Im Tecklenburger Land, an den Ausläufern des Teutoburger Waldes, liegt das Kunsthaus in der ehemaligen Klosteranlage Gravenhorst.
Der geschichtliche Hintergrund:
Das im Jahr 1256 gegründete, aus Ibbenbürener Sandstein erbaute Kloster wurde bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts von Zisterzienserinnen bewohnt. Es wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach - auch durch Brände - teilzerstört und wieder errichtet.
Nach der Säkularisierung gab es zahlreiche Besitzerwechsel und unterschiedliche... weiterlesen
Nutzungen. Zu meinen Kindertagen war in den Kellergewölben des zwischenzeitlich verfallenen Gebäudes eine Champignon-Zucht untergebracht.
Anfang des 21. Jahrhunderts wurden vom Land NRW Gelder für die Restaurierung zur Verfügung gestellt; 2004 eröffnete das Kunsthaus seine Pforten.
Neben zahlreichen wechselnden Ausstellungen sowohl im Haus wie auch im zugehörigen Park gibt es viel Kunst im "Werden", d. h. Künstler live erleben, ins Gespräch kommen, z. T. auch mitmachen. Es gibt Konzerte, Theater, Kunstaktionen zum Projektstipendium, Open Air, Lichtinstallationen und Marktzauber, historische Präsentationen, die alljährlichen Wettbewerbe "Jugend gestaltet" und "Kunst in der Region" uvm.
Man kann die - teilweise mit alten Gerätschaften bestückten - Räumlichkeiten des Haupthauses wie auch die der Nebengebäude besichtigen. Wir haben dieses im Rahmen einer Führung "Miktrinken 1803 | Dienstmagd plaudert aus Nönnekens Nähkästchen" erlebt. Eine junge Frau - in entsprechendem Gewand - nahm uns auf sehr humorvolle und interessante Weise mit auf eine Zeitreise. Sie erzählte aus dem Alltag der Dienstmagd Miktrinken, von der schweren Arbeit, von Schlägen und Essensentzug, wenn die Nonnen nicht zufrieden waren; sie berichtete davon, dass sich das Gesinde in kalten Winternächten in die Betten der Klosterfrauen legen mussten, (um diese warm zu halten) während die Nonnen zum Gebet in der Kapelle waren.[verkleinern]