Der Friedhof der Dankesgemeinde liegt direkt in der Einflugschneise des Flughafens Tegel (TXL) und man wird zu den Stoßzeiten des Flugverkehrs sehr zugelärmt.
Aber abgesehen von vielleicht übertönten Reden direkt am Grab stört das nicht sehr. Man ist ja im Freien und den meisten Menschen dort macht es sogar Spaß, den Fliegern auf den Bauch zu gucken.
Der Friedhof ist eher klein (ungefähr 46 000 qm), gehört aber zu einem Komplex von insgesamt fünf Friedhöfen:
- Friedhof Reinickendorf II... weiterlesen
(Städtischer Friedhof)
- St. Sebastian Friedhof (katholisch)
- St. Hedwigs Friedhof III (katholisch)
- Nazareth Friedhof II (evangelisch)
- Dankesfriedhof (evangelisch)
Die einzelnen Friedhöfe sind durch Zäune von einander getrennt, die aber Durchgänge haben. Man kann in der Gotthardstraße 105 das Areal betreten und in der Blankestraße 12 wieder herauskommen. Dort befinden sich auch die Kriegsgräber und Gedenksteine für Mitglieder der Gemeinde, die im ersten und zweiten Weltkrieg gefallen sind.
Diese Gedenksteine sind in leider erbärmlichem Zustand. Die Sandsteinplatten sind verfallen, mit Flechten bewachsen, vom Regen fast glatt geputzt. Im schrägen Sonnenlicht kann man noch bei einigen Platten Buchstaben erkennen. An dem Mahnmal ist ein Hinweis angebracht, dass sich unter den verwitterten Platten keine Gräber befinden, sie nur dem Gedenken dienen. Trotzdem finde ich es schade, dass da seit sehr langer Zeit niemand dem Verfall Einhalt geboten hat.
Die kleineren Gedenksteine am äußeren Rand der Anlage sind in besserem Zustand. Ich habe dort auch noch einen Blumengruß gefunden.
Die Lebensdaten auf Soldatenfriedhöfen schockieren mich immer wieder. So viele so junge Männer so sinnlos in den Tod zu schicken, ist mir unvorstellbar.
Die Anlage ist gärtnerisch gut gepflegt. Am Denkmal sind immer saisonal passende Beetpflanzen gesetzt, zu Gedenktagen kommen Kränze dazu. Ich habe im Lauf der Jahre, die ich dort Familiengräber versorge, noch nie jemanden gesehen, der die Steine anschaute oder die Namen und Daten las. Wenn ich es tue, fühle ich mich von den anderen Besuchern des Friedhofes, die alle dort vorbei laufen müssen, um zu "ihren" Gräbern zu kommen, seltsam beäugt.
Fazit: Ein interessanter Friedhof mit einem Gedenkort für Kriegsopfer und einer großen Attraktivität für Plane-Spotter.[verkleinern]
