Wenn ich die Bewertung von LisaSimpson mit heranziehe, sollte ich wohl zur Sternchenreihe dazuschreiben: '....wenn man reinkommt', wie es mir vor ziemlich genau einem Jahr ganz wie von selbst zugestoßen ist.
Ich hatte die Karte meiner eigenen Bank gekündigt gehabt, für die paar Buchungen an der österreichischen Tankstelle knapp hinter der Grenze um Mineralölsteuer zu sparen reichte meine Giropay-Karte und die war gebührenfrei im Gegensatz zur Postbank-MasterCard zu 2,20 € jährlich.
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Knickerling, wird jetzt mancher denken. Einem solcherart freundlichen Zeitgenossen wünsche ich von Herzen, dass auch ER einmal in meine Situation kommt: Rente, Haus noch nicht ganz abgezahlt, unmündiges Kind ohne Einkommen im Haus etc. Dann fängt man an, alle Vereine, die man immer gedankenlos mitgeschleppt hat und alle Versicherungen, die nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, zu kündigen und wenn die Bilanz immer noch nach unten weist kommt der schwierige Part der Verhandlungen ums Haushaltsgeld mit der Gutsten, die schon lange jammert, dass es hinten und vorne nicht reicht weil alles kontinuierlich teurer wird. Da ist also kaum was reinzukriegen :-( Und nun kommt das Umdrehen des Kleingeldes, Stück für Stück, denn Dispositionszinsen sind beim Fenster hinausgeworfenes Geld, oder auch direkt in den Rachen eines der Geldgierigen Monster, die sich nicht einmal durch Gerichtsbeschlüsse motiviert sehen, die Kluft zwischen Soll- und Habenzinsen etwas zu schließen. So weit so nicht gut :-(
Da flattert mir doch der Prospekt der advanzia Bank auf die Tastatur, eigentlich angenehm unscheinbare Werbung, eine garantiert gebührenfreie Master Card Gold zu beantragen. Eine 'Fensterbank' mit Sitz im Steuerparadies Luxemburg, ob DAS was Vernünftiges ist? Aber auch das Kleingedruckte wies keine Falle auf, also warum nicht? Vor allem gefielen mir die Handhabungsmodalitäten, nämlich jeden 5. des Folgemonats eine Abrechnung per E-Mail zu erhalten, die man bis zum 20. per Eigenüberweisung zu begleichen hatte. Also nix gnadenloser Einzug irgendwann, wenn es mir gerade gar nicht passt.
Ein Versuch schadet nicht, ich füllte den Antrag aus, scannte ihn ein und schickte ihn als .pdf an die E-Mail-Adresse im Impressum und sparte somit schon wieder Porto :-D
Das Ganze lief völlig reibungslos über die Bühne, im Folgenden wurden vertrauliche Daten verschlüsselt übertragen, die einzigen Papierchen die jetzt noch via Schneckenpost auf die Reise geschickt wurden waren das Kuvert mit der Karte selbst in diabolischem Schwarz mit goldener Schrift und ein paar Tage später der 'Papiertresor' mit der PIN.
Und dann lief alles absolut reibungslos über ein ganzes Jahr. Ich testete ein bisschen, wo ich die Karte überall vorlegen konnte, das war in überraschend vielen Geschäften, die vorher die Akzeptanz meiner 'normalen' Postbank-Mastercard verweigert hatten.
Vor einigen Tagen gab es fürchterlichen Knatsch mit PayPal. Durch irgendein Verwirrspiel mit einer verbummelten Sendung und allzu voreiliger Abbuchung des Rechnungsbetrages wirbelte ich die Buchhaltung von PayPal durcheinander und zwar offensichtlich nachhaltig. Schuld daran war natürlich derjenige, der es gewagt hat, den für verlorengegangene Ware bereits eingezogenen Rechnungsbetrag wieder zurückzubuchen. Unerhört, wo leben wir denn?
Ich sollte binnen 3 Tagen mein PayPal-Konto per Überweisung ausgleichen sonst übergebe man die Sache einer Inkassofirma, mit dem Verschwinden der Ware habe man nichts am Hut, das sei mein Problem. Ach So ist das! Ohoooo, aber nicht mit mir, der alte Tiger hat noch Zähne, die zeigte ich der guten Frau Mary Flynn mit dem Kasernenhofsound in Irland, daraufhin gab sie das Gespräch schnell weiter an Regina Peters, auch in Irland, aber deutschstämmig, also mit mehr Verständnis für mitteleuropäische Mentalität. IHR konnte ich drei Tage Frist abschwatzen, dann machte ich mich auf die Suche nach dem verschwundenen Geld, das ich nämlich nach schon nicht mehr erwartetem Eintreffen des Päckchens in von DPD gewohnt traurigem Zustand, direkt an den Lieferanten überwiesen hatte.
Dort fand es sich auch noch in einer Parkposition, die die Buchhaltung in keinster Weise motivierte, beim Vertrieb mal nachzufragen, woher das Geld komme. Nun wurde es blitzschnell mit einem 'unter dem Tresen'-Deal in Ware umgewandelt für die dann eine Nullrechnung ausgestellt wurde. Jetzt musste PayPal noch das Geld innerhalb von 36 Stunden kriegen, sonst fiel die Guillotine. Und das bei unseren Banklaufzeiten, die für sich schon eine Unverschämtheit sind. Ich rief wieder bei PayPal an, diesmal eine Frau Köster aus Hamburg mit Sitz in Dublin und fragte um Rat. Den hatte sie: Wenn ich eine Kreditkarte hätte und ihr die Nummer geben würde könne sie dieses unselige Problem sofort aus der Welt schaffen.
Also rückte ich etwas widerwillig die Nummer raus, ließ mich von Frau Köster beruhigen und wartete ab. 24 Stunden später war weder das Fallbeil herabgerauscht noch ein Erledigungsvermerk seitens PayPal eingetroffen. Seltsam, noch ein Tag zuvor kriegte ich stündlich eine E-Mail nach der anderen von jeweils einem anderen Absender, jetzt kenne ich alle PayPal-Mädels beim Namen, aber mit immer gleichem Wortlaut. Und kaum war das Problem scheinbar aus der Welt, NICHTS, Schweigen der irischen Lämmer :-(
JETZT aber nahm ich Kontakt mit *service@gebuhrenfrei.com* auf und fragte nach, wie ich denn den Stand meines Kreditkartenkontos abfragen könnte und begründete diesen Wunsch mit dem aktuellen Vorfall, in den ich die advanzia notgedrungen mit reingezogen hatte. Nach etwa 6 Stunden kam die umfassende Antwort, vor etwa 4 Minuten habe PayPal den offenen Betrag abgebucht. Auf Neudeutsch heißt das 'timing', als Humanist ziehe ich den klassischen Ausdruck 'temporäre Koinzidenz' vor :-D
Und ich möchte doch solche Verbindlichkeiten zukünftig bitte über mein Hauptkonto abwickeln. Aber ich könnte durchaus jederzeit mein Kreditkartenkonto einsehen, allerdings mit einem Verzug von 48 Stunden. Und gleich den Link dazu :-) Das war mehr als erhofft.
Da nun PayPal meine Kartennummer hatte und ich den irischen Finanz-'Terroristen' inzwischen alles zutraute fragte ich noch nach, ob denn auch für ein Kreditkartenkonto die Möglichkeit bestünde, eine nicht autorisierte Buchung zu stornieren. Antwort: Selbstverständlich, wenn auch nicht so simpel wie beim Girokonto sondern nur via Mitteilung an den *service@gebuhrenfrei.com*, aber wenn ich so etwas befürchtete wäre es wohl am einfachsten, advanzia sperrt per sofort die aktuelle Karte und stellt mir innerhalb von 7 Tagen eine neue aus. Und zwar absolut umsonst und gebührenfrei :-)
Hat irgendein Kreditkarteninhaber schon jemals einen solchen Service bei seiner Bank erlebt? Also ICH bin froh, dass es diese Bank gibt und wünsche mir, dass ihre Geschäfte florieren damit ich diesen herrlichen Service weiter nutzen kann.[verkleinern]