Freitag Abend im Schlemmerländle, ubiers waren kochmüde. Also ein spontaner Versuch, in den hier bereits geposteten Lokalen einen Tisch zu kriegen. "Leider heute alles ausgebucht." , "Heute ist alles voll." "Ab 22h wieder...", "Da kann ich Ihnen gar nichts anbieten.", "Darf ich für Montag Ihre Reservierung notieren?" - So viele Variationen von NEIN! habe ich schon lange nicht mehr gehört. Der Badener schlemmt halt gern am Wochenende...
Auch ein spontaner Abstecher ins tourigewöhnte Glottertal... weiterlesen
- ja, das mit der Schwarzwaldklinik - brachte keine Abhilfe. Auch die reisebusgestählten Großgastronomen Adlerhirschenengelkreuz hatten kein Tischchen mehr übrig. Traurig machten wir uns auf den Heimweg. Aus alter Gewohnheit über Heuweiler, den verschlafensten Kotten der Republik gefahren und was leuchtet uns am Ende der Straße entgegen? Richtig, der Rebstock.
Nach früheren Hochzeiten mit eigener Metzgerei im Haus war es jahrelang still und stiller geworden um diese echte Ortsmitte, das Anwesen verfiel zusehends. Doch mit den neuen Betreibern kam frischer Wind hinein und eine luftige Außenterrasse mit Blick auf das dörfliche Verkehrsgeschehen hinzu.
"Habt Ihr noch einen Platz für hungrige Reisende?" So ähnlich sollen ja schon biblische Berühmtheiten demutsvoll angefragt haben. Nun, wir mußten nicht in den Stall, im Nebenzimmer gab es noch Platz für uns! Die Karte präsentiert sich unaufgeregt badisch, eine kleine Tageskarte offeriert Schweinefilet in Morchelrahmsauce. Die Bedienung ist fix mit den Getränken wieder da und: " Ich mach es Euch mal gemütlich!" - Zack, prasselt ein Kaminfeuer an der Stirnwand. Allerdings nur in Breitwandformat auf dem TFT-Gerät. Bundesliga war wohl grad aus.
Die Metzgerei hat zwar schon länger geschlossen, das servierte Schwein kommt trotzdem aus der Nachbarschaft und schmeckte sowohl als Schnitzel, Cordon Bleu als auch filetiert hervorragend. Schnitzel gibt es in drei Quantitätsstufen, glaubt mir, die mittlere ist völlig ausreichend. Die abbestellte Sauce wurde separat trotzdem geliefert, auch sie wäre gut gewesen. Aber Schnitzel ertränken macht man bekanntlich nur in Norddeutschland, da mag die separate Anlieferung im Hinblick auf den touristischen Durchsatz der Gäste nicht verkehrt sein.
Wir haben an diesem Abend gut und reichlich gegessen (auch der Wahl-Badener schlemmt halt gerne!) und wechselnde Kaminfeuer aus dem Bezahlfernsehen genossen. Vielen Dank dafür![verkleinern]
