Nur zu gerne möchte ich auf dieses kleine kostbare Highlight einer uralten bäuerlichen (Kultur-)kunst aufmerksam machen, die in unserer Heimat ihre Wurzeln hat und vielleicht gerade deshalb fast unbemerkt, auszusterben droht.
Zu groß und zu laut richtet sich die Werbung und unser Augenmerk auf glanzvolle Produkte des Auslandes. Jeder kennt z. B. Parma- , oder Serrano-Schinken vom Namen her und hat sie meist auch gekostet. - Obwohl einfache Fleischereien und Einkaufsmärkte diese Produkte auch... weiterlesen
nur dem Namen nach anbieten. In diesem Museum bekommt man, eingehüllt in einem wundervollen Duft dutzender Schinken, die im Reiferaum auf ihre optimale Reife warten einen fundierten Einblick vom engagierten und stolzen Fachmann in die Kunst der Schinkenherstellung nach alter Ammerländer Tradition, sowie einen tiefen und fast pessimistischen Einblick in die geschichtlichen – und gesellschaftlichen Entwicklungen, die die Weiterführung dieser Tradition sehr in Frage stellen.
Klar ist, das höchste Qalitätsanforderungen in der Lebensmittelproduktion nicht für den Massenmarkt tauglich sind. Abgesehen von einer Kette von Fachleuten, die an dieser Produktionskette beteiligt sind und die von dem Sog nach dem großen Umsatz mit ihrem Wissen nun sehr schnell verloren geht, fehlt es oftmals auch an dem (Selbstbewusstsein) der Menschen, dass in ihrem eigenen Land Lebensmittel von allerhöchster Qualität hergestellt werden.
Natürlich kann ein Schinken, der von der Rasse des Tieres, dessen Nahrung, den Schlachtungs-Modalitäten bis zur teilweise jahrelangen Reifung u. a. respektvolle Sorgfalt und Pflege bedarf, nicht mehr für einen Supermarkt-Preis die Kunden erreichen. Aber selbst, wenn der Kunde bereit ist, für seinen Schinken einen Preis von vielleicht 21 Euro pro 100g zu zahlen, dann ist die Zukunft dieser hier gezeigten Tradition nicht mehr gesichert, da die notwendigen alten bäuerlichen Traditionen im Zuge der Zeiten verloren gehen.
Wer sich im Detail für dieses Thema interessiert bekommt darin von Herrn Müller einen detailreichen tiefen Einblick. Einen guten Einblick in das Museum und dieser Produktionsphilosophie erhält man durch die hübsche Website des Museums.
Neben einer leckeren Kostprobe des Schinkens ist es hier für den Besucher auch möglich für den persönlichen Bedarf einzukaufen. Verkauft wird nur hier, direkt an den Endverbraucher.[verkleinern]