Wenn man in einer halbwegs bekannten Stadt sich auf einen Spaziergang begibt, muss man entweder einige interessante Sachen erst nach einer Weile finden oder aber auch innerhalb von wenigen Schritte kann eine ganze „Menge“ Überraschungen erleben. Man merkt dann schnell, ob sie einen auf Anhieb begeistern können oder es bei einer einmaligen Augenscheinnahme bleiben wird! Diese gehört zu meinen persönlichen Highlights, die ich in Bonn im letzten Herbst eher durch Zufall von der anderen... weiterlesen
Straßenseite erspäht habe!
Sicherlich bin ich nicht die einzige, die sehr lange überlegen müsste, wo in meiner Gegend, bzw. im eigenem Ort eine öffentliche Telefonzelle zu finden wäre! In Bonn verhält sich ein wenig anders damit! Genau genommen, ist es ein richtiger Hingucker! Wie man es schon in der Bezeichnung lesen kann, ist es eine, die ein weite Reise hinter sich hat. Sie stammt aus den britischen Inseln. Sie stand bis 1983 in der Partnerstadt Oxford. Ehemals stand sie neben einem bestimmten Pub. Mit der Zeit aber, wie so oft, „verwahrloste“ das Geschenk zusehends. In einer Studentenstadt, wie Bonn es ist, haben sich einige zusammengetan, um sie zu „retten“. Die Idee entstand bereits 2004, doch umgesetzt wurde sie erst im Jahr 2010. Laut einer Zeitungsmeldung wurde das 6 Jahre später erneut fällig. Trotz der langen Bestehens Dauer auf diesem Gebiet, ist sie mir bis dato noch nie zuvor aufgefallen.
Die „Mini-Bibliothek“ steht jeden offen. Zu finden ist sie auf der Adenauerallee, Ecke Drachenfelsstraße. Die letztere habe ich gewählt, weil sie mir als Standort beim Anlegen angezeigt wurde. Auch diese erreicht man wenn man den den Hinweisschildern Richtung Universität / Hofgarten und Stadtmuseum folgt. Von der Grünanlage aus gelangt man, wenn man vom Koblenzer Tor diesen auf der linken Seite vorbeistreift und der besagten Allee bis zur nächsten Querstraße folgt. Von der U HS Universität / Markt sind es nur wenige Gehminuten Entfernung.
Was mir positiv aufgefallen ist, dass auf einer Tafel eine Liste mit den „Verantwortlichen“ finden kann, mit ihren „Klarnamen“. Das habe ich in der Form an keiner vergleichbaren Stelle erlebt. Höchstens, wenn es sich um „Sponsoren“ handelte, die sich ggf. einen Vorteil davon versprochen haben. Das aber nur am Rande erwähnt. Eigentlich, wie sonst auch, habe ich mir vorgenommen nur zu „gucken“, doch daraus wurde nichts ;-). Die Mischung finde ich einfach super!
Nun aber möchte ich zu ihrer Funktion als Bücherschrank zu sprechen kommen. Das ist eine „bewährte“ Einrichtung, wo man sich entweder mit Lesestoff eindecken kann oder aber seine alten Schmöcker loswerden kann. Dieser ist einer der wenigen, bei denen man sich sogar bequem Platz hat, um sich die hier deponierten (ist alles andere als despektierlich gemeint) Bücher in Ruhe durchzuschauen. Mir schien es, dass der zur Verfügung stand bestens ausgenutzt wurde! Da war ich ehrlich baff, wie viel m² Papier hier untergebracht werden können. Laut den Angaben, die ich im Netz gefunden habe, sollen es bis zu 250 Bücher Bücher sein! Die Bandbreite ist davon abhängig, was andere „entbehren“ können: egal ob Koch-, Fach-, bis zum Kinderbuch, Krimi und Roman, vieles ist möglich, sogar dicke Bildbände über fremde Länder oder Tiere. Praktisch ist auch, dass die Telefonzelle mit Regalen ausgestattet wurde, auf denen diese „gesammelten Werke“ abgelegt werden können.
Man kann es als einen kleinen Gag verstehen aber ich finde es erwähnenswert, dass direkt daneben ein Schild aufgestellt wurde, auf dem die Entfernungen zu den Bonner Partnerstädten zu finden sind. Nach Oxford sind es genau 648 ;-). Endlich so eine tolle Erfahrung, bei der ich nicht die Nase zuhalten musste, weil nur „Kellerleichen aus Papier“ quasi an einer solchen Stelle „entsorgt“ wurden. Hoffe, dass sich an der großen Akzeptanz nichts ändert und jeder Interessent Freude an der Einrichtung hat![verkleinern]