Westlich von Flensburg liegt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Handewitt. Sie ist eine große, aus mehreren Dorfgemeinden bestehende Flächengemeinde.
Die schöne Kirche fiel mir mit diesem markanten schön gemusterten Dach schon von Weitem auf. Da meine Frau meinen Fabel für Kirchen kennt, fuhr sie links auf den Parkplatz der Kirche und ließ mich machen...
Diese Kirche hat zwei PastorInnen, einen Bläserchor und eine Kantorei.
Für eine flexiblere Einsetzbarkeit der PastorInnen in... weiterlesen
allen Kirchen der Kirchenregion „Nördliche Geest“ wurde 2021 ein Pfarrsprengel gebildet.
Der Friedhof ist so richtig gut gepflegt. Viele Gräber und der Gestaltung der Grabsteine lässt uns erkennen, dass wir hier in Wassernähe wohnen, die Seefahrt ist allgegenwärtig, so auch ein Feld mit den Namensplaketten der auf See Gebliebenen.
Ich hatte ja Zeit bekommen und schaute mir auch die Kirche an.
Erstens fällt sofort die zweifarbige Dachgestaltung auf, dunkle und helle Schiefer wurden zu einem schönen weithin sichtbaren Muster verarbeitet.
Die Geschichte der Kirche begann so etwas vor 800 Jahren. Die überspringe ich dann mal.
Am 12. Juni 1882 erlag die mittelalterliche Kirche einem Blitzschlag, der die Kirche in den Morgenstunden traf, kurz darauf wurde die Ruine von den Gemeindemitgliedern abgerissen, einzig der Turm blieb stehen.
Gerettet werden konnten damals leider nur das große Kruzifix, der Taufstein aus Granit, die gotischen Messingleuchter und die alten Kirchenbücher.
Der Neuaufbau erfolgte im neugotischen Stil unter der Leitung der Architekten Alexander Wilhelm Prale und Nielsen aus Flensburg Beibehaltung der mittelalterliche Ästhetik und Nutzung der vorhandenen Steine.
Der Altar der Kirche entstand 1884 und ist voller geschnitzter und gedrechselter Holzarbeiten, mit einen großem Kruzifix und mittig darunter stehenden „Lamm Gottes“. Nur diese beiden Figuren sind bemalt und heben sich damit deutlich von dem dunklen Holz ab.
Der andere große Kruzifix stammt aus Oberammergau.
Der Taufstein aus grauem Granit ist romanisch, stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist mit schlichten Rundbogenarkaden verziert. In ihm stand ein Messingkrug.
Die Holzkanzel ist mit Intarsienarbeiten verschönert, sie zeigen Symbole der vier Evangelisten und eine Darstellung von Jesus. Der Kanzelkorb ruht auf vier gleichen gedrechselten Säulen. Auch an der Kanzel sind Elemente der Neugotik erkennbar.
Die Kirche hatte erst 1845 eine Orgel erhalten, die der Brand allerdings mitnahm. Heute erklingt eine Orgel von Marcussen und Søn in Apenrade, die 1960 restauriert / renoviert wurde.
Die Kirche hat zwei Glocken, zu denen ich aber nichts gefunden habe, außer dass sie in fis' und a' ihre Botschaft ins Land schicken.
Die drei wunderschönen Kronleuchter waren / sind Geschenke von Gemeindemitgliedern aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert.
Die Kirche schmückt sich auch mit vielen wunderschönen bunten Fenstern, entweder aus buntem Glas oder die im Chorraum mit Glasmalerei verschönerten.
Teile der Ausstattung der Kirche und ihr Kirchhof sind mit Recht ein Kulturdenkmal Handewitts.
Der aktuelle Spruch auf der Internetseite lautet:
„Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Joh. 6,37
Der / das macht mich etwas zuversichtlich, dass es mir am Ende meiner Tage nicht zum Nachteil gereichen wird, dass ich Atheist bin, falls wir doch falsch liegen... SCHMUNZEL![verkleinern]