Heute will ich einmal einen kurzen Bericht zur Modexer Warte in Brakel abgeben.
Die Modexer Warte wurde Ende des 14. Jahrhunderts vor den Toren der Stadt Brakel errichtet. Sie liegt auf einer Erhöhung (203 m ü. N.N.) an der Kreisstraße 18, kurz vor der Kreuzung Bökendorf/Hembsen, auf der linken Seite, in Fahrtrichtung Bosseborn/Ovenhausen.
Der Höhenzug in Richtung Bosseborn/Ovenhausen auf den man von der Modexer einen wundervollen Blick hat, nennt sich auch Modexer Wald.
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selbst war bis 2014 für Besichtigungen gesperrt, da die Treppen im Turm marode und gefährlich waren. In dem zehn Meter hohen Turm wurde ein komplett neues Treppengeläuf eingebaut, so daß der Turm jetzt von innen zu besteigen ist. Von oben hat man einen wundervollen Rundblick, auch auf die Stadt Brakel. Der Ein- und Aufstieg ist allerdings nur etwas für körperlich fitte Menschen, da die Treppe aus Holz so steil ist, das man sich beim Aufstieg schon festhalten muß.
Zur Geschichte des Turms. Wie schon erwähnt, wurde der Turm Ende des 14. Jahrhunderts erbaut und wurde zu Erspähung von Feinden benutzt. Sieht man sich genau um, stellt man fest, das außer der Stadt Brakel (hier von der früheren Stadtmauer aus), der Modexer Hof, das Gut Hainhausen und auch das Schloß Hinnenburg einen Blick auf die Warte hatten. Sollte also ein Turmwächter das Kommen von Feinden anzeigen, konnte dieses Ankommen auch von diesen Stationen wahrgenommen werden.
Beim Turm handelt es sich um einen Rundturm von einer Höhe von 12,60 Meter, einem Durchmesser von 5,40 Meter (bzw. ca. 17 Meter Umfang). Die Mauerstärke beträgt am Eingang 0,45 Meter und ab der zweiten Ebene einen Meter.
Der Eingang ist spitzbogig in 0,65 Metern Höhe mit einem Maß von 1,84x0,66 Meter. Dieser Eingang ist nach vier Stufen erreichbar. Nach weiteren fünf Steinstufen in einer Rundung und einer zehnstufigen Holztreppe erreicht man die zweite Ebene. Von hier aus geht eine 12 stufige Holztreppe zur Kuppelebene auf der eine weitere 19 stufige Holztreppe zur oberen Ebene führt. Von hier aus geht eine letzte 12 stufig Holztreppe zu der knapp 11,80 Meter hoch gelegenen Plattform.
Man geht davon aus, das auf der sogenannten Kuppelebene zur damaligen Zeit eine Türmerstube untergebracht war. Auf verschiedenen Ebenen im Turm sind Schießscharten angeordnet. Kragsteine am oberen Ende des Turms könnten darauf deuten, das hier früher ein hölzerner Wehrgang gewesen sein könnte.
Als ich am 02.07.16 den Turm besichtigt habe und für golocal die Bilder gemacht habe, war der Turm von der Sauberkeit her einigermaßen o.k. Im Turm selber lagen auf verschiedenen Ebenen einige Einweghandschuhe herum. Ich kann mich aber auch als Jugendlicher daran erinnern, das der Turm auch gerne von Durchreisenden als Ort ihrer Bedürfnisse genutzt wurde. Ferkel gibt es leider unter uns Menschen immer.
Als Bauwerk und Dokument der Geschichte muß so ein Gebäude auf jeden Fall erhalten und gepflegt werden. Da ich hier aufgewachsen bin und die Geschichte von Brakel kenne, erhält das Baudenkmal bei mir auch die vollen fünf Sterne.
Wen noch weitere Türme im Krs. Höxter interessieren, der siehe hier:
http://www.warttuerme.de/NRW/RB_Detmold/rb_detmold.html[verkleinern]