Die Burg Kirberg, seit vielen Jahrzehnten zur Ruine verfallen, befindet sich in Kirberg, heute ein Ortsteil der Gemeinde Hünfelden. Es ist eine von vielen eher unbedeutenden Burgen in Deutschland, die einst von örtlichen Feudalherren zur Festigung ihrer Macht erbaut wurden.
Immerhin hat die Burg eine lange, ins Mittelalter und darüber hinaus gehende Geschichte. Sie wurde auf dem alleinstehenden Schalsteinfelsen errichtet, auf dem es bereits in vorchristlicher Zeit einen Heiligen Hain der... weiterlesen
Germanen gegeben haben soll. Um 790 wurde auf dem Felsen dann eine der ersten christlichen Kirchen der Region erbaut.
Anläßlich der Beendigung der Fehde zwischen dem Grafen v. Diez und dem Grafen v. Nassau-Merenberg wurde 1355 beschlossen, die Kirche abzureißen und an ihrer Stelle eine gemeinsame Höhenburg zu erbauen. Außerdem wurde Kirberg zur mit einer Mauer umgebenen Stadt erhoben. Da Kirberg eine Gemeinschaftsherrschaft der Grafen v. Dietz und der Grafen v. Nassau-Merenberg war, gab es auf der Burg auch 2 Herrensitze für die Burgmänner der beiden Grafen.
Sonderlich lange wurde die Burg nicht genutzt. Nachdem die Grafen v. Diez 1386 ausgestorben waren, hatten verschiedene Linien der Nassauer die Herrschaft über Burg und Stadt. Für den Erhalt der Burg wurde allerdings wenig getan. Bereits um 1500 wird der Zustand als beklagenswert beschrieben. Bis etwa 1600 wurde die Burg noch als Unterkunft bei landesherrlichen Besuchen genutzt. Die Bedeutungslosigkeit in dieser Zeit spiegelt auch die Tatsache wider, daß die Burgbesatzung z.T. nur noch aus einem Burgwächter bestand, der 1670 auch abgezogen wurde.
1673 wurde auf der Burg ein Lustgarten angelegt und bis 1700 waren die Burggebäude bis auf die Grundmauern verfallen oder zur Baustoffgewinnung abgetragen worden. 1790 wurde die offizielle Abbruchgenehmigung für die Burg erteilt und für etwa 100 Jahre diente die Ruine als Steinbruch für den Straßen- und Häuserbau in Kirberg. Auch die Burgherrensitze wurden abgebrochen.
Heute ist Burg Kirberg eine gesicherte Ruine. Ein Turm und einige Mauern und Mauerreste sind erhalten. Die Burganlage wird von der Gemeinde für Festveranstaltungen genutzt.
Fazit: Ein Touristenmagnet ist die Burgruine Kirberg sicher nicht, eher was für Mittelalter- und Burgeninterssierte.[verkleinern]