden Jahrzehnte DDR-Zeit ohne Instandhaltungsmaßnahmen setzten dem fragilen Fachwerkbau doch sehr zu. Erst 2007 erfolgte eine Generalsanierung der Kirche, so dass diese seither wieder in alter Schönheit erstrahlt: Dunkle Holzbalken und weißgetünchte Fachwerkfüllung aus Lehm.
Zur Innenausstattung, die laut Internet aus der Bauzeit der Kirche stammen soll, kann ich nichts sagen, da es leider keine „offene Kirche“ ist.
Um den Erhalt der Kirche kümmert sich ua. die „Arbeitsgruppe zur Förderung der Kirche Groß Schauen“.
Fazit: 4 Sterne für die hübsche kleine dörfliche Fachwerkkirche.[verkleinern]