Diesmal nehme ich die 'Notenskala' der Sternchenreihe beim Wort und vergebe ein FAST PERFEKT, obwohl diese Firma als Betreiber meines DSL- und Telefonieanschlusses oberflächlich betrachtet rundheraus versagt hat und ich noch vor einer Woche allerhöchstens 1 Stern vergeben hätte.
Auch diese Bewertung ist etwas länger, ganz wie von mir eigentlich gewohnt, aber statt der Märchen und Anekdoten enthält sie ein Riesenpaket selbsterlebter Ereignisse technischer und auch juristischer Art, die jeden... weiterlesen
treffen können, der in eine ähnlich prekäre Situation gerät, wobei der Totalausfall des Netzes vielfältige Ursachen haben kann und nur selten so spektakulär ist wie in meinem Fall.
Was war passiert? In der Nacht vom 8. auf den 9. Juli schlug ein Gewitterblitz in meine Hundehütte ein, unüberseh- und hörbar. Wir standen alle senkrecht im Bett, begreiflich, und mir war durch das lebenslang gewohnte 'Abzählen' der Zeit zwischen HELL und RUMMMS sofort klar, dass die Distanz zum Einschlagort höchstens einstellig in Metern zu bemessen war.
Da unser Haus nicht durch einen Standard-Blitzableiter geschützt ist, sondern durch eine nach den Regeln des VDE etwas frag- und kritikwürdige Starkstrominstallation aus dem Jahr 1955 schien es angeraten, die mir bekannten möglichen Schwachstellen abzuklappern, ob es irgendwo kokelte. Nichts!
Kurz zur Installation: Ganz einfach und materialsparend: Freileitung vom gegenüberliegenden Hang aufs Hausdach als Blitzfänger, im Haus Anschluss des Mittelpunktleiters an die Wasserleitung, die direkt zum hauseigenen Brunnen führt, also eine mehr als ausreichende Strecke in der Erde liegt und im Grundwasser endet. Solider geht es wirklich nicht. Auf diese Weise sind Mittelpunktleiter, Schutzleiter und Blitzableiter in einem Draht geführt, was eine Menge damals unbezahlbaren Kupfers spart.
Diese Installation steht zwar unter Kritik, man möchte mich dazu bringen, Umsatz zu machen, aber es gibt kein Gesetz, wogegen sie verstößt. Und ich verteidige die Freileitung mit Zähnen und Klauen gegen geldgierige Agenten von VDE und EnBW, weil sie mir als Debattierforum für Rauchschwalben und Mauersegler über unserem Garten sehr viel Freude bereitet.
Am nächsten Morgen steckte ich unsere ‚fritzbox‘, den Multifunktionsrouter, der für die Gewitternacht vorsorglich vom Strom- und Kommunikationsnetz getrennt worden war, wieder in seine Verbindungen, er machte brav seinen Rebootlauf und dann blieb er stecken. Alles da, bloß kein Komm.-Signal, sch…. Da es auch kein Festnetztelefon gab, das hängt alles am Router dran, setzte ich via Handy die Meldung eines Totalausfalls an die Servicehotline des Netzbetreibers Neckar.com ab.
Wie ich an diese Firma komme, die zumindest für die nächsten 5 Jahre den Dorfmonopolisten für Eintürnen macht, will ich dem Leser ersparen, das ist eine längere Geschichte, bei der die Telekom eine recht unrühmliche Rolle spielt. Das ständige Hin und her, in das letztlich die gesamte Dorfgemeinschaft, also ca. 250 Haushalte, per Ortschaftsversammlungen in der Sporthalle verwickelt war, ist ein dreijähriges Leiden auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Kommunikationsform via halbwegs schnelles DSL, wo unsere Landgemeinde eine Art Wüste Gobi darstellte.
Aber es klappte dann doch unter anderem mit einer Spende von 100 € je Haushalt, seit Anfang 2015 habe ich 6,5 Mbyte/sec plus Festnetztelefon im Haus, beides in Flatrate und für 35 € monatlich, da kann man nicht meckern. Für die unerträglich langsame Satellitenverbindung der Telekom plus Analogtelefon löhnte ich zuvor exakt das Doppelte. Die Familie, vor allem die Kinder waren glücklich, endlich FREI. Bis der Blitz einschlug…..
Die Hotline nahm die Meldung auf, stellte noch ein paar recht schwierig zu beantwortende Fragen nach Dingen, die ein Internet-Experte wissen muss, nicht aber ein Kunde. Was ist ein IP-SSL? Ein Alien? Also aus MEINER Welt kommt der nicht. Man versprach mir, zurückzurufen, hmmm
Die Wartezeit auf den versprochenen Rückruf von der Technik dauerte genau 20 (zwanzig) Tage. Natürlich war ich zwischenzeitlich der Hotline zunächst täglich auf den Keks gegangen, aber das Echo kam stereotyp wie vom Band: Man werde sich kümmern und Druck machen. Ab und an wurde Erstaunen geäußert und die rhetorische Frage, warum denn da nichts vorwärts gehe. Die Hotline entpuppte sich jedoch als undurchdringliche Wand aus Panzerstahl, vielleicht hätte es ja geklappt, wenn ich persönlich nach STR gefahren und dort die Glastür eingetreten hätte.
Am 27. Juli, also 16 Tage nach dem Blitzschlag platzte mir der Kragen. Man glaubt gar nicht, wie viele Lebensbereiche mittlerweile von der einwandfreien Funktion des Internet abhängig geworden sind. Meine Bank, Postbank AG, verkehrt mit mir zum Beispiel nur via Internet oder persönlich. Letzteres ist mit einer Entfernung von 24 km hin und zurück verknüpft, die Zusatzkosten für eine Transaktion nach althergebrachtem Muster kann sich jeder Leser selbst ausrechnen.
Ich wurde bei unserem lokalen IT- und Handykrämer vorstellig und klagte ihm mein Leid. Er selbst hatte noch nie was von der Fa. Neckar.com gehört und brummelte etwas von ‚Pilzen die aus dem Waldboden schießen, und reichte mich an eine junge Frau weiter, die sei seine Telekommunikationsexpertin. Das Mädel hatte tatsächlich eine Menge drauf und wusste Rat. Als erstes guckte sie nach, welcher Anbieter von schnellem 3G-Netz bei mir zuhause aktiv ist. Es war die Fa. Vodaphone auf einer Fläche von 2 Fußballfeldfern, auf denen meine Hundehütte steht, und zwar mit einer Datenrate von maximal 150 Mbit/sec. Sie empfahl mir einen Handyrouter, an den 15 Endgeräte über WLAN angeschlossen werden können und in meinem Fall mit halbwüchsigem Kind einen Vertrag über ein monatliches Volumen von 15 Gigabyte für 40 € und zwei Jahren Laufzeit, das würde wohl reichen.
Ich kaufte das Teil, machte Vertrag und zog glücklich von dannen. Die Einrichtung war selbsterklärend und nach knapp einer Stunde war ich wieder am Netz, pfffffff
5 Tage später hatte ich einen Ingenieur der Fa. Neckar.com am Handy, bettelte gar fürchterlich um Verzeihung. Er selbst wisse erst seit zehn Minuten von dem Totalausfall, wolle aber angesichts der inzwischen verstrichenen Zeit umgehend der Sache nachgehen. Derzeit werde ermittelt, wo im Haus diese mehrfache Störungsmeldung hängen geblieben war und ein Auffinden hätte mit Sicherheit Konsequenzen wegen rufschädigenden Verhaltens zu Lasten der Firma. Mehr dürfe er mir dazu noch nicht sagen. Ich eröffnete ihm, dass ich beabsichtige, den Zweijahresvertrag wegen groben Verstoßes gegen seinen Kerninhalt fristlos zu kündigen und zudem die bereits eingezogene Gebühr für den laufenden Monat zu Lasten und auf Rechnung der Neckar.com rückzubuchen.
Er blieb überraschend freundlich, angesichts meiner wütenden Vorwürfe fast ein Wunder, bat mich, mit der Rückbuchung noch zu warten, selbstverständlich werde für die Downzeit keine Gebühr berechnet und ich würde alles rückerstattet kriegen. ER persönlich habe alles Verständnis für meinen Kündigungswillen, das sei aber nicht sein Job, das machen dann die Kaufleute, Juristen und in einem solchen Fall sogar die Geschäftsleitung. WOW.
Wir verabredeten eine Vorgehensweise zur Fehlersuche, die wiederum voraussichtlich eine mehrtägige Wartezeit vorsah. Warum? ER kriegte von seiner Fernmesseinrichtung mitgeteilt, dass die Leitung zwischen dem Ende der Neckar.com-Hoheit und deren Endgerät, meinem Router, unterbrochen ist. Dieses Zwischenstück aus knapp 2 km Kupferkabel ist Hoheitsgebiet des Erbauers, der Telekom und darf ausschließlich von ihr angefasst werden. Er schickt also einen Dringlichkeitsauftrag an die regionale Störungsstelle der Telekom und von da an sind wir beide ausgeliefert.
Und dem war tatsächlich so: Nach 4 Tagen rief er wieder bei mir an, er vermisse die Rückkopplung der Telekom, ob denn schon jemand da gewesen sei. Nein? Aha! Er setzte also nach und erhöhte den Druck (irgendein Code im Auftragstitel). Noch am gleichen Abend hatte ich einen etwas aufgeregten jungen Mann am Handy, sein Navi hätte ihn in die Irre geführt, der Straßenname stimme zwar aber es gebe nur 2 Häuser und keinen Mayer. DAS kam mir sehr bekannt vor, es gab Navis, die sich nicht für Hausnummern interessierten und meine ist nun mal 3. Er hatte aber ein Laptop mit WLAN dabei und ich riet ihm, meine Adresse bei Google-Maps einzugeben, dann kriege er auch gleich gezeigt, wie er fahren muss.
Knapp eine Viertelstunde später klingelte ein grinsender junger Mann an meiner Tür, stellte sich vor und erzählte, die theoretische Adresse H.3 wäre bereits unter den ersten Birken des Wurzacher Riedes gewesen, für ihn also nicht sehr glaubhaft. Übrigens gibt es genau deshalb in meiner Straße die Adressen H. 1 und 2 NICHT, der Namensgeber der Straße, ein riesenhaftes ökonomisches Anwesen, firmierte als H. – G-Maps weiß das sehr wohl.
Übrigens hat sich als Ursache meines ‚Abenteuers‘ mit der DPD, siehe Einsterne-Bewertung, genau dieser Umstand herausgestellt, für ein Logistikunternehmen unverzeihlich. Wenn eine Adresse nicht gefunden wird, dann postet man keine Lüge in die Zentrale in Neu Ulm, dass der Empfänger nicht anwesend gewesen sei, sondern man greift zum Handy, ruft ihn an und lässt sich lotsen. SO wird das gemacht und deshalb wird die Bewertung auch nicht aufgebessert, obwohl es jetzt halbwegs klappt, nachdem mein Sensorlieferant Abbot aufgrund allmonatlich wiederkehrenden Ärgers mit mir den Exklusivvertrag mit DPD gekündigt hat.
Der junge Mann hängte ein spezielles Leitungsmesseisen an meine Telefonsteckdose, das einen extrem hohen Widerstandswert anzeigte. Also DOCH ausnahmsweise mal unsere Baustelle, das ist zum Glück selten, meinte er. Ich ließ mir die etwas kryptische Ausdrucksweise in einfache Denkungsart dolmetschen: Leitungsfehler treten meistens unterirdisch auf, sehr häufig sind Bodenverschiebungen nach kleinen Erdbeben die Ursache von Brüchen. Den Ort der Unterbrechung auf den Meter genau zu bestimmen ist ein Klacks, selbst seine simple Kiste kann das. Aber die Telekom hat keine Tiefbauabteilung, muss den Buddelauftrag also vergeben. Da die Macht der Telekom seit der Marktöffnung jedoch erheblich geschrumpft ist, muss sie sich entweder bei den einschlägigen Firmen vor Ort in die Schlange stellen oder eine Firma suchen, die Kapazität frei hat. Da auch der ehemalige Monopolist mittlerweile weiß, dass die Gelddruckmaschinen nicht im Keller der Telekom in Bonn stehen, sondern in Berlin, ist eine solche Auftragsvergabe recht ungeliebt, denn es fallen Transportkosten für den Bagger an, rausgeschmissenes Geld und Zeit. Nur so kann es dazu kommen, dass vor einem Jahr in unserem Nachbarort 12 Häuser 8 Wochen lang ohne Festnetztelefon waren, weil der Auftragnehmer einfach nicht daherkam und immer was anderes zu tun hatte.
Aber was der Techniker unbedingt noch machen wollte, freiwillig, weil es eigentlich nicht mehr sein Auftrag war, sein Messeisen an die Hausanschlussdose zu hängen, damit er das Erdkabel rein netto auf dem Display hatte. Er lief im Platzregen ums Haus und suchte das Teil, es fand sich unter dem Dachvorsprung hinter einer davor hochgewachsenen Zypresse, mit hochgereckten Armen gerade noch erreichbar, aber nur, weil der Baum ihn an die Hausmauer drückte. Ich hielt ihm das Messgerät und versuchte vergeblich, auch ihn unter den Schirm zu kriegen. Der freudige Schock angesichts des GERINGEN Widerstandswertes zählte mehr als das Wasser, das ihm beim Kragen rein und bei den Schuhen wieder rauslief. Die Unterbrechung war also im Haus zu suchen, aber eindeutig sein Hoheitsgebiet. Da icvh keinen Leitungsverlegeplan besaß, blieb uns nichts anderes übrig als spekulativ einen solchen zu entwickeln, er mit einschlägiger Erfahrung und ich mit dem Beitrag um das Wissen über die bauliche Entwicklung des Hauses seit 1955.
Wir fanden eine grünspanbedeckte historische Klemmdose auf dem Boden als Verursacher der Unterbrechung, die sich als nicht körperlich sichtbar herausstellte, von dem Messgerät aber eindeutig nachgewiesen wurde, Während er das eine, korrodierte Adernpaar gegen das andere, ungebrauchte und daher so gut wie neue austauschte, philosophierte ich über die zeitliche Koinzidenz der unsichtbaren Unterbrechung mit dem Blitzeinschlag. Dessen Strompfad verlief nämlich in nicht einmal 3 Meter Entfernung durch das Dach und durch den Panzersicherungskasten, durch den auch der Mittelpunktleiter geführt wurde. Ich entwickelte als Halbfachmann (Physiker) wüste Theorien, die aber alle in einem Punkt zusammenliefen: Dort am Sicherungskasten musste ein ausreichendes Spannungsgefälle entstanden sein, das ein Tochterblitzchen über die 3 Meter Distanz zur Telefonklemmdose spratzeln ließ um sich von der Klemmleiste darin aus auf den Weg ins Dorf in den Verteilerschrank zu machen. Dieser Stromstoß reichte wohl aus, um die ohnehin schon grenzwertig korrodierte Leitung endgültig zu unterbrechen. Diese Theorie fand auch die Zustimmung des Technikers und da sich gleich darauf der nominelle Durchgangswiderstand auch an der Telefonsteckdose herausstellte, waren wir beide glücklich, er schloss den Auftrag ab, ich quittierte und wartete auf die Kontaktaufnahme durch Neckar.com, um den ganzen Laden wieder in Betrieb zu nehmen.
Dieser Anruf kam wider Erwarten erst am übernächsten Tag, ich hatte inzwischen den ganzen Kram wieder betriebsbereit gemacht und hochgefahren, der Router zeigte jedoch nach wie vor kein Empfangssignal an. Das verwunderte den Ingenieur der Neckar.com, denn von ihrer Seite aus sei alles betriebsbereit. Er ließ mich einen Hardware-Reset des Routers machen und da ging es schon los, dieser Vorgang hätte in seinem Netzwerk-Analyzer angezeigt werden müssen. Aber auch seine Leitungsdaten waren im plausiblen Bereich. Wir taten uns geistig zusammen und schlossen ohne exakte Kenntnis des Routers, dass in diesem ein klitzekleiner Defekt vorliegen müsse, möglicherweise durch das Einstecken in die Leitung, in der noch eine statische Restladung vorlag. Aber dies lag im spekulativen Bereich und half uns auch nicht weiter, der Router musste zur Überprüfung zum Hersteller und das konnte sich ziehen.
Er schickte also einen Ersatzrouter auf die Reise, versehen mit einer sehr gut verständlichen Installations- und Programmieranleitung, ich nahm ihn in Betrieb, adaptierte die Software an mein Heimnetz und siehe da, nach exakt 4 Wochen und zwei Tagen konnte ich wieder telefonieren.Aber nur für einen kurzen Moment, denn da ich den Anschluss kündigen wollte, trennte ich die Verbindung sofort wieder, setzte mich an die Tastatur und schrieb dem Service der Neckar.com, dass der Betrieb der Leitung aus technischer Sicht wieder möglich war, ich aber wegen meiner Kündigungsabsicht wieder getrennt hätte. Keine Antwort ist auch eine Antwort.
Dann setzte ich in G-Mail.html das Kündigungsschreiben auf und begründete es mit der vom Handy minutengenau geführten Liste meiner vergeblichen Anrufe bei der Hotline und der unzumutbaren Downzeit von mehr als 4 Wochen. Ich druckte es aus und schickte es als E-Mail vorab mal nach STR. Der Printout kriegte meinen ‚Otto-Willem‘ druntergekritzelt und ein Kuvert drumrum, dann fuhr ich halt in Gottes Namen die 22 km zur nächstgelegenen Postfiliale und gab den Brief für 4,40 € per Einschreiben mit Rückschein auf, damit alles seine Ordnung hat. Noch in der Postfiliale meldete mein Handy den Eingang einer MMS und da ich mich sowieso in der Schlange am Schalter langweilte, guckte ich mal rein.
Siehe da, eine Reaktion aus STR auf die E-Mail: Man bedaure zutiefst meinen Willen, mich von der Neckar.com kurzfristig zu trennen, respektiere ihn aber angesichts der Umstände und löse den Vertrag rückwirkend zum Tag der ersten Störungsmeldung. Die bereits eingezogene Gebühr für den laufenden Monat werde man so schnell wie möglich erstatten, ich möchte doch bitte selbst mein Girokonto beobachten.
Wenn man jetzt alles zusammenfasst, was an Aussagen der beteiligten Leute zusammenkommt, und KEINEN Strich darunter macht, sondern sich die Einzelposten genau betrachtet, kommt ein ganz anderes Gesamturteil heraus als wenn man den ‚Unfall‘ als Gesamtheit sieht. Also, was haben wir alles:
1. Mehrere Mitarbeiter der Hotline äußerten ihre Verwunderung darüber, dass an diesem ‚Fehlerticket‘ überhaupt nichts vorwärtsging.
2. Der Ingenieur der Serviceabteilung, der mich so ‚demütig‘ um Verzeihung für den Vorfall bat, wusste erst etwa eine Stunde vor seinem Anruf bei mir davon, dass in seinem Zuständigkeitsbereich ein Totalausfall bereits grünen Pelz ansetzte.
3. Der Leitungsexperte der Telekom hatte den vom o.a. Ingenieur sofort als Dringlickkeitsauftrag erst nach etwa 1 Woche, nämlich 2 Stunden vor seinem Eintreffen bei mir, in seinen Maileingang gekriegt.
4. Die noch bei mir zuhause abgeschickte Fertigmeldung kam erst nach 2 Tagen beim Serviceingenieur der Neckar.com an.
Alle diese ‚Steckschüsse‘ laufen in EINEM Punkt zusammen: In STR muss es einen Nachrichtendispatcher geben, der entweder etwas gegen mich, Kunde Nr xxxx hat oder dessen Arbeitsgeist dem eines Ai entspricht. Bitte nicht googeln, es handelt sich um das Dreizehen-Faultier, eigentlich eine liebenswerte Schöpfung, aber halt entsetzlich träge. Nun entschloss ich mich angesichts des doch sehr entgegenkommenden Verhaltens der gesamten Firma inklusive der Geschäftsleitung die Bewertung nicht auf den Sockel des schwächsten Knotens in diesem Netz zu stellen und stark aufzubessern zumal man angedeutet hat, dass der Vorfall Konsequenzen haben werde, die ich mir sehr wohl ausmalen kann.
Wäre es nun dabei geblieben, könnte ich die Bewertung abschließen, doch SEHR kurzfristig geschah etwas, was mich schnell zurückrudern ließ:
Der vielleicht irgendwann einmal hoffnungsvolle Spross meiner Lenden, weiblich, 18 Jahre alt, Styling wie ein tätowiertes Nadelkissen, Punk-Sympathisantin, kam von ihrer Amsterdamreise zurück, ich eröffnete ihr freudestrahlend, dass wir schnelles Internet hätten und kriegte ungerührt ein Tablet zwecks ‚Anflanschen‘ an den Handyrouter auf den Schreibtisch geknallt. Das war am 5. August. Mittlerweile lief im Hintergrund die Restabwicklung mit der Neckar.com, ein für mich undurchschaubarer Wirbel, in dem sich die logistischen Anweisungen teilweise widersprachen. Übrigens kamen die alle via gebührenpflichtiger Schneckenpost, man war wohl zu stolz, seine Mitteilungen kostenlos der schmutzigen Konkurrenz anzuvertrauen. Am 8. August brach die Funkleitung zusammen, es ging zwar noch was, aber im Vergleich dazu bewegte sich o.a. Briefpost mit Überschallgeschwindigkeit.
Ich rief bei Vodaphone an, mal nachfragen. Die freundliche Beraterin holte sich meinen Kram auf den Schirm und konnte sich einen leisen Laut der Überraschung nicht verkneifen. Innerhalb von 3 Tagen seien 15 Gigabyte über die Leitung gegangen, eine unglaubliche Datenmenge, da müsse jemand fast ununterbrochen gestreamt haben, jedenfalls sei das vertraglich vereinbarte monatliche Datenvolumen jetzt verbraucht, der Router wurde auf ein langsameres Netz umgeschaltet und damit müsse ich nun bis zum 5. September, dem nächsten Stichtag leben. Ich ließ rasch mein Leitungsprüfprogramm ablaufen, es warf 4 kBit/sec aus, absolut unzumutbar, selbst zum Surfen ungeeignet, auch das wirklich geduldige und stressfähige G-Mail lief nur noch in html. Dies ‚warf‘ ich der Beraterin vor, aber sie war wohl Schlimmeres gewohnt und konterte mit dem Tipp, mit dem offensichtlich halbwüchsigen Verursacher ein Wörtchen zu reden. Es folgte eine nette Diskussion über erzieherische Maßnahmen an einer Volljährigen, durchaus kompetent und auch problembezogen, da ich als Administrator des Heimservers natürlich auch Eingriffsrechte in dessen Software hatte. Und da könnte ich ja zum Beispiel für ganz bestimmte Anschlüsse tägliche Zeitfenster installieren. Der Tipp war richtig verlockend, eine Kandare für mein Töchterlein an einer richtig empfindlichen Stelle. Trotzdem fragte ich die Dame, ob sie sich vorstellen könne, wie sich ein Igel unter der Bluse in ihrem Rücken anfühlt. Sie lachte schallend, dann sprach sie mir ihr Beileid aus und wir verhandelten konstruktiv weiter. Ich bohrte das abgebrannte Datenpaket für nicht gerade preiswerte 20 € um weitere 5 GB einmalig auf, bedankte mich und war erstmal zufrieden.
Dies alles rieb ich meinem Töchterlein unter die Nase. Sie rechtfertigte ihren Datenverbrauch unnötigerweise, ich verstehe nichts von YouTube und Twitter und Co. Aber ich riet ihr dringend, sich zurückzunehmen, wenn sie nicht 28 Tage im Monat ohne Internet dastehen wollte. Sie hatte eine hier zwengs Etikette nicht zitierbare Bezeichnung für vodaphone, ich eröffnete ihr, dass ich einmalig nachgekauft hätte und dies bis 5. September reichen müsse. Da gingen die Mundwinkel recht abfällig in die Vertikale: 5 GB sei GAR nichts, die 20 € hätte ich mir sparen können. Tatsächlich dauerte es nicht einmal 24 Stunden, dann war vodaphone wieder im Kriechgang. So viel dazu, und das für 40 € monatlich, aber diesen Vertrag hatte ich jetzt für zwei Jahre an der Backe.
Mittlerweile hatte ich mich auf die Suche nach einem Anbieter für bloße Telefonie und zwar All-Net Flatrate gemacht und erlebte mein blaues Wunder. Wenn ich alle Angebote ‚normierte‘, also mir die Arbeit machte, sie auf eine Vergleichsgröße zurückzurechnen stellte sich die Fa. Neckar.com mit ihren 35 € für ebendiese All-Net-Flat PLUS 6,5 MB/sec DSL-Flat als echtes Schnäppchen heraus. Schweren Herzens griff ich zum Telefon und machte zutiefst verlegen einen bremsenden Eingriff in die Vertragsauflösung. Ich erklärte die Umstände wahrheitsgemäß und stieß auf Verständnis und Gegenliebe. Innerhalb von 2 Stunden konnte ich telefonieren und noch am gleichen Tag die fritzbox wieder am Rechner installieren
Nun bleibt nur noch die moralische Frage, wie mache ich das mit den 40 € monatlich für vodaphone, die sich aufgrund des unsozialen Verhaltens unseres Kindes als rausgeschmissenes Geld herausstellten. Der Fratz ist volljährig, lebt im ‚Hotel Mama‘ wie die Made im Speck und zeigt sich immer mehr mindestens ebenso gefräßig wie eine solche. Wo keine Kohle verdient wird, wie es in diesem Alter rechtens wäre, ist keine zu holen, und mir fehlt dieses Geld gar bitterlich, es geht nämlich von meinem bescheiden gewordenen Taschengeld weg. Weiß da vielleicht jemand einen Rat, wie wir, also die Direktrice des ‚Hotels‘ und ich, der Schatteninhaber und Finanzier, dieses Problem entschärfen?[verkleinern]