Auf der Suche nach einem speziellen Leuchtmittel für den Kühlschrank wurde ich auf den Internet-Seiten bei OBI fündig. Leider nicht bei meinem nur wenige hundert Meter entfernten Markt. Also auf nach "Orwisch". Gut und gerne 12 km mal 2 für eine Glühbirne. Aber was tut man nicht alles, wenn der Kühlschrank finster bleibt und somit der Hungertod droht?
Die Unart, dass man Parkplätze in Märkten und Einkaufs-Centern zeitlich überwacht, hat auch hier bei den Verantwortlichen viel Freude... weiterlesen
ausgelöst. Zwei (?) Stunden maximal und dann kommt die fette Rechnung. Glühbirne schaff´ ich in 5 Minuten.
Was für ein angenehmes Einkaufen. Kein grelles Licht - eigentlich gar keines - , keine aufdringliche Musik, kein Personal, das einen von der Seite anquatscht und betont freundlich nach seinen Wünschen fragt. Ruhe.... wie im Wald. Eine wirkliche Oase der Entspannung. Doch halt, ich hatte ja nur noch 114 Minuten bis eine Strafzahlung für extrem-parking fällig würde. Also begann ich meine Exkursion so, wie ich es aus meinem Heim-Obi schon kannte. Rechts ab. Und tatsächlich, schon am 3. Gang im 2. Regal wurde ich fündig. Aber das war nicht das Birnchen, was ich mir im Internet bei OBI angesehen hatte. Weiter suchen führte aber immer wieder zum 3. Gang und dem 2. Regal. Noch 103 Minuten!
Nun tauchte da aber plötzlich ein unerwartetes Hindernis auf. Es gab Offenbar verschiedene Ausführungen des Lämpchens , allerdings mit identischen technischen Werten. Der Unterschied war auf der Rückseite der Verpackung zu erkennen. Die Energieeffizienz sagte bei der einen Verpackung aus, es handele sich um " A++" - bei der anderen um verachtenswerte "F" . Was hat sich der Herr Philips denn dabei gedacht? Alleine konnte ich das Rätsel nicht lösen. Trotz der nur noch 95 Minuten Restzeit bis zum GAU, machte ich mich auf die Suche nach einem Verkäufer, Berater, o.ä... Die eingeschlagene Richtung führte eher zu den botanischen Erzeugnissen. Kaum vorstellbar, dass dort jemand eine derart komplexe Frage beantworten konnte. Sonst war niemand zu sehen. Nur die gut aussehende Kundin lief mir das dritte Mal über den Weg. Mal hier, mal davor, mal dahinter, mal da, keine Abteilung war besetzt. In der Ferne sah ich einen Mitarbeiter mit einem elektrisch angetriebenen Dingsbums durch die Gegend düsen. Und husch.. war er auch weg. Ich sollte mich nicht ablenken lassen, die Zeit läuft. Auch die Information war verwaist. Noch 87 Minuten! Zwei oder drei Minuten warten geht aber noch. Leider ohne Personalkontakte. Die gutaussehende Kundin hatte ihren Wunschartikel wohl gefunden und bewegte sich Richtung Ausgang.
Ein Mann, ein Entschluss, eine Glühbirne! Mit der " A++" schritt ich zur Kasse. Die gut aussehende Kundin hatte gerade bezahlt, als die sehr kurze Reihe schon an mir war. Zahlung mir dem Handy.... kling!.. Alles schon passiert. "Wollen sie die Quittung?" fragte mich die freundliche Stimme hinter der Polymethylmethacrylat-Scheibe. Ein Geistes-Blitz durchzuckte mich. Schaffe ich das noch, bevor die Restparkzeit abläuft, antwortete aber trotzdem mit einem "Ja, gerne, nur für den Fall, dass das Teil nicht funktioniert". Ich zwang mir ein Lächeln ab , was aber hinter meiner Maske eher für mich gedacht war, und faltete den meterlangen Kassenausdruck für eine Glühbirne sorgsam zusammen. Mit bemerkenswert zeitlicher Reserve der Restparkzeit erreichte ich mein Fahrzeug.
12 km wieder zurück. Ich konnte es kaum erwarten, bis ich meine Essensvorräte wieder sehen konnte. Hungergefühl kam auf, als ich endlich die Tür zum Kühlschrank öffnete und die Lampe eindrehen konnte..... Konnte das denn wahr sein? Neuer Versuch.... Ich hatte offenbar mit der " A++ " doch die falsche Wahl getroffen. Die Lampe blitze für Sekundenbruchteile auf und pausierte für eine gefühlte Sekunde. Dann beginnt das ganz von Neuem. Kein Wunder dass die " A++" so sparsam sind. Bei dieser Behandlung wird ja die Milch sauer. Und ich auch![verkleinern]