Odyssee einer Wurstbude. Viele Bremer und regelmäßige Bremen-Besucher erinnern sich an die ovale Imbissbude, die einst vor dem Bremer Hauptbahnhof stand.
Fast 70 Jahre lang hat der Pavillon vor dem Hauptbahnhof gestanden. Er war 1931 nach Plänen des Bremer Architekten Eberhard Gildemeister (1897 bis 1978) gebaut worden. Er hatte mit seinem Bruder Hermann Gildemeister (1891 bis 1984) unter anderem das „Haus des Reichs“ gebaut.
Der 6,80 Meter lange und 4,71 Meter breite Gildemeister- Pavillon... weiterlesen
steht nun in der Markthalle Acht, dort soll er restauriert werden, bis er 2024 seine letzte Reise antritt.
1999, ist der Pavillon dann vom Hauptbahnhof verschwunden. Nachdem das Landesamt für Denkmalpflege Einzigartigkeit und Bedeutung der Imbissbude betont hatte, wurde der Pavillon immerhin nicht verschrottet, sondern erstmal in die Neustadt gebracht – auf ein Areal des Amts für Straßen und Verkehr. Als dieses Grundstück verkauft wurde, blieb der Pavillon in der Neustadt – er wurde auf das Gelände der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) transportiert. Eine – tatsächlich! – auf Wurstpappe geschriebene Schenkungsurkunde gab es auch dazu: Kiefert schenkte der BSAG den Gildemeister-Pavillon demnach „wie er steht und liegt, ohne jede Gewähr“.
Nun hat BSAG-Vorstand Michael Hünig den Pavillon feierlich weiterverschenkt – an das Focke-Museum, das sich von Amts wegen um Bremens Geschichte kümmert. In ein paar Jahren soll die Imbissbude im Park des Museums in Schwachhausen aufgestellt werden.
Gründer der Würstchen-Dynastie war Otto Kiefert. Er hat im April 1931 in der Nähe des Bremer Bahnhofs diesen Verkaufsstand eröffnet. Sein Sohn Martin hat dann den Betrieb nach dem Krieg weitergeführt.
Letzte Woche verstarb der Bratwurstkaiser von Bremen im Alter von 95 Jahren.[verkleinern]