Die meisten der größeren und alten Stadtteile oder Vororte von Dortmund bieten neben einer Kirche oder einem lokalen Friedhof auch ein Denkmal, das an die in Kriegen gefallenen Männer der Gemeinden erinnern soll. So ist es auch in Dortmund-Kirchderne.
Auf dem von einer Mauer mit Eisengitter eingefassten Kirchhof der St. Dionysius Kirche erinnert ein von einer überlebensgroßen Germania gekrönter mehrstufiger Steinpfeiler an die im Deutsch-Französischen-Krieg (1870-71) ums Leben gekommenen... weiterlesen
Männer aus Kirchderne.
Der Pfeiler ist aus verschieden hohen, quadratischen Stufen aufgebaut, deren Seitenlänge von unten nach oben immer kleiner wird. Die beiden unteren Stufen dienen allein als Basis des Ganzen.
Die dritte aber zeigt in hellere Steintafeln eingemeißelte Inschriften. Westseite: "Den im Deutsch französ. Kriege Gefallenen gewidmet" / Nordseite: "Es starben den Heldentod [9 Namen] / Ostseite: "Und wer den Tod im heiligen Kampfe fand ruht auch in fremder Erd im Vaterland" / Südseite: "gewidmet vom Krieger u. Landwehr-Verein der Kirchengemeinde Derne"
Darüber erhebt sich der höchste vierte Teil des Pfeilers mit Voluten an den vier unteren Ecken, zwischen denen grimmige Reichsadler mit ausgebreiteten Flügel zu sehen sind, die jeweils auf einem Kanonenrohr hocken, unter dem wieder Lorbeerzweige mit dem Eisernen Kreuz zu sehen sind. Über den Adlern sind ovale Medaillons mit aufgesetzten Rahmen zu sehen, von denen drei mit Reliefporträts hoher Persönlichkeiten: Kaiser Wilhelm I [1797-1888], Kronprinz Friedrich Wilhelm [1831-1888] und Prinz Friedrich Karl [1828-1885] ausgefüllt sind.
Den oberen Abschluss bildet ein mächtiges Schmuckkapitell, das als Standplatte für die große Germaniaskulptur dient. Die Germania ist wie die meisten anderen auch in langen Gewändern und mit offenem Haar dargestellt, auch stützt sie sich mit der linken Hand auf ihren Schild und hält den Lorbeerkranz in der ausgestreckten rechten Hand. Aber insgesamt wirkt sie etwas fülliger und etwas weniger heroisch als die, die ich sonst kenne.
Leider ist über die beteiligten Künstler nichts bekannt, und auch die Unterlagen zum Einweihungsdatum sind verschwunden. Man nimmt aber an, dass das Denkmal zwischen 1882 und 1890 errichtet wurde. Auf jeden Fall ist es gut erhalten und wirkt wie der Kirchhof auch sehr gepflegt.[verkleinern]