Der die Dorfkirche von Großgörschen (Sachsen-Anhalt / ca. 15 km südwestlich von Leipzig) umgebende alte Kirchhof befindet sich in der Ortsmitte des 1277 erstmals urkundlich erwähnten Dorfs.
Gegründet wurde Großgörschen als slawische Siedlung allerdings bereits um 600.
Der Name „Großgörschen“ geht auf die Adelsfamilie der Edelfreien v. Görschen zurück, die um 1150 mit der Görschenburg vermutlich durch Conradus de Gorsene (Görschen) ihren ersten Stammsitz im Ort errichtete.
Von der Burg auf... weiterlesen
einer leichten Anhöhe existiert seit dem 15. Jahrhundert nur noch der massive und wuchtige 17 m hohe Wehrturm. Mit dem Bau der Dorfkirche wurde der Wehrturm zum Kirchturm umfunktioniert und aus dem Burggelände wurde der Kirchhof.
Wie damals üblich war der Kirchhof der Friedhof des Dorfs. Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts wurde westlich von Großgörschen an der Straße nach Rahna ein neuer Friedhof angelegt.
Als Friedhof entwidmet wurde der Kirchhof scheinbar nicht, Aber die meisten Gräber wurden im Laufe der Jahrzehnte eingeebnet und die Grabmäler/Grabsteine entfernt.
Es befinden sich nur noch einige wenige Gräber und Grabmale auf dem alten Kirchhof. Ein Grabstein in Form einer Fiale ohne lesbare Inschrift könnte aus dem frühen 19. Jahrhundert (oder sogar früher) stammen. Die anderen wenigen Gräber bzw. Grabmäler stammen aus dem 20 Jahrhundert.
Erhalten ist auch das Doppelgrab von Paul Rudolf Credner (1873-1910), seines Zeichen Besitzer des Ritterguts Großgörschen, und seines Sohnes Paul Carl Edmund Credner (1901-1920).
Die bisher letzte Beisetzung, vermutlich mit Sondergenehmigung, fand 2001 statt. Wolfgang Keil, Pfarrer in Großgörschen von 1953 bis 1986, wurde im Grab von Otto Neumann, Pastor zu Groß- und Kleingörschen von 1911 bis 1921, beigesetzt.
2019 war auf dem gemeinsamen Grabstein noch der Platz für Wolfgang Keil’s Ehefrau Ilse reserviert.
Ansonsten ist der ziemlich weitläufige Kirchhof rund um die Dorfkirche heute eher parkartig gestaltet. Der Zugang ist auf der Ostseite vom Platz der Deutschen Einheit gegenüber vom „Leopold v. Hessen-Homburg – Denkmal“.[verkleinern]