Neueste Bewertungen für Gleichen im Bereich Hobby & Freizeit
-
von Nike
O5.06. 2015
Der Mensch schaut sich gerne barocke Kirchen an oder mittelalterliche Burgen, aber wer hat sich schon einmal steinzeitliche Wohnhöhlen angeschaut ?
Man findet sie natürlich nicht in den Städten oder als Museumsdörfer errichtet, sondern muss tief in unsere heimischen Wälder eintauchen.
Besonders sehenswerte prähistorische Wohnstätten findet man im Reinhäuser Wald in der Nähe der Universitätsstadt Göttingen.
Eine kleine Wanderung ist aber erforderlich um Hurkutstein und die Jägersteine über dem Reintal zu erkunden.
Da mich solche prähistorischen Kult- und Wohnstätten interessieren, ja gerade zu magisch anziehen, war es nach vielen Jahren wieder einmal Zeit, hier her zurück zu kehren.
Um es vorweg zu nehmen: Zum Hurkutstein gelangten wir aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr, da wir einen Tisch bei Mutter Jütte in Bremke reserviert hatten und auf einem Parkplatz in der Nähe des Örtchens Bremke parkten. Von dort führte uns unser Weg zunächst zu den Jägersteinen.
Den Hurkutstein habe ich aber noch sehr gut in Erinnerung und an der Sehenswürdigkeit besonderer Plätze ändert sich ja auch nichts - weder wechselt der Inhaber, noch die Qualität. ;-)
Inhaber ist ein gutes stichwort. Der Hurkutstein ist eine in etwa 3 Meter Höhe gelegene höhle, die von zwei gegeneinander stehenden riesigen Sandsteinblöcken gebildet wird. In ihrem Inneren ist die Höhle von Hand erweitert, an kann in ihr jedoch nur hocken und nicht aufrecht stehen - daher die Bezeichnung "Hurkut". An den Wänden findet man in den Fels gehauene Symbole.
Diese Höhle ist über eine einfache Leiter zugänglich. In den 80 igern siedelte ganz gerne dann und wann mal irgend ein Spinner hier, der den "Hurkut" gab.
Zalreiche Sagen und Legenden ranken sich um den Hurkutstein.
Etwa 700 Meter von diesem Bodendenkmal entfernt findet man über dem Reintal hohe Sandsteinklippen, unterhalb derer sich Höhlen befinden, welche bereits von steinzeitlichen Jägern als Wohnstätte genutzt wurden.
Diese trieben das zu jagende Wild über die Klippen, an deren Fuß es zerschellte.
Belegt ist dies durch archäologische Funde um die Jägersteine herum.
Ein eigentümliches Gefühl überkam mich, während ich mich für einen Augenblick der Rast neben einer Höhle nieder ließ, während mein Begleiter die Felsen am steilen Hang über dem Reintal erkundete, aus welchem
in der Ferne Menschenstimmen anderer Wanderer hoch drangen.
Dies beflügelte meine Fantasie in der ansonsten herrschenden Stille des Frühlingswaldes.
Tiefer hinein getraut habe ich mich in die Höhlen jedoch nicht, da dort Waschbären siedeln könnten. Der Hund hatte schon bald eine Witterung aufgenommen und hob mit gespitzten Ohren die Nase schnuppernd in den lauen Frühlingswind.
Beide Orte sind lohnende Wanderziele.
Man sollte sich mindestens drei Stunden zeit für eine Wanderung rund um Hurkutstein - und Jägersteine nehmen.
bestätigt durch Community