Ganz im Süden des Schwarzwaldes, wo er am höchsten und am schwärzesten ist, da liegt das alte Land der freien Bauern, der Hotzen, die nur dem Habsburger im fernen Wien untertan sein wollten.
Und sonst keinem Menschen auf dieser Erde....
Vorallem nicht diesen blutsaugenden Benediktinern aus dem nahen und mächtigen Kloster Sankt Blasien...
Karg war das Leben hier oben auf fast 1000 Metern Höhe und bis heute sind die Rodungsinseln rund um die verstreuten Höfe noch gut zu erkennen.
Bis... weiterlesen
in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war hier ein "Armenhaus" im heftig prosperierenden Baden-Württemberg.
Erst mit einem "großzügigen" Entwicklungsprogramm und der Bodenreform - hier Flächennutzungsplan genannt - kamen Kanalisation und ein wenig Infrastruktur auf den Wald.
Die Folgen sind bis heute zusehen - alte Höfe gibt es kaum noch welche und von der Landwirtschaft lebt hier auch kaum noch jemand.
Die wenigen Rest- Bauern leben von der Agrarsubvention und sind Landschaftspfleger im Sinne der EU- Bürokratie.
Ansonsten bestimmt bräsige Schwarzwald-Folklore à la Schwarzwaldklinik mit Bollerhut den Markt der ersehnten Touristen, die als Wanderer, zunehmend Mountainbiker oder Skifahrer an den wenigen Resttagen der Wintersaison heiß umworben werden.
Der Klausenhof passt da ins Bild.
Er vermittelt den staunend-grusselnden Touristen die Lebenswelt der Hotzenbauern im 18. und 19. Jahrhundert mit zugekaufter alter Säge aus einem anderen Dorf unweit gelegen und touristenkompatibler Glasbläserei auf der anderen Straßenseite.
Im liebevoll restaurierten Bauernhaus aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts kann man die fast noch nassen Socken am heimeligen Kachelofen bewundern, sich fragen wie in diesen Betten je bis zu elf Kinder ohne Bandscheibenvorfall gezeugt werden konnten und sich den "original" Schwarzwälderschinkenduft in der total verrußten Küche reinziehen.....
Ansonsten sind die Fans von historischem Bauerngerät einschließlich Schnapsbrennerei in der Waschküche hier hinreichend versorgt und bestimmt begeistert..
Auch für Kinder ein schöner Erfahrungsort, denn wir lernen:
Das 21. Jahrhundert hat auch gewisse Vorteile.
Aber schee isch scho, gell....zum angucken!
Gruß Schroeder[verkleinern]