Das Museum „Bernhard Brühl“ in Landsberg (15 km östlich von Halle) ist das Regional- und Heimatmuseum der Stadt. Zum Museum gehört neben dem hier beschriebenen Haus auch noch die nur von Mai bis Oktober geöffnete, auf dem Porphyrfelsen über der Stadt gelegene Doppelkapelle St. Crucis.
Die Geschichte des Museums beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. Bernhard Brühl, seit 1902 als Lehrer im heutigen Landsberger Ortsteil Gütz tätig, begann mit seinen Schülern Gegenstände aus der Region zu... weiterlesen
sammeln. Diese Sammlung bildete den Grundstock für das 1916 im Ortsteil Petersdorf eröffnete Heimatmuseum Gütz, das Exponate der regionalen Naturgeschichte und Geschichte präsentierte.
1933 wurde dann das Heimatmuseum Landsberg gegründet. Nach dem 2. Weltkrieg war das Heimatmuseum zunächst heimatlos, denn in dem Petersdorfer Haus waren Kriegsflüchtlingsfamilien einquartiert worden. Die Museumsbestände waren nach Landsberg ausgelagert worden und wurden ab 1954 in einer Wanderausstellung gezeigt.
Erst 1959 bekam das Museum mit dem heutigen Haus in Landsberg wieder einen festen Platz und wurde nach Bernhard Brühl benannt, der mit seiner Sammelleidenschaft den Grundstock für das Museum gelegt hatte. Nach der Wiedervereinigung war das Museum zunächst geschlossen. Seit 1992 empfängt es aber nun wieder seine Gäste.
Der Eintritt zu dem nur zeitlich eingeschränkt geöffneten Museum ist mit 1 €uro eher symbolisch und kann auch angesichts des nicht gerade üppigen Besucherandrangs unmöglich kostendeckend sein.
Gezeigt und erläutert wird neben der regionalen Naturgeschichte die regionale, über 1000jährige Geschichte der Region bis in die jüngere Vergangenheit.
Schmuckstück der Ausstellung ist mit Sicherheit eine komplette Apothekeneinrichtung aus der Zeit um 1900, mit all den Gerätschaften aus der Zeit der vorindustriellen Medikamentenherstellung: handbetriebene Emulsions- und Tablettenpressmaschine, Kräuterschneidemesser, Destillationsapparate und und und …
Auch originale Produkte werden gezeigt. Nach den gezeigten Grundstoffen wurde damals wesentlich mehr mit Naturprodukten gearbeitet als heute.
Dabei kann man erstaunt feststellen, dass die Apotheker sich schon damals nicht nur dem menschlichen sondern auch dem tierischen Wohl widmeten, wie eine Packung „Husten-Pulver für Kühe“ eindrucksvoll belegt.
Der Museumsrundgang endet wo er begonnen hat: im Kassenbereich mit dem klitzekleinen Museumsshop.
Fazit: Regionalmuseum – empfehlenswert.[verkleinern]