Dass die Stiftskirche bis mindestens 2021 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist, wurde uns spätestens dann klar, als wir sie vollständig eingerüstet, teilweise mit Planen bedeckt, hinter dem herrlichen, alten Baumbestand im Park von Schloss Cappenberg sehen konnten.
Die angegebenen Öffnungszeiten sind also nur die momentanen Bürozeiten der katholischen Kirchengemeinde in Selm. Eine endgültige Bewertung wird es von mir also erst nach Abschluss der Sanierungsarbeiten geben.
Die heute von... weiterlesen
der Selmer Gemeinde genutzte Kirche war anfangs Stiftskirche des schön längst nicht mehr existierenden Prämonstratenser Chorherrenstifts Cappenberg. Als Baubeginn der Kirche wird das Jahr 1122 angegeben, und die Selmer sind stolz darauf, weit und breit das zweitälteste, in wesentlichen Teilen erhaltene, romanische Kirchengebäude Westfalens vorweisen zu können.
Zu Architektur, baulichen Veränderungen und Innenraumgestaltung hier ein Link zu einem meiner Ansicht nach guten Wikipedia-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Johannes_Evangelist_(Cappenberg)
Der wohl bekannteste Teil des Kirchenschatzes soll aber nicht unerwähnt bleiben: Gut geschützt wird hier das einzigartige Kopfreliquiar, der sogenannte Barbarossakopf, aufbewahrt. Das Werk besteht aus Bronze (vergoldet) und entstand wohl 1155. Kaiser Friedrich Barbarossa schenkte es seinem Patenonkel Otto, der es wiederum an das Cappenberger Stift weitergab.
1977 war es anlässlich des Stauferjahrs in Baden-Württemberg das Motiv einer Sonder-Briefmarke der Deutschen Bundespost. Die Michel-Nummer 933 wurde von Hanns Lohrer entworfen, der nur den Kopf selbst ohne den reichverzierten Unterbau auf die Marke brachte.
Ein Besuch lohnt sich übrigens trotz der Bauarbeiten, denn im Park gibt es noch einiges zu entdecken.[verkleinern]