Wie vielfältig ein Brunnen aussehen kann, habe ich schon sehr oft unter Beweis gestellt, diese ist an einer der belebtesten Ecken der Altstadt zu finden. Über Jahrzehnte hinweg bin ich daran vorbeigelaufen, ohne es mir genau anzusehen, denn andere Sachen haben mein Interesse mehr angesprochen, als diese.
Vor kurzem, als ich erneut durch die Gassen gelaufen war, habe ich mir bewusst vorgenommen es anzugucken und natürlich auch Fotos davon zu "schießen". Dabei habe ich einige Details... weiterlesen
wahrgenommen, die erst auf den 2. Blick ersichtlich sind, doch dazu etwas später.
Der Gänsebrunnen ist schon wegen seiner Platzierung an einer Wand recht bemerkenswert, den bewusst habe ich es in dieser Form nirgends wo gesehen. Es sind drei der besagten Tiere über dem Bassin zu sehen. Jetzt, wenn das Wasser aus ihren "Kehlen" fließt erkennt man, wie verspielt das Arrangement aussieht. Da jede der Gänse in eine andere Richtung blickt, überkreuzen sich die Wasserstrahlen, bevor sie unter gelangen.
Die äußeren Exemplare schauen zu sich jeweils hinüber, die mittlere hingegen schaut nach oben, als ob sie ihr schnattern von sich geben wollte. Alle flattern wie wild mit ihren bronzenen Schwingen um die Wette, als ob sie weg fliegen oder sich gegenseitig attackieren wollten.
Das Ensemble kann man an einer Wand des Verwaltungsgebäudes entdecken, in einer Sichtachse zu den von mir beschriebenen Denkmälern (Reiterbild von Jan Wellem, Gießerlehrling und dem Rathaushof).
Was mich sehr überrascht hatte, was ich am Anfang erwähnt habe war, dass eine Gusseiserne Platte mit der Jahreszahl MDCCCCLVI über dem Abfluss zu sehen war. Sie verweist auf die "Altstädter Bürgergesellschaft Düsseldorf 1948 e.V", die eine Patenschaft für dieses Brunnen übernommen hatte. Eine weitere Plakette auf dem Gebäude selbst weist auch in diese Richtung.
Der Gänsebrunnen wurde, von dem lange verfemten Kölner Künstler und Bildhauers Willy Meller (1887-1974), der wegen seinen heroischen Darstellungen in der Nazizeit nicht besonders geschätzt wurde und weswegen er sich in der Nachkriegszeit mit ähnlichen Arbeiten durchschlug.
Die dargestellten Tiere sind, wie man sehen kann überlebensgroß dargestellt, die Ausführung erfolgte in Bronze. Die Becken wurden aus Granit hergestellt. Was die Schlange recht unter dem Denkmal zu bedeuten hat, konnte ich leider nicht feststellen. Ein toller Anblick bietet das Ensemble alle mal![verkleinern]