Der überaus artenreiche Forstbotanische Garten wurde im Jahre 1964 auf einer 25 Hektar großen Ackerfläche angelegt und ist Teil des äußeren Grüngürtels der Colonia.
Im Süden schließt sich auf weiteren 20 Hektar der ab 1980 aufgeforstete, schön gestaltete Friedenswald an. Hier sind Gehölze aller Länder anzutreffen, mit denen die Bundesrepublik zu jener Zeit diplomatische Beziehungen unterhielt. Die entsprechenden Hinweisschilder mit Landesflagge sind scheinbar ebenso alt und zeigen deutliche... weiterlesen
Spuren von Verwitterung. Was wohl nicht als politisch-diplomatisch Aussage zu werten ist. Schon eher die Tatsache, dass hier ein Teil der Kölner Weltkriegstrümmer angekarrt und zu sanften, grasgrünen Hügeln modelliert wurde. Hier befindet sich auch ein geräumiger Kinderspielplatz. Der eigentliche Forstbotanische Garten enthält gottlob keinerlei Bespaßungsangebote
Die Betonung liegt hier auf dem botanischen Teilbereich 'Forst', also größeres Grünzeug ab Strauchwerk aufwärts. Der Heidegarten gehört sicher zu den reizvollsten Bereichen, dicht gefolgt von der japanischen Abteilung (besonders zur Kirsch- und Azaleenblüte) und dem beeindruckenden Mammutbaumwald. Desweiteren finden sich z.B. schöne Fächerahorne, Flusszedern, Gelbkiefern oder Coloradotannen. Wobei anzumerken ist, dass die Bestimmung vieler Arten - abgesehen von der eigenen Unkenntnis - oft durch fehlende oder sehr unauffällige Hinweisschilder erschwert ist. Das ist beispielsweise im Botanischen Garten Tübingen (Home of Bestimmungstäfele) ungleich ambitionierter gelöst.
Abgesehen von der Baumblüte sind Blühpflanzen vorwiegend in der leider etwas ungepflegten Rhododendron-Schlucht und der Pfingstrosenwiese vorzufinden. Blumenspezialisten werden in der Kölner Flora (Institut in Zoonähe) sicherlich besser bedient.
Im Bereich des Unterstellpilzes (Fungus tutela) im Zentrum der Anlage tummeln sich einige Exemplare der Ziervogelart Pavo cristatus. Der von mir so genannte 'Ronaldo - verdammter Schönling' neigt stark zum Posieren und eignet sich daher bestens als Fotomotiv.
Die Geräuschentwicklung der nahen Autobahn und anderer Verkehrswege mindert etwas den Erholungswert - gleichwohl ist dies hier zu jeder Jahreszeit ein schönes Naturerlebnis.
Der Forstbotanische Garten öffnet täglich um 9:00 und schließt je nach Jahreszeit um 16:00 bzw. 18:00 bzw. 20:00. Der Eintritt ist frei.
Führungen (auch für Erstbesucher nicht zwingend erforderlich) finden jeweils am ersten Mittwoch (14:30) und am dritten Samstag (15:00) eines Monats statt. Treffpunkt Fungus.
Per öffentlichem Nahverkehr erfolgt größtmögliche Annäherung an das Gelände durch die Straßenbahnlinie 16, Haltestelle Rodenkirchen Bahnhof oder Siegstraße, von dort noch eine launige 800-Meter-Wanderung. Was niemanden abschrecken sollte, denn das weitläufige forstbotanische Gelände erfordert schließlich auch eine gewisse Marschbereitschaft. Desweiteren: Buslinie 131 bis Konrad-Adenauer Str. oder Buslinie 135 bis Schillingsrotter Str.
Privatfahrer folgen ab Militärring der sachdienlichen Ausschilderung und finden einen geräumigen Parkplatz vor. Rollstuhl- und Kinderwagenfahrer kommen auf dem Gelände gut zurecht. Radfahrer und Hunde müssen sich auf das Areal des Friedenswaldes beschränken.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas[verkleinern]