"Den ersten sien Dod, den Twedden sien Not, den Dridden sien Brot!” (Dem Ersten sein Tod, dem Zweiten sein Not, dem Dritten sein Brot).
Dieser Spruch ist auf einer Platte vor dem Freilichtmuseum zu finden und zieht sich wie ein roter Faden auf dem Rundgang in der von-Velen-Anlage.
Der Hintergrund:
1631 bekam Droste Dietrich von-Velen das "Gut Papenborg" zum Lehen. Er warb Siedler an, die Kanäle bauten, das Moor- und Sumpfgebiet damit entwässerten, den Torf abbauten und Landwirtschaft... weiterlesen
möglich machten. Als Lohn erhielten sie eine Plaatze, ein Stück Moorland, auf dem sie leben konnten. Damit begann die Gründung Papenburgs.
Das armselige, erbärmliche Leben und Arbeiten dieser Anfangszeit ist im Museum sehr anschaulich dargestellt. Zu begehende fensterlose Einraum-Erdhügel vermitteln einen Eindruck des damaligen Alltags, Not und Tod waren allgegenwärtig. Die durchschnittliche Lebenserwartung soll bei etwa 30 Jahren gelegen haben.
In den nachfolgenden Generationen errichteten die Torfgräber dann erste feste, aus Ziegelstein gemauerte Häuser. Für das Vieh wurden Stallungen gebaut. Armut, Hunger, Krankheiten begleiteten die schwer arbeitenden Menschen aber weiterhin.
Das ausgestellte einfache Handwerkszeug der Torfstecher lässt erahnen, wie mühsam das Leben war. Nach Überlieferung mussten auch Frauen, die nebenbei in ihrem kurzen Leben 10 - 12 Kinder zur Welt brachten, mitarbeiten und die mit Torf beladenen Kähne durch die Kanäle ziehen.
Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als viele Menschen im Schiffsbau Arbeit fanden, kam die Stadt zu Wohlstand.
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Die kleine, aber feine Anlage mit mehreren Häusern und vielen Exponaten der damaligen Zeit ist während der Saison vom 15. April bis zum 15. Oktober täglich von 10:00 Uhr bis 17:00 geöffnet. In dieser Zeit kann man das Museum selbst erkunden oder an einer öffentlichen Führung von montags bis freitags jeweils in der Zeit von 14:00 bis 15:00 Uhr teilnehmen.[verkleinern]