Das Denkmal steht auf dem breiten Mittelstreifen der Schloßstraße (steht wirklich so auf den Straßenschildern) vor deren Einmündung in den Spandauer Damm vis-á-vis vom Schloß Charlottenburg im Berliner Stadtbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Es besteht aus einem, von einem Ziergitter umgebenen Sockel aus poliertem rotem Granit, an dessen 4 Seiten bronzene Relieftafeln angebracht sind:
Norden – Preußisches Wappen mit Namen und Lebensdaten des Prinzen.
Süden – Widmungstafel mit dem Spruch... weiterlesen
„Dem fürstlichen Reiterführer und ritterlichen Prinzen, in Unterthänigkeit und treuer Verehrung gewidmet von seinen Kameraden 1901.“
Osten – Das Relief zeigt eine Szene aus der Schlacht bei Loigny und Poupry vom 2.12.1870 im Deutsch-Französischen Krieg, wo der Prinz mit ihn begleitenden Offizieren auf eine Gruppe versprengter französischer Soldaten traf. Ort und Datum des Ereignisses sowie die Namen der dargestellten preußischen Offiziere sind auf der Tafel vermerkt.
Westen – Dieses Relief zeigt den Prinzen und die ihn begleitenden Offiziere auf dem Gefechtsfeld bei der Verfolgung der am 30.8.1870 im Deutsch-Französischen Krieg nach Sedan fliehenden Franzosen. Auch hier sind die Namen der dargestellten Personen eingraviert.
Auf dem Sockel steht die überlebensgroße Bronzeskulptur des aufs Schloss Charlottenburg blickenden Prinzen in preußischer Generalsuniform ohne Pickelhaube, dafür mit Mütze. Als Zeichen seiner Stellung als Kavallerie-General hält der Prinz in der rechten Hand eine Reitpeitsche.
Auf dem Kleinsteinpflaster rund ums Denkmal sind 2 Eiserne Kreuze zu sehen.
Geschaffen wurde das Denkmal von den Bildhauern Eugen Boermel und Conrad Freyberg. Eingeweiht wurde es mit viel Pomp in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. (1859-1941 / Deutscher Kaiser und König v. Preußen 1888-1918) am 14.10.1901, dem 29. Todestag des Prinzen Albrecht.
Der Bildhauer Eugen Boermel wurde 1858 geboren und arbeitete ab 1889 als selbstständiger Bildhauer. Er schuf unter anderem zahlreiche Monumentalplastiken und Denkmäler. Boermel starb 1932 in Berlin.
Der Maler und Bildhauer Carl Freyberg wurde 1842 geboren und schuf zahlreiche Werke vor allem der Militärmalerei. Seine Fähigkeiten als Bildhauer sind eher umstritten. Freyberg starb 1915 in Berlin.
Prinz Albrecht v. Preußen wurde 1809 als letztes von 10 Kindern von König Friedrich Wilhelm III. v. Preußen (1770-1840 / König seit 1797) und dessen erster Frau Luise (zu Mecklenburg-Strelitz / 1776-1810) geboren.
Im Alter von 10 Jahren trat er als Leutnant, wie alle preußischen Prinzen, in das 1. Garde-Regiment zu Fuß ein und absolvierte später eine Kavallerie-Offiziersausbildung. 1852 wurde er zum General der Kavallerie befördert und bekleidete verschiedene Kommandeursposten.
Im Deutschen Krieg von 1866 befehligte er das Kavallerie-Corps der 1. Preußischen Armee und nahm an den Schlachten bei Münchengrätz (28.6.1866 / heute Mnichovo Hradiste in Tschechien), Gitschin (29.6.1866 / heute Jicin in Tschechien) und Königgrätz (3.7.1866 / heute Hradec Králové in Tschechien) teil.
Von 1867 – bis 1871 war der Prinz fraktionsloser Abgeordneter des Norddeutschen Reichstags
Im Deutsch-Französischen Krieg befehligte Prinz Albrecht die 4. Kavallerie-Division der 3. Deutschen Armee, wo er an den Schlachten bei Weißenburg (4.8.1870 / Elsass), Wörth (6.8.1870 / Elsass), Sedan 1. & 2.9.1870 / Frankreich), Loigny und Poupry (2.12.1870 / Frankreich) und Beaugency (8.-10.12.1870 / Frankreich) teilnahm.
1871 wurde Prinz Albrecht zum Generaloberst befördert und schied aus dem aktiven Dienst aus.
Er heiratete 1830 die niederländische Königstochter Prinzessin Marianne v. Oranien-Nassau (1810-1883). Aus der Ehe gingen 3 Töchter und 1 Sohn hervor.
Marianne verließ ihren Mann, nachdem dieser 1845 eine Beziehung mit Rosalie v. Rauch (1820-1879) eingegangen war.
1849 stimmten der preußische und niederländische Königshof der Scheidung zu, nachdem auch Marianne eine neue Liebesbeziehung eingegangen war. Sie wurde aus Preußen verbannt.
Prinz Albrecht heiratete 1853 in den Augen des preußischen Hofs unstandesgemäß Rosalie v. Rauch. Daher musste die Hochzeit außerhalb Preußens im Herzogtum Sachsen-Meinigen stattfinden. Herzog Georg II. v. Sachsen-Meiningen (1826-1914 / Herzog seit 1866), ein Schwiegersohn von Albrecht, erhob Rosalie zur Gräfin v. Hohenau. Aus der Ehe gingen 2 Söhne hervor, die allerdings nicht den preußischen Prinzentitel tragen durften.
Sie und ihre Nachfahren waren Grafen und Gräfinnen v. Hohenau. Das Geschlecht erlosch 2016.
Da Rosalie das Betreten preußischen Staatsgebiets verboten war, wählte Prinz Albrecht für sich und seine 2. Frau das sächsische Loschwitz (heute Stadtteil von Dresden) als Wohnsitz und errichtete dort Schloss Albrechtsberg als Exilresidenz. Heute wird das Schloss kulturell genutzt.
Seinen 1830 für sich und seine 1. Frau erworbenen Berliner Wohnsitz im sogenannten Prinz-Albrecht-Palais behielt er bei. Das Gebäude erlangte in der Nazizeit als Sitz des Reichssicherheitshauptamts des Reichsführers SS traurige Berühmtheit. 1949 wurde das Palais abgerissen.
Prinz Albrecht starb 1872 nur wenige Tage nach seinem 63. Geburtstag in Berlin und wurde im Mausoleum seiner Eltern im Schlosspark Charlottenburg beigesetzt.[verkleinern]