Bahnhöfe gibt es (gefühlt) unzählige, doch jene, die einem positiv in Erinnerung bleiben, dennoch meistens nur wenige! Dennoch in der jeweiligen Wahrnehmung kann es von einzelnen bisweilen komplett anders betrachtet werden. Wenn man sich die Meinungen im Netz anschaut, finden etliche von ihnen, dass das Erscheinungsbild seit dem Neubau, der im Februar 2011 abgeschlossen war, sich insgesamt negativ ausgewirkt hatte. Kann selbst nicht beurteilen, in wie weit man dem zustimmen kann (oder eben... weiterlesen
nicht), denn unserer (bisher einziger) Kontakt ist deutlich danach erfolgt. Das was mir dabei aufgefallen ist, möchte ich hier zum besten geben.
Für uns, als häufige Bahnfahrer sind die Haltestellen, die der Aschaffenburger Hauptbahnhof, das erste, was man von einer Stadt / einem Ort wahrnimmt. Nicht immer kann man es als eine „Visitenkarte“ bezeichnen. Das ist aber bei diesem definitiv der Fall! Bis vor wenigen Tagen war mir ehrlich gesagt die Auszeichnung „Bahnhof des Jahres“ kein Begriff gewesen. Wenn bereits wenige Monate nach der Neueröffnung diese gibt, dann ist aus meiner Sicht, ein Zeichen für eine Entwicklung im Sinne der Kunden. Wie ich gelesen habe, setzt sich das besagte Gremium sowohl aus Vertretern der Bahn, als auch div. Organisationen, Verbänden und (was mir gefällt) Vertretern der Bahnkunden! Diese wurde 2012 in der Kategorie Kleinstadtbahnhof verliehen.
Mit seinen 8 Gleisen passt es bestens in einen solchen „Rahmen“, den ich eben erwähnt habe. Darüber hinaus ist es einer, wo man sich an verschiedenen gastronomischen Einrichtungen (die wir nicht getestet haben) beköstigen kann. Dadurch wird der Bahnhof als einer mit Einkaufsmöglichkeiten bezeichnet. Vor Corona fand ich dennoch als ein kleiner Nachteil, dass bei kaum einem von ihnen die Option bestanden hatte, sich hinzusetzen. Was alles dazugehört, konnte ich nur bedingt benennen, sodass ich es bei der Erwähnung belassen möchte.
Positiv ist auch, dass man (theoretisch) überall barrierefrei durchkommt. Wie so oft, es kommt auch auf die Details an… Kenne es von anderen, dass wenn Reinigungsarbeiten in den Aufzugkabinen durchgeführt werden, sie an beiden Stellen auch als solche gekennzeichnet werden. Vielleicht habe ich eine Nachlässigkeit erlebt, die von anderen nicht so negativ wahrgenommen.Wenn man selbst darauf angewiesen ist, auch wenn der Betreffende sich bei mir entschuldigt hatte, hat das bei mir für ein zwiespältiges Gefühl verursacht. Das ist aber aus meiner Sicht kein Grund für eine Abwertung. Bei eingeschränkter Mobilität finde ich es schon ärgerlich. Was mich um so mehr verwundert hatte, dass bei einem Neubau, wie dieser es ist, dass grundsätzlich auf Rolltreppen verzichtet wurde! Hier gibt es (soweit ich mich entsinne) ausschließlich Treppenstufen aus Stein gibt! Meiner Meinung nach, wäre das mit geringem Aufwand anders umsetzbar.
Bahnhöfe sind Orte, an denen ein stetes kommen und gehen herrscht. Was mir beim warten auffiel, dass beim schlechten Wetter man sich nur so lange aufhalten möchte, nur so lange es unbedingt nötig ist! Die Dachkonstruktion schien mir, im Vergleich zur breite des Bahnsteiges ein wenig schmaler zu sein. Hinzu kommt noch, dass dieser bei einigen Bahnsteigen ebenfalls kürzer zu sein, als dieser. Vielleicht werden einige es als meckern auf hohem Niveau bezeichnen aber mich hat das eher genervt, als das vorher erwähnte.
Für mich eine „Blindschleiche“ ist eine gute Beschilderung in einem Bahnhof eine Notwendigkeit, vor allem wenn man sich dort nicht auskennt. Hier wäre es wünschenswert, dass sofort ersichtlich wäre, wo sich die Toiletten befinden. Habe sogar deswegen bei der Information nachgefragt. Habe aber nur einen groben Hinweis darauf erhalten. Mir wäre es lieber, wenn man sich nicht wie ich sehr lange danach sucht… Hinterher blieb die Zeit zu knapp, um sie überhaupt nutzen zu können.
Nun möchte ich über das Highlight im Aschaffenburger Bahnhof berichten. Durch die Gestaltung mit Fliesen ist das ganze Erscheinungsbild hell und freundlich geworden. Man soll es nicht als eine Schleichwerbung verstehen, doch die wunderschönen Motive stammen von der Firma Villeroy & Boch aus Mettlach. Das alleine ist ein Qualitätszeichen an sich. Mich haben sie regelrecht begeistert! Das hat mich ein wenig mit den kleinen Nachteilen „versöhnt“!
Man könnte meinen, der Weg ist das Ziel ;-). Die Anbindung als solche fand ich nicht schlecht: von Frankfurt Main oder Würzburg kommt man direkt alle 60 Min. hierhin. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das auch bei der ICE Verbindung zwischen NRW und München auch gilt. Es gibt insgesamt 3 Linien, die unterschiedlich oft den Bahnhof ansteuern. Die anderen 8 steuern Ziele in der Region an. Je nach dem, um welche es sich handelt, fahren sie je 30 Min. oder wie eben beschrieben.
Über die Architektur als solche kann man unterschiedlicher Ansicht sein. Mit seinem Erscheinungsbild mit reichlich Glas im Eingangsbereich wirkte es sehr freundlich auf mich. Ob es in der Kombination mit Beton sein muss, sei dahingestellt. Wie überall sonst, ist es eine sehr subjektive Wahrnehmung! Für die erwähnten Nachteile ziehe ich lediglich einen Stern ab! Wie immer gilt: am besten selbst testen :-)![verkleinern]