Auch wenn man davon ausgeht, dass ein Ort wie Ballenstedt - nichts gegen die schöne Stadt am Harz - nicht unbedingt haute cuisine bietet, darf sich auch die Küche eines durchschnittlichen 3-Sterne-Hotels keine groben handwerklichen Fehler erlauben. Umso weniger, wenn man mit einer ambitionierten Karte zunächst hohe Erwartungen beim Gast weckt, diese dann aber nicht im Mindestens halten kann. Wer "Rote Beete Carpaccio mit Wallnüssen" für 8,50 € auf die Karte setzt, ist nicht nur in Sachen Rechtschreibung auf dem Holzwege, er sollte - wenn schon rote Beete aus dem Glas verwendet wird - als Mindestanforderung Walnüsse von Mandelblättchen unterscheiden können. Dass die Bandnudeln mit Spinatpesto eigentlich Spaghetti hätten sein sollen und der Nachbartisch zeitgleich vergeblich nach seinen Backpflaumen im gefüllten Schweinefilet suchte, fügt sich da nahtlos ins Bild. Dass ein weiterer Gast - insgesamt waren überhaupt nur 3 Tische besetzt - seinen Spargel als ungenießbar in die Küche zurückgehen ließ verfestigt das Bild, dass es zumindest an diesem Abend eklatante Schwächen in der Küche gab.
Immerhin kann man den beiden von uns gegessenen Hauptgerichten nicht nachsagen, dass sie nicht geschmeckt hätten, egal ob nun Spaghetti oder Bandnudeln serviert wurden.
Leider hat das Ambiente des an der "Allee" gelegenen historischen Restaurants nicht dazu beitragen, das Essen atmosphärisch aufzuwerten. Der Nebenraum, in den wir mit dem Hinweis verwiesen wurden, wir könnten im eigentlichen Gastraum nur essen, wenn wir für die dort parallel stattfinden Gesangsdarbietung 8,50 € pro Person zu zahlen bereit seien, strahlte den Charme einer rustikalen Dorfkneipe aus.
Positiv hervorzuheben ist das Bemühen des Servicemitarbeiters, der trotz der zahlreichen Beschwerden nicht seine Freundlichkeit verlor.

Nicht selten geben sich die Kunden in der Kleinen Bäckerei am Wochenende die Klinke in die Hand oder warten gar auf dem Gehweg, um den Verkaufsraum betreten zu können. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass die Kleine Bäckerei eben genau das ist - klein. Auf der anderen Seite natürlich aber auch mit der Qualität der Waren.

Keine in Fabriken vorproduzierten und mit Lastwagen gelieferten Teiglinge, die in der Bäckerei bloß noch fertig gebacken werden, bilden hier das überall gleiche Einheitssortiment. Tatsächlich werden die Brote, Brötchen und Kuchen noch in echter Handarbeit in der unmittelbar an den Verkaufsraum grenzenden Backstube hergestellt und wandern von dort ohne Umweg direkt in den Tresen und von dort auf den Frühstückstisch. Und das auch noch in Bio-Güte und zu angemessenen, für Bio-Produkte sogar ziemlich günstigen Preisen.

Dass sich Brötchen der Größe des Ladens angepasst etwas klein ausfallen, glaubt man nur bis zum ersten "In-die-Hand-nehmen" oder Verkosten. Sie sind zwar etwas kleiner als die großen Kollegen vom Bäcker nebenan, gleichen den Nachteil aber durch Masse aus. Beim Backen und der Verwendung von Backtriebmitteln verhält es sich dabei offenbar wie beim Einnehmen von anabolen Steroiden im Bodybuilding - mehr Schein als sein.

So althergebracht die Herstellung der Backwaren, so nostalgisch wirkt der Verkaufsraum mit dem rustikalem Verkaufstresen und Körben voll unterschiedlichster Brötchen. Der Service: Freundlich.

Verwöhnt durch den Erlebniszoo Hannover stand ich der "Arche Noah" in Braunschweig zunächst skeptisch gegenüber. Privater Zoo und dann noch in der verbotenen Stadt? Was soll dabei schon herauskommen? Für mich eine echte Alternative zum Zoo in der eigenen Stadt, die zwar in puncto Größe, Artenvielfalt, Unterhaltungsprogramm und Gastronomie nicht dem großen Bruder nicht das Wasser reichen kann, mit seinem familiären Charakter aber durchaus einen angenehmen Kontrapunkt zu der aufgeregten Hektik im Zoo Hannover setzt.

Auch meine Sorge im Hinblick auf mögliche Abstriche bei Haltungsbedingungen, erwies sich als völlig unbegründet. Zwar bleibt auch im Zoo Braunschweig der Gedanke artgerechter Tierhaltung wie in jedem anderen Zoo ein frommer Wunsch, zumindest aber haben die Gehege der Tiere nichts mit den vergittern Verschlägen zu tun, wie sie noch vor wenigen Jahren und deutschen Zoos üblich waren und teils im Ausland leider noch immer sind. Die Tiere sind in Gehegen untergebracht, die den natürlichen Habitaten der jeweiligen Spezies entsprechen und dem Besucher den größtmöglichen Kontakt zu den Tieren zu ermöglichen. Stäbe oder Gitter werden so oft wie möglich durch Gräben oder Plexiglas ersetzt.
Besonders eng ist der Kontakt bei Tieren, die auch von den Besuchern mit Spezialfutter gefüttert werden dürfen, z.B. den Waschbären, Pferden, Eseln, Ziegen und Hühnern.

Neben den erwähnten Arten hat der Zoo in Braunschweig verschiedene Exoten in seinen Gehegen, darunter sibirische Tiger und Geparden, verschiedene Affen und Kattas.

Zwei Spielplätze - je einer an einem Ende des Zoos - mit zwei kleinen gastronomischen Einheiten runden das Angebot ab. Besonders schön ist der Spielplatz am Haupteingang, der erst in diesem Jahr ein liebevoll gestaltetes Klettergerüst erhalten hat. Einer dringenden Überholung der in die Jahre gekommenen Spielgeräte bedarf es auf dem zweiten Spielplatz, der aufgrund der verschiedenen kostenpflichtigen Fahrzeuge und Karussells den Charakter eines heruntergewirtschafteten Jahrmarkts hat.

Das gastronomische Angebot ist ok und umfasst das übliche Sortiment von Eis über Kuchen (selbstgemacht) bis hin zu einfachen Imbiss-Gerichten.
Ärgerlichster Punkt aus meiner Sicht ist das Fehlen einer Wickelmöglichkeit auf dem Herren-WC.

Das Reformhaus "betterlife" im hannoverschen Hauptbahnhof gehört zu meinen absoluten Lieblingsadressen in Hannover. Und das hat einen ganz simplen Grund - die großartigen Bio-Backwaren. Nachdem ich mich einmal durch das halbe Sortiment gefuttert habe, bin ich mir sicher, dass Kuchen, Gebäck und Brötchen der Brotinsel - denn daher bezieht betterlife seine Backwaren - das Angebot fast jedes der sonst in Hannover ansässigen Bäcker locker aussticht. Eklatant ist der Unterschied bei den Brötchen, die im Gegensatz zu den luftig-pappigen Weißmehlbröchten als gehaltvolle Vollkornbrocken mit Biss daherkommen.
Geschmacklich hervorragend sind auch die Kuchen und Muffins. Immer frisch, immer saftig und dazu ausschließlich mit biologischen Zutaten hergestellt.

Ganz billig sind die Backwaren freilich nicht. Aber aus meiner Sicht unbedingt gerechtfertigt.
Und auch von der Kalorienseite betrachtet, ist der Genuss nicht ganz ohne Einschränkung zu empfehlen. Nachdem ich per Zufall gelesen habe, dass mein Lieblingsstück - das Dinkel-Schoko-Croissant - mal eben locker mit gut 1.000 kcal zu Buche schlägt, habe ich es nicht mehr übers Herz bringen können, mir eines der Hörnchen einzuverleiben. Naja, sehen wir es positiv: Transparenz in Bezug auf Inhalt und Kaloriengehalt kann man nicht bemängeln.
Kleines Manko ist zudem die für meinen Geschmack zu geringe Auswahl. Etwas mehr Varianz im Sortiment könnte nicht schaden.

Meine Erfahrungen mit dem Vornhäger Krug beschränken sich ausschließlich auf Familienfeiern, im Rahmen derer ich mehr als zur Genüge den kulinarischen Versuchen des Vornhäger Krugs verwöhnt wurde. Angesichts der altbackenen, qualitativ durchschnittlichen Küche frage ich mich mit jedem Jahr mehr, warum die ältere Verwandtschaft verlässlich immer wieder auf die Dienste des Vornäger Krugs zurückgreift, um sich anschließend in Lobhudelei für das erstklassige Essen zu ergehen. Natürlich - so ist das bei der Generation >60 - ist hierbei die Güte des Fleisches das ultimative Kriterium an dem die Leistung des Küchenteams gemessen wird und mir damit verschlossen bleibt.

Dass, was ich beurteilen kann, ist die jährlich wiederkehrende Gemüseplatte in der ewig gleich bleibenden Komposition aus Erbsen und Möhren (Dosen-Style), Spargel und Blumenkohl. Dazu gibt es reichlich nach Tetra Pack aussehende Hollandaise und großzügig verkochte Kartoffeln. Die sprichwörtliche Entsprechung für den Einäugigen unter den Blinden ist die gute alte Krokette, die mich immer wieder vor dem größten Hunger bewahren, der durch die vegetarische Variante des ersten Ganges des Essens nur geschürt aber nicht wirksam bekämpft wurde: Salatbett ohne Fisch.

Ein wenig besser sind die kleinen Desserts und kalten Platten, die unweigerlich den Abschluss eines jeden Essens bilden. Hier immerhin muss man als Vegetarier nicht vollends zurückstecken und kommt dank bayerisch Creme und Käseplatte doch noch zu ein paar wertvollen Kalorien.

Passend zu der althergebrachten Küche, deren gesamte Bandbreite sich laut Karte auf Schnitzel, Bratkartoffeln, Cordon bleu und Eisbein beschränkt, ist auch die Einrichtung schon etwas angestaubt und finster. Wer also auf Zeitreisen in die Siebziger steht, der wird sich im Vornhäger Krug bestens aufgehoben fühlen. Alle anderen werden es schwer haben.

Klassische, feine Küche, exquisite Weine und ein stilvolles Ambiente. So verspricht es die Internetseite des San Lorenzo, scheitert in der Realität aber an den eigenen Ansprüchen. Die Karte ist allenfalls Standard und bei der Menge der Gerichte auf der Karte habe ich meine Zweifel, dass die Gerichte tatsächlich frisch sind.

Besonders enttäuschend die Pastaauswahl für mich als Vegetarier. Gerade einmal zwei Gerichte ohne Fleisch, Fisch oder Geflügel fanden sich auf der Karte, darunter der Allzeit-Klassiker Spaghetti mit Knoblauch und Öl, der zwar immer wieder lecker ist, für den ich aber nicht ins Restaurant gehen würde.

Meine Wahl fiel damit notgedrungen auf die einzige fleischlose Alternative - Spaghetti mit rotem Pesto, getrockneten Tomaten und - kein Witz - Käsewürfeln! Da diese im Programm nicht vorgesehen waren, vermute ich dahinter einen kreativen Anschlag des Koches. Käsewürfel - der neue Parmesan.

Ebenfalls unangekündigt, aber keineswegs unangenehm waren dafür die kleine Antipasti, die uns ohne Berechnung vor dem Essen gereicht worden. Bruschetta und eine Art Fladenbrot dazu ein (vermutlich) Avocado-Dip verkürzten auf willkommene Weise die Wartezeit bis zum Essen. Für lange Zeit war es das dann aber auch, was uns das Personal an Aufmerksamkeit entgegen brachte. Erst nachdem wir schon eine Stunde mit dem Essen fertig waren, ließ sich das Personal mit der Frage nach weiteren Getränken und Wünschen wieder bei uns blicken. Angesichts des fast komplett leeren Restaurants verwunderlich.

Im Hinblick auf das stilvolle Ambiente kann das San Lorenzo noch am ehesten sein eigenes Versprechen halten. Wenngleich ich den Gastraum als angemessen, keineswegs als gehoben oder stilvoll bezeichnen würde. Gerade die Toiletten bedürften einer dringenden Überholung.

Im La Locanda gibt es erfreulicherweise genau das, was man erwarten sollte, wenn man ein italienisches Restaurant besucht: frische Pasta mit herrlich-würziger Sauce, Fisch und Fleisch, sündhaft süße Desserts und guten Cappuccino.
Klingt selbstverständlich, ist es aber bei all der Convenience-Cross-over-Küche, die in den meisten Restaurants als "italienisch" ausgegeben wird und von Küchenpersonal zubereitet wird, dass von Italien so viel Ahnung hat wie ich von Atomphysik, nicht im Geringsten.

Umso erfreulicher war es, als ich bei meinem ersten Besuch im La Locanda handgemachte Cannelloni serviert bekam. Die Schattenseite: Die Portion hätte durchaus größer sein dürfen, gerade bei dem großartigen Geschmack! Leider hat aber echte Handarbeit die dumme Angewohnheit teuer und zeitintensiv zu sein.
Aber wer sagt denn, dass Geiz beim Essen geil ist? Zum satt werden, gibt es ja glücklicherweise noch die Dessert-Karte, von der ich mir ein unfassbar leckeres Tiramisu genehmigte. Auch nicht zu verachten ist die Pizza des La Locanda. Dünn und knusprig mit frischen Zutaten ein Genuss.

Ein würdiger Nachfolger für den großartigen Muffinmann. Die gleiche Crew, der gleiche sympathische Gastraum und der gleiche hervorragende Kaffee. Anders, aber nicht schlechter, ist nur, dass es statt Muffins jetzt Kuchen gibt. Und selbst beim Kuchen hätte ich schwören können, dass es sich um Kuchen gewordene Muffins handelt. Saftig und teigig wie zu besten Muffinmann-Zeiten.
Vieles ist nach wie vor mit Bio-Zutaten hergestellt, hin und wieder gibt es sogar vegane Kuchen.
Fazit: Auch nach dem Inhaber-Wechsel absolut empfehlenswert!

Weder gut noch schlecht, sondern in der Grauzone dazwischen. Einerseits eine interessante Karte mit über den reinen Standard hinaus gehenden Variationen und sogar einer recht breiten Auswahl fleischloser Gerichte.
Der Geschmack indes konnte bei meinem Besuch in der "Zwischenzeit" nicht überzeugen und auch meinen drei Begleitern ging es ähnlich. Alle Gerichte kamen ohne handwerkliche Fehler daher, konnten aber auch nicht richtig überzeugen. Man kann sagen, das Essen war - mehr nicht, aber eben auch nicht weniger. Ob ich es weiterempfehlen würde? Eher nein. Denn für ein Essen, das "OK" schmeckt, muss ich nicht unbedingt essen gehen.

Hinzu kam, dass eines der vier Hauptgerichte, die wir bestellt hatten, vergessen wurde, obwohl das Restaurant nur mager besucht war. Natürlich hatten alle anderen ihr Essen bereits beendet als das Gericht nachgeliefert wurde. Als Entschädigung gab es dann nur ein kleines Getränk.

Hervorzuheben ist jedoch der gute Umgang der Bedienung mit Kindern (auch wenn die Kinderportion locker einen Erwachsenen satt gemacht hätte). Kein ungefragtes Beschenken des Kindes mit Süßigkeiten, sondern unauffällige Absprache mit den Eltern etc.

Um häufiger hier Essen zu gehen, ist es aber einfach zu wenig.