Meine Tochter Leonie, körperlich ein Leichtgewicht, geistig ein Schwergewicht, liebt die Produkte von Ferrero, ich kann es mir leisten sie zu kaufen, sie kann es sich leisten sie zu essen. Die Milchschnittenphase ist ausgestanden. Nur noch hin und wieder, wenn eine Ferrero-Punkte-Sammelaktion ansteht, kaufen wir mehr der Punkte wegen, irgend etwas leckeres, zu süßes von Ferrero aus dem Kühlregal.
Beim einlösen der Punkte ärgere ich mich dann regelmäßig darüber, dass die bestellten (und mit... weiterlesen
Punkten gekauften) Artikel nie ab Lager lieferbar sind, oder die Schnuffis beim Marketing von Ferrero sich wieder mal was absurdes haben einfallen lassen.
Gestern kam nach 3 Monaten ein Frühstücksbrett an. Wahrscheinlich wírd da bei jeder Einzelbestellung die Flaschenpost aktiviert und bis die dann von dem 7-jährigen Kind in Asien, welche die Frühstücksbretter schnitzt, aus dem Meer gefischt wird, vergeht eben auch wieder eine lange Zeit. Fertige Produkte werden dann erneut ins Meer geworfen, bis sie dann via dem Bächlein Windach bis vor meine Haustüre geschwemmt werden.
Aber das Nutella schmeckt ganz gut. Das Palmöl ist inzwischen auch nachhaltig.
Aber jetzt möchte ich von der Ferrero-Aktion, die in Kooperation mit WMF stattfand berichten.
Unsere Tochter Leonie (damals 12) ist ein absoluter Fan von Nutella - kein anderes Produkt darf bei ihr auf das Frühstücksbrot. Also haben wir ihr zum letzten Weihnachtsfest das Riesenglas mit 1.400 Gramm Inhalt geschenkt. Als Zusatzgeschenk wollten wir ihr das Nutella-Streichmesser von WMF zukommen lassen. - Wir haben also den Bon gleich abgelöst und sind damit schnurstracks ins nächste WMF-Geschäft in München gestürmt. Eine Tagesreise vom Hort der Glückseligkeit entfernt, wenn man andere Erledigungen zeitlich mit einrechnet. -
Wie groß war die Entäuschung, als wir feststellen mussten, dass der Coupon alleine nicht genügt, sondern auch noch der Original-Kassenzettel beigefügt werden muss. - Still liefen die Tränen wie kleine Bächlein die Bäckchen hinunter - enttäuscht und traurig wandte sich Leonie zum Ausgang - blickte mich aus ihren großen braunen Augen an und fragte: Papa, warum machen Menschen das??
Ja, darauf wusste ich auch keine vernünftige Antwort. Spontan fielen mir nur Adjektive wie willkürlich, kundenunfreundlich, weltfremd und krank ein.
Offensichtlich gehen Ihre Marketingstrategen nie einkaufen! Kassenzettel von Lebensmitteleinkäufen werden eigentlich nie aufgehoben, da sie keinerlei Mehrwert besitzen. Oder kann man Nutella von der Steuer absetzen? - Aber vielleicht ist das ja auch das Ziel, um möglichst wenig der Nutella-Streichmesser bezahlen zu müssen.
Ich habe mich jedenfalls nur geärgert. Alle Verwandten und Freunde, mit denen wir diese missglückte Aktion besprochen haben, sind mit uns der Meinung, dass es sich um einen absoluten Schwachsinn handelt. Image positiv fördernd ist es jedenfalls nicht.
Leonie diskutiert die Aktion inzwischen mit ihren ganzen Freundinnen, die wiederum mit ihren Eltern. - Ein toller Werbeeffekt.
Ich habe Leonie versprochen, Nutella deswegen direkt anzuschreiben, um ihnen die Chance zu geben, die Angelegenheit zu bereinigen. Die Idee mit dem Kassenbon ist sicherlich einem neuen Hilfs-Marketing-Assistenz-Anwärter gekommen und wurde nicht von "ganz Oben" abgesegnet.
Kommentarlos kam 14 Tage später das Nutella-Streichmesser. Kostenlos. Also ganz ohne Gutschein und Kassenbeleg.
Leonie freute sich sehr und gewann so den Glauben an das Produkt-Marketing und das Gute im Menschen zurück.
Sie war halt noch jung und naiv.
Dem Ganzen voraus gegangen war ein Gespräch mit Frau Wulfert, die mir den Hintergrund erklärte:
Bei früheren gleichartiegn Aktionen hatte Ferrero den Eindruck (!!) das Kunden im Supermarkt den Gutschein vom Glas kaufen würden, ohne Nutella zu kaufen.
DAS GEHT NATÜRLICH GAR NICHT.
Man wollte mir aber ausnahmsweise entgegenkommen und auf den Kassenbeleg verzichten. Der Bon würde genügen.
Hier meine Antwort, ehe dann das Messer kam, welches mir vorher virtuell in der Tasche aufging:
Sehr geehrte Frau W.,
danke für das nette Gespräch, was mich über die Kreativität Ihres Produktmarketings "Nutella" nach wie vor leider sehr zweifeln lässt. - Ich denke es ist keine Lösung, ein bürokratisches Monster zur Erlangung des Streichmessers zu erschaffen, nur weil man nicht in der Lage ist, ein diebstahlsicheres System zu entwickeln, um eine Marketingaktion zu unterstützen. - Wenn man "es" nicht kann, so soll man "es" halt bleiben lassen.
Leider kann ich Ihr freundliches Angebot nicht annehmen und Ihnen den Coupon für das WMF-Streichmesser zusenden, da der (natürlich) seit meinem Mail irgendwo in den vielen Ritzen unseres großen Hauses verschwunden ist. - Außerdem empfinde ich die Zusendung des Bons als einen weiteren bürokratischen Akt. - Habe ich es mit Ferrero zu tun, oder mit dem deutschen Finanzamt?. - Ihr "Tipp", den Bon einfach von einem Glas im Supermarkt abzunehmen, möchte ich nicht annehmen. - Ich überlasse es jetzt Ihnen, wie Sie Ihre zukünftigen Käufer (meine Kinder) behandeln wollen.
Ich hinterlasse aber meine Anschrift bzw. die meiner Tochter, falls Sie doch noch auf den Pfad der kundenorientierten Tugend zurückkehren wollen[verkleinern]