Nein, hier ist jetzt nicht vom Tempelberg in Jerusalem im Heiligen Land die Rede, sondern von einem kleinen brandenburgischen Dorf.
Obwohl – etwas verbindet den Tempelberg mit dem Tempelberg schon … nämlich die mittelalterliche „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem(Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosolymitanis) – kurz Templerorden bzw. Tempelritter genannt.
Der vermutlich um 1120 im Königreich Jerusalem gegründete Ritterorden hatte sich... weiterlesen
den Schutz der christlichen heiligen Stätten in Palästina und der christlichen Pilger auf die Fahnen geschrieben.
Außerdem expandierte der Orden in Europa und baute ein mächtiges wirtschaftliches und finanzielles Imperium auf.
Sie gründeten zahlreiche Kommenden (Niederlassungen) in Europa. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde der Orden vor allem dem französischen König Philippe IV. (Haus der Kapetinger / 1268-1314 durch einen Jagdunfall / König seit 1285) zu mächtig. Vor allem auf seinen Druck löste Papst Clemens V. (Bertrand de Got / um 1260-1314 / Papst seit 1305) den Templerorden 1312 auf.
Den Ordensbesitz übertrug der Papst dem Johanniterorden (heute Souveräner Malteserorden). Die Tempelritter wurden brutal verfolgt und wahrsten Sinne des Wortes vernichtet.
Zu den Besitzungen der Templer in Brandenburg gehörte auch die Komturei Lietzen (ca. 45 km östlich von Berlin), die wiederum zahlreiche Siedlungen und Dörfer gründete.
Eine dieser Siedlungen war das ca. 13 km südwestlich der Komturei gelegene, 1244 erstmals urkundlich erwähnte Tempelberg (ca. 30 km östlich von Berlin / Landkreis Oder-Spree). Die Tempelritter und später die Johanniter vergaben das Gut (später Rittergut) Tempelberg an adelige Lehnsherren, deren Besitzrechte mit der Bodenreform nach Ende des 2. Weltkriegs 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone erloschen.
An die Gründungsgeschichte von Tempelberg erinnert bis heute die von Tempelrittern erbaute Dorfkirche und die Holzskulptur eines Tempelritters am südöstlichen Dorfteich.
Die übermannsgroße, gebeizte und lackierte Holzskulptur von einem nicht genannten Künstler ist aus einem Baumstamm geschnitzt. Sie stellt einen Tempelritter dar – ohne Helm, mit Kettenhemd und Umhang, die rechte Hand hält das Schwert, die linke Hand ist auf einen Schild mit dem Wappen des Tempelritterordens gestützt. Am Schildrand steht der Ortsname: „Tempelberg“, dass das Templerkreuz übrigens auch im Ortswappen führt.
Gleich neben dem Ritter befindet sich die Informationstafel für Tempelberg.[verkleinern]