Die goldenen Strahlen der Sonne durchfluten den Wald, sprenkeln den moosigen Boden mit Lichtflecken, die sich träge hin und her bewegen. Mein Blick folgt ihnen, während ich leicht außer Atem am borkigen Stamm einer uralten Fichte lehne. Mein Atem geht schnell nach dem flotten Spaziergang. Nun eine Pause. Ich genieße die Ruhe, dass gleißende Licht, lausche dem Plätschern des Baches, dessen Wasser geschmeidig über die Kiesel auf dem Grund talabwärts fließt und verspüre den Anflug von Hunger.... weiterlesen
Großen Hunger!
Noch ein kurzes Verweilen. Nicht lang, sage ich mir. Aber die würzige Luft, die meine Lungen füllt, belebt mich nicht nur, sondern macht Appetit.
Eigentlich ist es Zeit für Kuchen und Kaffee. Doch ich sehne mich nach etwas anderes. Deftiges. Nach Rollmöpse, um genau zu sein.
Seufzend gehe ich weiter, immer bergauf. Heim, nichts wie heim. Der Trommelwirbel eines Buntspechts durchhallt den Wald, den ich strammen Schrittes verlasse.
Die Wärme meines Zuhauses empfängt mich wohltuend nach der Frühlingsluft. Schnell raus aus Jacke und Stiefeln, nichts wie rein in die Küche!
Tja, wo steckt das Eimerchen mit den Rollmöpsen im Kühlschrank? Ganz hinten. Klar, ist doch immer so, wenn man etwas sucht. Wie kann es anders sein? Rasch habe ich es hervor geholt, eine reife Tomate in dünne Scheiben geschnitten, die Zwiebel in hauchfeine Ringe. Tränen schießen mir in die Augen. Ist die scharf!
Das Eimerchen mit den Rollmöpsen lässt sich leicht öffnen. Ich bin erstaunt. Meist lässt man Nerven an den kniffligen Plastikverschlüssen. Der würzige Essigduft des Suds steigt mir kitzelnd in die Nase. Mmmh!
Lecker und appetitlich sehen sie aus. Ein Rollmops ist rasch aufgerollt, lege ihn mit zwei Scheiben von der Tomate, ein paar deftigen Zwiebelringen und den zarten Blättchen der Petersilie zwischen die aufgeschnittene Semmel. Der gutschmeckenden ohne viel Luft drin, die mein lieber Nachbar mir immer vom Bäcker mitbringt.
Endlich setzen und genießen! Mal kein Kaffee und Kuchen, sondern etwas herzhaftes, wonach ich mich schon die ganze Zeit gesehnt habe. Wunderbar schmecken sie, die Rollmöpse. Gut gewürzt. Vielleicht etwas zu weich. Etwas mehr Biss hätte ihnen nicht geschadet. Aber gut sind sie vom Geschmack. Das macht noch mehr Appetit!
Eine zweite Semmel ist rasch belegt. Wieder die guten Rollmöpse von Dr. Schrödter Feinkost dazwischen, mit Tomate, Zwiebel und Petersilie, wie zuvor. Ich kann mich einfach nicht beherrschen. Ein Genuss!
Aber nun ist Schluss. Ich platze sonst noch und der Knopf meiner Jeans kämpft jetzt schon ums Überleben.
Auch wenn die Rollmöpse gut schmecken, werde ich mir die anderen für heute Abend oder morgen aufheben. Genügend sind ja in dem Eimerchen, dass ich schnell in den Kühlschrank stelle, bevor ich es mir noch anders überlege. Doch diesmal nach vorn, um nicht wieder suchen zu müssen und es gleich griffbereit zu haben, wenn mich wieder der Appetit überkommt.[verkleinern]