Nein, kein Tippfehler. Emmendingen hat keine Philharmonie, nicht mal ein Konzerthaus.
Emmendingen hat aber eine Vielharmonie. Und wie der Name schon andeutet, legt man hier Wert auf harmonischen Umgang mit Gast und Wirt. Direkt am Emmendinger Tor gelegen, ist dies wohl auch der Garant für das Überleben des alten Gasthauses in dieser kulinarisch so öden Stadt.
Ein kleiner Gastraum empfängt den Gast mit einer sonnig-bunten Farbgebung, an die man sich erst gewöhnen muß. Paßt aber zum... weiterlesen
freundlichen Empfang durch das Betreiberpaar Arendse.
Die klassische Arbeitsteilung: Er kocht, sie leitet den Service. Beides läuft gut und meist reibungslos - harmonisch eben.
Die Karte ist erfreulich vielseitig, ohne überlastet zu wirken. Die Zulieferer werden ausdrücklich erwähnt und versprechen Qualität. Eine tolle Fischauswahl und Schwarzwälder Weiderind sind die angenehme Folge für den Gast. Daneben lockt eine täglich wechselnde Tageskarte, aktuell mit frischen Pfifferlingen - ja, der Sommer war feucht....
So fällt die Wahl schwerer als erwartet, zuletzt hat aber jeder etwas gefunden. Zu einem hervorragenden Winzersekt überbrückt die Küche die Wartezeit mit einem kleinen Gruß - nicht selbstverständlich bei einem Restaurant dieser Größe.
Spätestens mit den Vorspeisen wissen wir, dass uns ein erfreulicher Abend bevorsteht: Sowohl die Fischsuppe als auch der Vorspeisenteller sind von ausgezeichneter Qualität und sehr ansprechend dekoriert.
Genußvolle Stille am Tisch nach dem Servieren des Hauptganges - jeder aus unserer Gruppe ist begeistert in sein jeweiliges Mahl vertieft. Das Filet vom Weiderind hat einen herrliche reifen Geschmack und ist auf den Punkt zubereitet. Die Balsamicosauce ist schön ausbalanciert, leider hat es der Koch mengenmäßig etwas zu gut gemeint. Hier wäre separates Servieren empfehlenswert.
Auch die Fischfilets vom Nachbarteller sind sehr gut zubereitet und lassen keine Wünsche offen.
Die Weinkarte las sich sehr gut, auf Empfehlung von Frau Arendse bestellte der Tisch einen Rosé von der Gironde, der ungewöhnlich fruchtig daherkam. Zum Rind blieb ich daher lieber beim Weizen von Hyronimus, das man auch nicht überall bekommt.
Auch im Dessertbereich las sich die Karte sehr ansprechend, die Karawane wollte aber weiter.
So blieb es bei einem sehr netten Abend mit übertroffenen Erwartungen und viel Harmonie! Gerne wieder...[verkleinern]