Nun ist es soweit, die Gentrifizierung hat auch den eher ruhigen Teil Weißensees erreicht, unsere Seeseite. Das Musikerviertel ist ja schon seit einiger Zeit ein beliebtes Wohngebiet für die am Kollwitzplatz zu spät gekommenen. Warum aber gerade am Mirbachplatz der "Schwäbische Bäcker Sporrys" seine erste Filiale außerhalb der eigentlichen schwäbischen Exklaven eröffnet hat bleibt offen. Pioniermäßiges Vorpreschen in fremdes Gebiet, der heimatliche Versorger ist vor den Investoren und... weiterlesen
Neuberlinern da. Die gedruckten Brezen der Werbung im Fenster sind auch ein bisschen Drohung, wir bringen den wahren Geschmack in den Kiez.
Der schwäbischer Bäcker im Urberliner Weißensee, ist das die Speerspitze der Gentrifizierung? Die schwäbische Community im Prenzlauer Berg baut ja im Moment ihr Ländle in der Großstadt nach, mit allem was so dazu gehört, inklusive gemeinsamen Kirchganges. Rudel von stolzen Spätgebärenden und Kinderwagen verstopfen hemmungslos Trottoir und Straße. Kommt das jetzt auch zu uns?
Der Laden ist sehr bescheiden und einfach, die Ladenschilder aber selbstbewußt und stolz.Dieser etwas "ärmliche" Laden am Mirbachplatz, an der Ecke Schönstraße hat aber ein recht gutes Sortiment, das aber je nach Tagesform durchaus unterschiedlich ist.
Die Brote sind wohl traditionelle schwäbische Rezepte und schon eine Ergänzung im bäckerarmen Bezirk. Das so genannte "Altdeutsche Schwarzbrot" ist sehr gut, körnig und saftig. Auch die großen dicken (fetten) Apfelkrapfen sind sehr, sehr empfehlenswert.
Alle Brötchen waren nicht so mein Ding. Das ist aber ein Problem der Filialbäcker, wenn nicht vor Ort gebacken wird. Die angebotenen "Ostschrippen" (Name-Dropping) sind ein Witz, dafür gibt es ja ohnehin den Bäcker Kroll in der Kuglerstraße 65.
Ich bin gespannt wie sich das weiterentwickelt. Die Brezeln im Sonderangebot gehen in Weißensee nach meinen Beobachtungen noch nicht so, denn die Brezelesser sind hier wohl noch eine Minorität.[verkleinern]