Da meine Nichte von meinem Interesse für Denkmäler und Skulpturen weiß, erzählte sie mir von ihrer Entdeckung im Dortmunder Stadtteil Schnee. Sie hatte dort ein uns bisher unbekanntes Denkmal entdeckt.
Zuerst war mir nicht klar, ob sich diese Stelle in Dortmund, Witten oder Herdecke befand - "schließlich haben wir hier das in aller Welt bekannte Dreistädtedreieck". Hier stoßen nämlich Dortmund-Schnee, Witten-Schnee und Herdecke-Ende aneinander. Doch da konnte mir geholfen werden.
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Art des Denkmals zu verstehen muss man noch wissen, dass es sich hier um eine ländliche Gegend handelt, die man mit Dortmund eigentlich nicht so schnell in Verbindung bringen würde, Landwirtschaft (Getreide, Gemüse usw) ist vorherrschend, und in Dortmund Schnee leben weniger als 800 Einwohner.
Die Denkmalgruppe selbst besteht aus einer wunderbar gewachsenen Buche, unter der drei Gedenksteine aufgestellt sind. Da die Inschriften auf den Fotos nicht so leicht zu lesen sind, werde ich sie hier noch einmal niederschreiben.
Links vom Buchenstamm haben wir einen kantigen Naturstein vor uns, in den eine Tafel mit abgerundeten Ecken eingelassen Ist (Text: "Zum 100jährigen Bestehen des Obst und Gartenbauvereins Auf dem Schnee und Umgegend
am 15. Mai 2000 wurde dieser Gedenkstein vom Schulgarten hierher versetzt")
Direkt am Stamm der Buche steht auf zwei eckigen Stützen eine große grabsteinähnliche Steinplatte, die durch eine weitere, waagerechte Platte vor Witterungseinflüssen geschützt wird. (Hier lautet der in Großbuchstaben eingemeißelte Text: "1904 1941 Dem Pionier des Obst und Gemüsebaues Lehrer Heinrich Hagedorn in dankbarer Verehrung errrichtet von den Vereinen des Ardey Gebirges A.D. 1943")
Bei den beiden Daten zu Anfang wird es sich wohl um die Lebensdaten des Geehrten handeln. Die alte Schule existiert übrigens wohl noch, wird aber heute als Wohnhaus genutzt.
Der dritte Stein rechts zeigt wieder eine eingelassene Platte (Text: "Diese Buche wurde gepflanzt am 17. November 1991 von Grüner Kreis Dortmund eV
Eigentümer Eugen Dietzel Obst und Gartenbauverein Auf dem Schnee und Umgegend gegr. 1900").
Die Buche und die Steine sind also keineswegs von weltbewegender Bedeutung, aber sie illustrieren ein wenig Heimatgeschichte. Ähnliches habe ich in Dortmund noch nicht wieder gesehen, wohl aber in Dörfern im Sauerland oder im Münsterland. Da ja eine Bewertung verlangt wird, entscheide ich mich für drei Sterne.
Wenn ich richtig informiert bin, existiert der hier genannte Verein seit 2014 nicht mehr, da keine Freiwilligen für die Vorstandsarbeit gefunden werden konnten.[verkleinern]