Eigentlich ist er ein wunderbarer See.
Etwa 75 km von München entfernt, liegt er in den Bayrischen Alpen in 800 Metern Höhe.
Er dient als Wasserspeicher des Walchenseekraftwerkes.
Seine tiefste Stelle beträgt immerhin 190 Meter, er ist wegen seines klaren Wassers ein Eldorado für Taucher, es liegen auch einige Wracks von Schiffen, Autos und Flugzeugen auf Grund, was diese Sportler natürlich anzieht.
Der See ist umringt von bewaldeten Bergen , eine Mautstraße führt direkt am Ufer... weiterlesen
entlang. Hier gibt es einige Lokale, Badestellen und Schiffsanlegestellen.
Die Wälder ringsum laden zum Wandern und Klettern ein.
Warum nur 2 Sterne?
Wäre die Gegend nicht so schön, hätte ich nur einen gegeben.
Als wir das erste Mal in Bad Tölz urlaubten, das ist schon an die 15 Jahre her, wollten wir die Gegend erkunden. Ohne bestimmtes Ziel sind wir an der Isar entlang gefahren, kamen an den Skiort Lenggrieß, von hier führte die Straße bergauf zum idyllischen Sylvensteinspeichersee, wo es uns sehr gefiel. Kurz danach führte eine Mautstraße weiter in die Berge hinein.
Wir bezahlten die Gebühren und hatten eine herrliche Fahrt auf der engen Straße mit Aussicht zum Flußbett der Isar, zu den Bergen und ganz viel Wald.
Wir waren die einzigsten, außer ein paar Radfahrern.
Die Straße endete im malerischen Ort Wallgau, und von hier führte eine weitere Mautstraße wieder zurück.
Die war noch schöner, die ganze Zeit den See an der Seite, an einigen Stellen haben wir am Seeufer geparkt, hier ließ es sich wunderbar aushalten.
Diese schöne Fahrt habe ich die ganzen Jahre über nicht vergessen, und in diesem Jahr wollten wir sie noch einmal erleben.
Schon am Sylvensteinspeicher war der Parkplatz komplett besetzt. An der Mautstraße angekommen bezahlten wir die 4 Euro Gebühr und freuten uns auf die etwa 10km lange Fahrt in der schönen Umgebung.
Leider hatten wir nichts davon. Auto an Auto kamen uns entgegen, auf der schmalen Straße nicht immer leicht auszuweichen. Dazu fuhren sie in einem rasenden Tempo.
Total gestresst kamen wir in Wallgau an.
Nach einem Spaziergang dann auf die nächste Mautstraße am See entlang.
Nach kurzer Zeit kehrten wir um.
Wieder Auto an Auto, die Seeufer zugeparkt, ebenso die Lokale.
Ich fands schade, hätte gern den Ort Jachenau angeschaut, der ebenfalls am Ufer liegt, aber es war einfach furchtbar hier.
Wir fuhren dann auf der Bundesstraße heimwärts, von hier sieht man den See nur ab und zu durch die Bäume blitzen.
Aber hier war es kaum besser. Die Straße auf beiden Seiten mit parkenden Autos besetzt, Jede Menge Wanderer marschierten die Bewaldeten Wege bergauf, und noch einige Kilometer nach dem See, standen die Autoschlangen.
Das war nicht mehr schön, das wollen wir uns nicht mehr antun.
Als ich bei Google etwas über den See nachlesen wollte, habe ich die Zeitungsnotitz einer bayrischen Zeitung gefunden.
Der Walchensee wird zu Tode geliebt, die Anwohner beklagen sich über den sogenannten "over tourism", und vermüllte Ufer.
Auf den Mautstraßen seien täglich bis zu 4000 Autos unterwegs.
Zustände wie sie neuerdings ja auch in Venedig und Amsterdam zu beklagen sind.
Warum tun die Leute das, so hat man doch keinen Erholungswert mehr. Erschreckend wie sich der Zustand in den Jahren verschlechtert hat.
Vor 15 Jahren noch Idylle, jetzt Müll und schlechte Luft.
Schade um die eigentlich so herrliche Gegend.[verkleinern]