Da diese Kirche schon zu lange in der to-do-Liste vor sich hin „geschlummert“ hatte, möchte ich darüber an dieser Stelle schreiben, erst Recht als meinen 630. Beitrag!
Es ist schon erstaunlich, dass die katholische Kirche St. Cäcilia in Düsseldorfer Stadtteil Benrath zu jeder Tageszeit jedermann offen steht. Es liegt wahrscheinlich daran, dass drin eine Kostbarkeit zu finden ist, die Besucher anlockt, die zum Teil weite Wege auf sich nehmen, um sie zu sehen! Die Rede ist von der schwarzen... weiterlesen
Madonna, die seit Jahrhunderten verehrt wird und zu ihren Ehren seit über 330 Jahren gepilgert wird. Sie befindet sich in einem Glasschrein in einer kleinen Kapelle auf der linken Seite der Kirche. Die Zahlreichen Kerzen, die man rings um sie sieht, zeugen von ihrer Anziehungskraft als Fürsprecherin bis in die heutige Zeit, denn es ist ein Bedürfnis des Menschen sich jemandem anzuvertrauen und auf die Madonna ists verlass. Die vielen Votivgaben sprechen einiges darüber, auch wenn ich sie nicht fotografiert habe.
Benrather Geschichte ist mit der des Schlosses (besser gesagt seinen Vorgängern) eng verknüpft (Beitrag folgt noch), doch eins läßt sich mit Genauigkeit feststellen, dass die Grundsteinlegung im Jahre 1005 erfolgt ist. Das hat man bei den Abbrucharbeiten an der alten Kirche unter dem Chorraum in der Fundamentschicht gefunden.
Doch seit dem 8. Jahrhundert werden in Chroniken, die sich in der Lamebrtusbasilika befinden, Geistliche aufgeführt, die sich hier betätigt haben, auch ohne ein reguläres Gotteshauses. Ab dem späten 13. Jahrhundert lässt sich belegen, dass zu der damaligen Kirche Pfründe dazu gehört haben, damit der Unterhalt geregelt werden konnte.
Da das Herzogtum Kleve ab einem gewissen Zeitpunkt sich zu der Reformation bekannt hatte, so verwundert es nicht, dass es zeitweise, zuerst der Pfarrer Cothuisen (der aber aufgrund seines hohen Alters nie geheiratet hatte) 1550 sich dazu bekannte und in der Zeit von 1609-16 zum Protestantischen Glauben. Die Rekatolisierung ab 1620 setzte dem aber ein schnelles Ende. Das war die Zeit der 2. Kirche, die an dieser Stelle gestanden hatte.
Die Marienverehrung läßt sich auf das Jahr 1677 zurückverfolgen, zu diesem Zeitpunkt ließ der Pfalzgraf Philipp Wilhelm (* 4. Oktober 1615 in Neuburg an der Donau - 12. September 1690 in Wien)- Vater von Jan Wellem, eine Kapelle Bauen, um drin das Gnadenbild, das er von seiner Reise nach Einsiedeln kannte, errichten, weil es dem Wunsch seiner Gattin und der Dargestellten gewesen ist. Einer Legende nach hörte Jan Wellems Mutter – die Landgräfin Elisabeth Amalia Magdalena (* 30. Januar 1635 - 4. August 1709) folgende Worte: „Maria im Lichterschein will hier verehret sein“ - ein Wort, dem man sich als Gläubiger nicht wiedersetzen kann.
Lange Zeit fühlte sich der Landesherr auch für dem Blumenschmuck und Kerzen verantwortlich, die hier regelmäßig erneuert wurden.
Wie es die Geschichte in vielen Orten vorgemacht hatte, wurde die Abtei, die sich in der Nähe befunden hatte und damit auch die erwähnte Kapelle, Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehoben. Folglich gelangte das Gnadenbild in die Vorgängerkirche hinein.
Mit der Zeit wurde festgestellt, dass die Kirche viel zu klein für die wachsende Gemeinde ist. 1820 am Neujahr wurde durch den damaligen Pfarrer – Heubes veranlasst, dass ein Neubau errichtet werden muss. Natürlich kann man nichts ohne Geld bewerkstelligen, so wurde eine Geldsammlung veranlasst. Die Spenden kamen so zahlreich, dass schon ein Jahr danach und zwar am Feste Mariä Heimsuchung, dem 2. Juli 1821, den Grundstein gelegt werden konnte.
Die Weihmesse erfolgte am 1. September 1822 unter der Führung des Weihbischof von Münster, Caspar Maximilian Freiherrn Droste zu Vischering.
Ein weiterer hoher Besuch - Fürst Karl Anton von Hohenzollern schenkte Anlässlich der Verkündigung des Dogmas der „unbefleckten Empfängnis Mariä“ im Jahre 1854 tatsächlich die Skulptur, die man noch heute in der Seitenkapelle sehen kann – die schwarze Madonna. Sie besitzt eine besondere Provenienz, denn sie stammt von dem Hofbildhauer Jan Wellems – Grupello! Die Marmorfigur ist schon etwas besonderes!
Vieles Ändert sich, auch die Bevölkerungszahl, sie wuchs bis zum Ende des 19. Jahrhunderts so stark, dass nach wenigen Jahrzahnnten eine Erweiterung fällig wäre, doch man entschied sich für einen Neubau unter der Einbeziehung der Teile des vorherigen Baus.
Am 20. Mai 1899 wurde der Baumeister Sültenfuß mit der Leitung eines Neogotischen Baus beauftragt, doch die Grundsteinlegung erfolgte erst am 8. Juli 1901 im beisein des damaligen Kölner Weihbischof Dr. Antonius Fischer. Der Chor und die Sakristei wurden am 14. September 1902, doch damit war die Baugeschichte lange nicht zu Ende! Die „richtige“ Einweihung erfolgte erst 1929!
Es ist interessant zu wissen, dass die Madonnenkapelle während des 2. Weltkriegs im Jahr 1941 gebaut und eingeweiht wurde. Doch mit dem Bau eines Glockenturms hat sich die Gemeinde reichlich Zeit gelassen, denn es erfolgte erst nach dem besagten Krieg im Jahr 1949. Da die Bleiglasfenster aus dem 19. Jahrhundert größtenteils zerstört wurden, gibt es, abgesehen von den im Chorraum nur welche, die in den 1950-er Jahren erstellt worden sind.
Neben den Gottesdiensten, findet einmal im Jahr, wie ich es an passender Stelle geschrieben habe, wird auch ein christliches Werk mit vollem Orchester mit Solisten und Chören statt. Dafür ist die Akustik schon ein wichtiger Grund.
Die Namenspartonin, versteckt sich neben dem Altar, doch gewußt wo...Auch an die Gehbehinderten / Rollifahrer wurde gedacht, denn an der rechten Seite der Kirche gibt es eine Rampe und ein Türöffner, die hilfreich nicht nur bei den besagten sind. Übrigens die Kirche ist den ganzen Tag geöffnet, da kann man verschnaufen, sich umschauen und natürlich auch zu der Madonna kommen.[verkleinern]