Das Dorfmuseum Ratekau ist seit dem Jahr 2000 im Entstehen, einzig und allein von Ehrenamtlichen geleitet und initiiert, mit Geldern von Sponsoren und Spenden finanziert.
Ich starte meinen Rundgang beim Backhaus, dessen Ofen noch regelmäßig bis zu 72 Brote hervorbringt, die gegen ein Entgelt für 3,50 Euro auch erworben werden können. Termine fürs Brotbacken sind der heimatlichen Tages-Presse zu entnehmen.
Die Remise birgt erst einmal alles, was noch irgendwie als Erhaltenswert an... weiterlesen
dörflich-ländlich- bäuerlichem Equipment zusammengesammelt und vor dem Vergessen und Verfall gerettet wurde wie z.B. eine alte Kartoffelsortiermaschine, Pflüge, Leiterwagen…
Ich schlendere an einem großen Beet mit Buchweizen vorbei, sehe mehrere Bienenstöcke, durchquere den Gemüsegarten und stehe plötzlich vor dem Standesamt, beherbergt in einer alten Rauchkate aus dem Jahre 1780 – wenn das kein gediegener Ort für das Ja-Wort ist!
Der Rosengarten mit den historischen Rosen verströmt einen betörenden Duft, ebenso wie die Erdbeeren, die noch wie richtige Erdbeeren riechen, schmecken und auch so aussehen – eine alte Sorte, klein und fein, nicht so überzüchtet und geschmacklos wie die Früchte, die allerorten und immer gleich fade schmecken.
Weiter geht´s zum Werkhaus. Und hier wird tatsächlich noch gewerkelt.
Einmal wöchentlich am Dienstag von 14 -17 Uhr trifft sich hier eine Gruppe Damen zum Handarbeiten; weben, stricken, sticken, klöppeln in traditioneller Umgebung – Klasse! Gleich neben dem Eingang steht ein Kühlschrank von 1890, damals sicher nur wohlhabenden Bürgern vorbehalten. Das angelieferte Eis wurde oben eingefüllt, damit die unten gelagerten Lebensmittel kühl gehalten wurden.
Auch in der Rauchkate mit der alten Kirchenbank neben der Eingangstür, ist schon viel zu bestaunen: eine Stube von 1880, eine Küche von 1940, eine antike Nussknackersammlung, auch Funde aus dem Ratekauer Hünengrab und Vieles mehr …
Ich bin beeindruckt! So viel Engagement über viele Jahre, so viel Sammelleidenschaft und Interesse, und das alles unentgeltlich… Einmal wöchentlich treffen sich ca. 10 Helfer zur Gartenarbeit, auch unentgeltlich, denn das Museum nimmt keinen Eintritt, lediglich eine alte Gießkanne lädt zum Spenden ein, was ich auch gerne tue.
4 Sterne von mir für ein besuchenswertes Dorfmuseum, dass auf dem besten Wege ist, ein 5 Sterne-Museum zu werden!
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Öffnungszeiten
An Sonntagen von 10 - 12 Uhr
Jeden Dienstag von 14 - 17 Uhr: Weben, Klöppeln, Sticken, Häkeln
Gruppen jederzeit nach Anmeldung
Der Museumsgarten und das Außengelände sind jederzeit ganzjährig zu besichtigen.
Jeden Mittwoch im Sommerhalbjahr ab 15.00 Uhr: Arbeiten im Museumsgarten.[verkleinern]