Kann ich aus eigener Erfahrung wirklich nur empfehlen.
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Bewertungen zu Andreas Bührer
Diese etwas verschroben anmutende Bewertung entstand unter dem Eindruck, der sich in mir in letzter Zeit breitmachte, dass in Zeiten des Internet und des darüber ablaufenden Handels jegliche Offenheit und Ehrlichkeit eiskalter Gewinnmaximierung Platz gemacht hat. Welche Vorteile bringt denn die mehr und mehr einreißende Methode, Ware und Vergütung über unterschiedliche Kanäle fließen zu lassen, insbesondere wenn sich der Zweig, der nur für das Eintreiben des Rechnungsbetrages zuständig ist, im... weiterlesen Ausland befindet und sich um hiesige Sitten und Gebräuche nicht zu scheren braucht. Ich nenne hier nur mal das Phantom ‚PayPal‘
Unser Dorfkrämer ist ein Schlitzohr, das weiß jeder hier und handelt danach, wenn er seine Gewinnmaximierung übertreibt. Dann lässt man ihn auf seinem ‚Schnäppchen‘, das nur für IHN eines ist, einfach sitzen, basta. Bei ihm läuft nur ‚bar Kralle‘, Kartenzahlung gibt es einfach nicht, aber ein gelegentlicher zinsloser Kleinkredit bis zu 20 € ist immer drin, selbstverständlich nur für Stammkundschaft, also die Dorfbewohner. Man fühlt sich an die 60er Jahre erinnert, fehlen nur noch die Rabattmarken.
Die vorzustellende ‚Location‘ haut eigentlich in die gleiche Kerbe, auch wenn es sich hier nicht mehr um ein ‚Tante Emma-Tresengeschäft‘ handelt, sondern um ein Termingeschäft größerer Tonnage und auch höherer Wertigkeit. Und obwohl über Monate hinaus vorbestellt und zumindest grob terminiert, läuft das Geschäft ohne Bestellformular, Lieferschein, Rechnung und Quittung ab weil die Grundlage den Namen Ehrlichkeit und Vertrauen trägt..
Diese Einmannfirma, die weder einen Briefkopf noch ein Werbeplakat mit Logo ihr Eigen nennt ist ein pünktlicher und zuverlässiger Lieferant von Brennholz gehobener Volumensleistung, also Hartholz wie Esche oder Buche. Die Art der Lieferung wird live verhandelt, sie reicht von sofort betriebsfertig, also 2 Jahre gelagert, gespalten und auf 25 oder 33 cm abgelängt, per Kipper geliefert und zum Termin, der vom Wetter abhängig gemacht wird, auf dem Grundstück abgeladen. Gebrechlichen Kunden bietet er sogar das manuelle Einlagern an. Das andere Ende der Skala ist 3-metriges frisches Rundholz für Kunden, denen hierfür der Lagerplatz über 2 Jahre und die Verarbeitungsmaschinerie zur Verfügung steht. Der aktuelle Preis ist an ‚ofenfertig‘ festgemacht und von dort ausgehend gibt es für jeden Bearbeitungsvorgang, den der Kunde selbst übernimmt, also zwischenlagern, ablängen, spalten, und endlagern einen Nachlass, der bei der telefonischen Bestellung ausgehandelt wird.
In unserem Fall, das Domizil steht in Sichtweite seines Holzplatzes, wird auch der Liefertermin recht kurzfristig nach Wetterprognose ausgemacht, der endgültige Startschuss fällt am Morgen eines trockenen aber nicht allzu heißen Tages. Er belädt zunächst einen Einachs-Anhänger mit 8 cbm gespaltener und auf 1 m abgelängter Esche, sein bevorzugter Lieferzustand, zerrt diesen mit seinem Monster von ökonomischer Zugmaschine über den Berg, stellt ihn bei uns vors Haus bzw. vor die Garage und fährt wieder nach Hause. Meine Holde und ich strengen uns an, dass wir bis zur Mittagszeit die 8 Kubikmeter in der Garage ordentlich, also platzsparend gestapelt kriegen, denn es sollen ja insgesamt 12 cbm werden und die tragen schon etwas auf. Wenn wir fertig sind wird der Hänger abgekehrt und Herr Bührer angerufen. Meistens erwischen wir ihn beim Rüsten eines Dachstuhles, er ist im Hauptberuf Zimmermann, er sagt zu oder auch nicht. Wenn ja, holt er ohne unser Zutun den Hänger ab, belädt ihn mit den restlichen bestellten 4 cbm und irgendwann steht dieser wieder vor der Garage. Vereinbarungsgemäß haben wir nun alle Zeit der Welt, er braucht den Hänger an diesem Tag nicht mehr und weiß natürlich, dass das Umlagern von 12 cbm Hartholz, also etwa 8 Tonnen, für 2 ältere Herrschaften eine ermüdende Grenzbelastung darstellt.
Übrigens, das Maß aller Dinge ist SEIN Holzstapel im Wald, dort wird die Liefermenge definiert. Der fast 300 m lange und 2 m hohe Stapel einmetrigen Spaltholzes ist sehr dicht geschichtet, an ihm wird per Zollstock die Bestellmenge abgemessen und das Ende mit einem angenagelten Zettel mit Namen des Kunden markiert.
Im vergangenen Jahr bestellte ich Buche. Dieses Holz ist dichter als Esche und hat einen höheren Heizwert pro Raumeinheit. Allerdings wächst es knorriger und setzt der Verarbeitung mehr Widerstand entgegen. Und beim Stapeln der Einmeterprügel wird fast mehr Luft eingeschlossen als Holz. Das geht ihm, dem Profi, genauso wie uns. Es passierte nämlich zum Ende hin etwas sehr Originelles: Herr Bührer bat beim Abholen des Hängers darum, das nunmehrige Zwischenlager inspizieren zu dürfen. Beim Begutachten des Stapels in der Garage, der bis zur Decke reichte fragte er, ob wir denn mit der Lieferung zufrieden seien.
Ich fiel aus allen Wolken, Diese Frage kannte ich doch vom alljährlichen Runterbeten der DIN EN ISO 9000, war mir aber absolut sicher, dass Herr Bührer von der DQS und ihrer Gelddruckmaschine noch nie etwas gehört hatte. Mein etwas fragender Blick fand seine Antwort: Ich sei heuer sein einziger Buchen-Kunde, also habe er das Rundholz nach entsprechend der gängigen Umrechnungsformel nur für meine Bestellung beim Staatsforst geordert und wie ausgemacht vorverarbeitet. Und wenn er noch so gepuzzelt habe, es seien immer so um die 14 cbm herausgekommen. Da er aber an die Formel glaube, habe er den ‚Überschuss‘ zunächst geteilt und mir 13 cbm geliefert, ob ich denn nichts gemerkt hätte?
Ich hatte sehr wohl, denn meine 12 cbm waren in der Garage exakt ausgemessen und mit Kanthölzern eingegrenzt, damit die schweren Prügel an Ort und Stelle blieben. Dann war dieser Raum bis zur Decke vollgestapelt und auf dem Hänger lagen noch etliche Prügel, die irgendwie überzählig wirkten. Für die eröffnete ich einen Sekundärstapel an der Garagenrückwand und auf diesen zeigte ich. Schallendes Gelächter: Ihm sei es genauso gegangen, auf seinem Holzplatz liegt jetzt noch ca. 1 cbm, die genaugenommen mir gehören, denn für die Ungenauigkeit seiner Formel könne ich ja nichts, an der müsse er wohl noch arbeiten. Wir einigten uns dahingehend, dass erstmal der Winter kommen solle und wenn es bei mir knapp werden würde, könnte ich mir das Holz ja auch selbst holen, vorausgesetzt der Weg ist geräumt. Er bestätigte dies als Dauerzustand im Winter, denn in dieser Zeit ist Hochsaison an den Maschinen.
Nun ging es ans Abrechnen, bar Kralle nach Abschluss der Lieferung, wie ausgemacht. Ich reichte ihm das Geldbündel, 850 € in Fünfzigern und empfahl nachzuzählen. Er sah mich an wie einen Alien, faltete das Bündel zusammen und schob es in die Gesäßtasche seiner Jeans. Dann hielt er mir die Hand hin und wir besiegelten den Deal wie hierzulande seit Ewigkeiten üblich aber leider immer weniger im Brauch mit einem kräftigen Händedruck und einer Verabredung fürs kommende Jahr.
Was wäre eine Bewertung von mir ohne Anekdote aus dem wahren Leben, hier eine Demonstration über die wahre Größe unseres Universums:
Vor einigen Jahren stöberte mein Wauwau Loulou, von Beruf eigentlich Wach- und Schutzhund mit Waffenschein, anlässlich eines unserer ausgiebigen Waldspaziergänge im Unterholz ein laut schreiendes und quiekendes dunkelbraunes Etwas auf, das ich mit viel Phantasie als Dackel identifizieren konnte, und zwar den kleinsten, den ich jemals gesehen hatte. Allerdings stand die Lautstärke des Gekreisches dem Volumen des ganzen Wesens absolut entgegengesetzt. Ich war etwas unsicher, was ich tun sollte, aber anleinen war bestimmt nicht verkehrt und dann sähe man schon weiter. Außerdem war das Geschrei so lautstark, dass ein Besitzer eigentlich längst hätte auftauchen müssen um nach dem Rechten zu sehen.
Dem Karabiner entzog sich das Tier mit der seiner Rasse eigenen Behändigkeit, also zuckte ich die Achseln und setzte meinen Weg fort, was ging mich der fremde Hund an. Diese Rechnung hatte ich allerdings ohne meinen Loulou gemacht, er fühlte sich zuständig und das Rassemerkmal seiner Mama trat zutage, einer Appenzellerin, ihres Zeichens Hütehunde. In bester Schäferhundmanier verhinderte er das Entfleuchen des Dackels und zwang ihn, unserem Weg zu folgen. Ich hatte zwar etwas dagegen, aber dies war für ihn vorrangig, da konnte der ohnehin viel zu gutmütige Leitwolf anordnen was er wollte, das Kleine musste mit.
Draußen auf der Bezirksstraße stellte sich zu meinem Entsetzen heraus, dass der Dackel Asphalt wohl noch nie direkt unter seinen krummen Beinen gehabt hatte. Hier versagte auch Loulou, der ja eine astreine Verkehrserziehung hatte, Hüten und Treiben auf dieser verhältnismäßig viel befahrenen Straße war ihm zu riskant. Der kleine Irrwisch benutzte die Straße in voller Breite und ließ sich auch nicht von dem recht schnell aufkommenden Porsche Cayenne beeindrucken. Ebenso wenig wie der sonnenbebrillte Skinhead am Steuer dieses rollenden Vermögens von meinem warnenden Gefuchtel.
Es waren höchstens noch 10 Meter bis zum Dackel, als der Fahrer endlich die Situation entschlüsselt hatte und mit dem Absatz auf die Bremse stieg. Auch von der Geräuschentwicklung dieses Bremsvorganges blieb die Töle unbeeindruckt, im Gegenteil, die leicht qualmenden Reifen mussten nun ausgiebig beschnuppert werden. Die Äußerungen des Fahrers mir gegenüber behalte ich bei mir, die Wiedergabe würde diese Geschichte mit Sicherheit in Quarantäne bringen, sie waren zumindest beleidigend und mit Drohgebärden versehen.
Irgendwie gelangten wir heil zuhause an, Loulou zeigte sich von der besten Seite als Viehtreiber indem er den Teckel sicherheitshalber abseits von der Fahrbahn über die Wiese und zuhause in eine Ecke trieb, sodass ich an ihn herankommen konnte. Ich hängte Loulous Leine ein, da zerrte der Mini im Rückwärtsgang so stark am Halsband, dass die Schnalle ausriss. Aber ich konnte mich auf meinen Kampfhund verlassen, er würde dafür sorgen, dass der Kurze auf unserem Grundstück blieb.
Das Halsband trug ein ‚Geläute‘ wie das einer Preiskuh beim Almabtrieb, aber in eines der Blechplättchen war die Telefonnummer der Fa. Tasso in FFM eingestanzt und auf der Rückseite der ID-Code des Plättchens, welcher Wauwau auch immer dieses spazierentrug. Ich rief dort an und eine etwas misstrauische Dame stellte mir noch ein paar ‚Sicherheitsfragen‘ bevor sie die Telefonnummer rausrückte. Diese stellte sich nämlich als ‚Geheimnummer‘ heraus, denn ich musste der etwas barschen Stimme, die sich meldete sofort Rede und Antwort stehen, wo ich die Nummer herhätte. Ich sagte dazu gar nichts sondern hielt nur den Hörer in Richtung des nach wie vor lautstark weinenden Dackels. Nun war mit dem Herrn am anderen Ende zu reden, ich musste kurz umreißen, wo und unter welchen Umständen ich den Wauwau gefunden und wie ich es geschafft hatte, ihn mit nach Hause zu locken.
Ich sparte nicht an Lob für meinen Kampfhund, der sich opferte und einen beruflichen Seitensprung machte, hinterließ meine Adresse und wartete. Es dauerte nicht einmal eine Viertelstunde, da bremste ein kleiner Geländewagen auf meinem Hof, der Fahrer bzw. Inhaber der barschen Telefonstimme stellte sich als etwas untersetzter Herr in mittleren Jahren im Waldschrat-Outfit heraus. Ich drückte ihn das Halsband in die Hand, er ging zu seinem Hund und dann lernte ich etwas dazu: Würde ich SO mit Loulou umspringen wäre mein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Aber der Teckel kuschte, ließ sich das Halsband wieder umhängen, sprang auf Kommando in den Laderaum des ‚Jeep‘ und machte sich dort in einer Ecke noch kleiner als er ohnehin schon war.
Der Mann bedankte sich überschwänglich für das ‚Einfangen‘ seines überaus wertvollen Jagdhundes, was er nicht für möglich gehalten hätte, denn der Hund würde kaum IHM, seinem Herrn, gehorchen. Ich wies auf Loulou und meinte, dass da wohl eine Sprachbarriere weggefallen war, ER sei der Fänger und Treiber gewesen. Daraufhin drückte er mir 10 € in die Hand, es gäbe doch sicher etwas, was mein Hund nicht jeden Tag kriegt, aber halt gerne hätte. Ich fragte nach der Möglichkeit, dem Hund ein Minimum an Erziehung zukommen zu lassen, sein Verhalten vor allem im Straßenverkehr sei dem einer Panzermine gleichzusetzen. Der Mann wuchs um 10 cm, war aber immer noch kleiner als ich, trotzdem kriegte er es hin, mich von oben herab zurechtzuweisen: ‚DAS IST EIN DACKEL!‘ – und ob ich nicht wüsste, was das bedeutet. Mir genügte die schwache Ahnung von der Eigenwilligkeit dieser Rasse.
Ich bedankte mich in Loulous Namen für den ‚Treiberlohn‘ und ich wüsste schon, was ich dafür erstehen würde, denn so ein ‚Nicht alltägliches Leckerli‘ gab es sehr wohl, tiefgefrorene Markknochen zum Lutschen und abschließendem Verdrücken der ‚Waffeltüte‘. Für 10 € und ein bisschen Feilschen mit dem Metzger gab es einen ordentlichen Beutel voll davon und ich hatte wirklich das Gefühl, dass Loulou genau wusste, womit er sich dieses Fest verdient hatte.
Und jetzt zum Ende hin eine kleine Bemerkung, die die wahre Größe unseres Universums kennzeichnet. Auf der Suche nach Brennholz für die kommende Saison fuhr ich endlich einmal zu dem kleinen Holzstapel, der als ‚Werbeträger‘ vor der Einfahrt zur Adresse Schreinermann 2 auf einem Handwagen aufgeschichtet war. Ich ging zum Tor um nachzufragen, ob es denn davon noch mehr gäbe. Eine weißhaarige Dame bejahte, ihr Sohn würde mit Brennholz handeln, ich solle mich bitte einen Augenblick gedulden, sie würde mir die Handynummer aufschreiben.
Während ich wartete fiel mir ein Warnschild ins Auge: Aber anstatt des üblichen ‚Warnung vor dem Hunde‘ oder ähnlichem Text war dort vermerkt: ‚Vorsicht, winziges Bisschen‘, sehr seltsam. Ein paar Stunden später, beim Besichtigen der Holzstapel mit Herrn Bührer, schlug plötzlich der fallende Groschen auf dem Büchsenboden auf und klapperte laut: Die misstrauische Tasso-Mitarbeiterin hatte mich unter anderem gefragt, ob mir die Bezeichnung ‚Schreinermann‘ ein Begriff sei. Aber ja doch, ein Weiler mit 5 Häusern auf der anderen Seite unseres Berges. So fügte sich alles zu einem Ganzen und ich fragte Herrn Bührer nach dem ‚winzigen Bisschen‘, deutete mit den Händen die ungefähre Größe an und beschrieb das überlaute Gekreische. Es gab große Augen und ich musste die Geschichte erzählen. Ja, das sei der geheiligte Jagdhund seines Vaters, über den dieser nichts kommen lässt. Und eine ganze Handvoll Nägel zu den Särgen des gesamten Restes der Familie.
Am lautesten lachte er, als ich ihm von dem Beinahe-Unfall erzählte. DAS müsse er unbedingt seinem alten Herrn stecken, der sei nämlich Polizist und ein schwerer Unfall, den SEIN wertvoller Köter mangels Verkehrserziehung beinahe verursacht hätte, sollte ihn wohl zum Nachdenken bringen.[verkleinern]
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