Es war wirklich purer Zufall, dass ich diese Skulptur vor einem Wohnhaus in Hilden erspät habe, auch wenn ich früher in dieser Stadt gearbeitet habe und dementsprechend auch in der Fußgängerzone unterwegs gewesen war, kannte ich den Gerber gar nicht, denn er steht in einem nicht einsehbaren Bereich.
Auch bei diesem Werk wird an die arbeitende Bevölkerung gedacht, wie bei dem letzten Handweber oder Berta Bruchhausen.
An dieser Stelle, so steht es auch auf zwei gußeisernen Platten, gab es... weiterlesen
eine Lederfabrik, die zwischen 1860 und 1983 hier existiert hatte. Es steht auf einem Rondell in der Mühlenstraße.
Der Gerber ist lebensgroß dargestellt, leicht nach vorne gebäugt, in seine Arbeit vertieft, wie man es an seiner Kleidung, dem Arbeitsgerät, sowie dem Arbeitsstück, das er gerade bearbeitet.
Mit seinem Schabmesser glättet er das Fell, um es deutlicher zu machen hat Olaf Höhnen (1933–2009) unterschiedlich die Oberfläche gestaltet, um den Kontrast zu versinnbildlichen.
Folgender Text ist auf den Deckeln zu lesen: "Der Gerber bearbeitete Tierfelle mit dem Schabmesser. Erst durch maschinelle Herstellung von Leder konnte auf diese schwere Arbeit verzichtet werden. Auf diesem Gelände stand von 1860 bis 1983 eine Lederfabrik (darunter ein Relief davon)".
Über die Entstehung des Beäudekomplexes, der hier nun steht ist folgendes geschrieben: "Auf diesem ehemaligem Industriegelände entstand durch den Beschluss des Rates der Stadt Hilden ein Wohngebiet. In guter Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung wurden von der Firma AST-Bau hier ab August 1983 bis Mai 1986 eine Wohnanlage gebaut. Durch die Frau Bürgermeister Ellen Wiederhol eingeweiht - 17.10.1986"
Über den Künstler habe ich dies gefunden: Olaf Höhnen
Der Gerber (Bronze, 1986) soll eine Erinnerung an ein ausgestorbenes Handwerk In Lebensgröße sein.
Über den Bildhauer selbst:
Geboren am 5. April in Mendig (Eifel)
Gestorben am 5. März 2009 in Frechen
Von 1948 bis 1951 machte Höhnen eine Steinbildhauerlehre in Kottenheim. Von 1952 anbesuchte Höhnen sieben Jahre die Kölner Werkschule. Er studierte in derMetallbildhauerklasse bei Professor Josef Jaekel. Nach seinem Abschluss als Meisterschüler
ließ er sich 1958 als freier Bildhauer in Köln nieder.
In seiner Darstellung konzentriert sich Höhnen auf die menschliche Figur. Neben lebens- und überlebensgroßen Figuren stellt Höhnen auch Kleinplastiken her. Er nutzt unterschiedliche Materialien von Holz über Stein, bis hin zum Bronzeguss und widmet sich häufig Themen, die auf die Religion und auf die Geschichte bezogen sind.
Ein wirklich sehr überraschendes Denkmal![verkleinern]