Wenn man historische Ortskerne zum ersten mal besucht und zuvor sich keine Informationen darüber holt, kann man wie ich einige (mehr oder weniger positive) Eindrücke dort sammeln. Bei diesem Brunnen kann ich schon behaupten, dass es zu der letzteren Kategorie gehört. Es ist erneut ein Verweis auf das, was diesen Ort ausgemacht hatte! In der Vergangenheit hat sich das Bild eines solchen Areals mitunter sehr stark verwandelt und hier wird durch diesen Brunnen daran erinnert. Es ist ein bewußter... weiterlesen
Schritt der Stadtverwaltung in Haltern am See gewesen, dass (im Gegensatz zu etlichen kleineren Gemeinden in der Region), dass bereits 1983/84 der (Markt)Platz zwischen dem historischem Rathaus und der katholischen St. Sixtus-Kirche (Beiträge kommen noch) "verkehrsfrei" gestaltet wurde. Jenseits der seit Monaten geführten Diskussionen über umweltbewusstes Verhalten, war es aus meiner Sicht eine Mutige Entscheidung. Im Nachhinein ist es darüber hinaus ein beliebter Treffpunkt von Jung und Alt.
Schauen wir uns das ganze genauer an: Tratsch und Klatsch unter Frauen war seit jeher ein Mittel Neuigkeiten auszutauschen, um auf dem „Laufendem“ zu bleiben. So eine alltägliche Szene wurde hier in den „Mittelpunkt“ gestellt. Der Marktbrunnen als solcher besitzt eine runde Form. Persönlich finde ich es dennoch recht ungewöhnlich, dass es nur die beiden Frauen (und ein Hund – als Begleiter einer von ihnen) von dem (mir unbekannten) Künstler genommen wurden! Für einen geselligen Treffpunkt, könnte auch die andere Seite mit anderen Figuren versehen werden können. Leider ist es aber so, wie beschrieben! Anscheinend ist auch das eine bewusste Entscheidung (von wem auch immer) gewesen. Ich als Betrachterin des ganzen, kann es zwar wie beschrieben „bedauern“, ändern oder gar neu gestalten kann ich es dennoch nicht!
Die ganze Umrandung und der Zugang zum Brunnen sind mit Ziegelsteinen versehen. Eine Ausnahme bildet die „Vorrichtung“ des Wasserlaufwerks in der Mitte des grenzen. Deren Sitze ziert eine Kugel, unter der die Laufhäne (bin ich mir nicht sicher wegen der korrekten Schreibweise!) angebracht wurden. Ein kräftiger Wasserstrahl kommt dort heraus. Leider, als ich mich selbst mit dem selbigem erfrischen gestaltete sich das eher zäh (um ehrlich zu sein fast gar nicht)! Je nachdem, wo man gerade steht, ist die Begrenzung unterschiedlich hoch! Da wo die vorhin erwähnten Figuren zu sehen sind, erschien mir dieses am höchsten zu sein.
In etwa an der Stelle, wo der Marktbrunnen in Haltern am See zu finden ist, befand sich bis 1907 eine Schwengelpumpe, die die Bewohner mit Wasser versorgt hatte. Zu der Zeit war es alles andere als selbstverständlich gewesen, dass es fließendes Wasser in der eigenen Wohnung gegeben hatte! In dem Zusammenhang finde ich es erwähnenswert, dass es nicht das einzige Denkmal der Art in meiner erweiterten Umgebung ist. Ein ähnliches Beispiel, über das ich schon vor einigen Jahren geschrieben habe, befindet sich in Xanten.
Schaut man sich die beiden Frauen an, so könnten sie der Kleidung nach, auch in der „jetzt-zeit“ dort zu sehen sein. Höchstens der strenge Dutt derjenigen mit dem Einkaufskorb voller Lebensmitteln in eine weiter entfernte Vergangenheit hindeutet. Sie reicht ihrem gegenüber eine Frucht, die sie in ihrer Hand hält. Zudem scheint es gleichzeitig, dass sie (worauf auch immer) sitzen würde. Die andere lehnt sich am Beckenrand, auf dem ihre Hand ruht. Ihr Bein ist angewinkelt und scheint auf einer Mauer zu ruhen. Eine zusätzliche Geste weist in die Richtung des neben ihr sitzenden Hundes hin, der sie gleichzeitig anschaut. Eine rührige Szene, die sich dem Betrachter da präsentiert. Erst nach einer Weile habe ich herausgefunden, dass der Kommunalpolitiker (wie es aber gleichzeitig hieß) und Künstler Helmut Schlüter soll es 1988 fertig gestellt haben.
Ob man sich aber, wie ich auf den Weg macht, um sich den Brunnen und die anderen Empfehlungen anschaut ist jedem selbst überlassen. Er ist nicht schlecht, doch ich kenne deutlich bessere, die ich demnächst vorstellen möchte. Für mein Geschmack könnten sie freundlicher ausschauen… Das und die anderen Teilbereiche, die mir weniger gefallen hatten, erscheinen mir gute 3 Sterne an der Stelle angemessen, auch wenn nicht jeder meine Ansicht teilen muss![verkleinern]